Leserbrief: „Einstellung des Lieferservices: Ein Rückschlag für unsere Selbstständigkeit“

Giesela Siedentop, Frauensprecherin im SoVD Wathlingen, äußert sich zu der bevorstehenden Einstellung des Lieferservices von EDEKA Müller in Nienhagen. Hier sind die Ausführungen im Wortlaut:

„Es gibt viele Dinge, die das tägliche Leben im Alter herausfordernd machen, und doch war ich stets bestrebt, meine Selbstständigkeit so weit wie möglich zu bewahren. Dabei hat mir der Lieferservice von Edeka Müller in Nienhagen sehr geholfen. Er hat es mir ermöglicht, größere Einkäufe zu erledigen, ohne dabei auf die Hilfe von Freunden oder Mitgliedern des SoVD-OV Wathlingen angewiesen zu sein.

Mit großem Bedauern habe ich erfahren, dass dieser wertvolle Service aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt wird. Obwohl er nicht lebenswichtig war, hat er mir und vielen anderen Senioren in unserer Gemeinde den Alltag erheblich erleichtert. Wir konnten unsere Unabhängigkeit wahren und gleichzeitig vermeiden, unsere Familien und Nachbarn mit zusätzlichen Aufgaben zu belasten.

Zwar sind Onlinebestellungen in unserer Region grundsätzlich einfach umzusetzen, aber für mich und viele andere Senioren ist diese Option leider schwer zu handhaben. Die Technik stellt eine zusätzliche Hürde dar, die es für uns kompliziert macht, diese Art der Bestellung zu nutzen. Daher bleibt uns nur, wieder stärker auf die Hilfe unserer Mitmenschen angewiesen zu sein. Doch auch diese Helfer sind bereits stark beansprucht, und es schmerzt mich, sie nun zusätzlich belasten zu müssen.

Ich möchte mit diesem Artikel auf die Situation aufmerksam machen und hoffe, dass wir gemeinsam nach Lösungen suchen können. Vielleicht gibt es neue Ideen oder Initiativen, die uns helfen, diese Lücke zu schließen. Es geht nicht nur um den Komfort, sondern um die Aufrechterhaltung unserer Selbstständigkeit, damit wir alle so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Gisela Siedentop
Frauensprecherin im SoVD-OV Wathlingen“

Foto: slightly_different / Pixabay