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Elke von Meding für ihre Verdienste geehrt

BERGEN. Lange hatte sich Elke von Meding für die Gedenkstätte Bergen-Belsen und die geschichtliche Aufarbeitung eingesetzt. Für ihren unermesslichen Einsatz gegen das Vergessen, gegen Diskriminierung und für ihre intensive Zusammenarbeit mit den Überlebenden hat von Meding heute im Bergener Stadthaus die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland stellvertretend vom Landrat Klaus Wiswe überreicht bekommen.

Man darf nie aufgeben, das zeigte Elke von Meding schon damals. In Hannover geboren, hatten alle den Mädchen die Qualifikation für wissenschaftliche Fächer abgesprochen. Doch ihr Mathelehrer hatte an sie geglaubt und sie unterstützt. Diese Unterstützung in einer ansonsten recht verfahrenen Situation hatte sie geprägt.

Die Geschichte der Anne Frank und den Geschehnissen der Vergangenheit hatte sie als Nachkriegskind stets begleitet. Ihr Umzug nach Bleckmar, direkt an die Heidebahn, vertiefte nur ihr Engagement der Aufarbeitung. Die Lokalgeschichte und somit das Gedenken sollten stärker an Bergen heranrücken.

Tal der Tränen

„Auf den Schienen der Heidebahn ratterten die Güterwagen. Doch in den Viehtransportern waren keine Tiere. Dicht gedrängt standen die geschundenen Leiber. Wie Vieh harrten sie aus. Auf Höhe des Bahnhofs Bergen gabelte sich das Gleis. Die ratternden Wagons nahmen den militärischen Arm zum Konzentrationslager. Durch die vielen Unterführungen und Brücken könnten die Anwohner direkt in die Wagons schauen. Das Leid und die Verzweiflung der Menschen sehen – Es war das Tal der Tränen.“

Doch wer waren die KZ’ler?

Elke von Meding kämpfte und kämpfte in all den Jahren gegen Diskriminierung. Wenn jemand jedoch will, dass die Menschen etwas nicht wissen sollen, dann wird er dafür sorgen. Doch das Nichtwissen allein, was in dem KZ Bergen-Belsen geschah, stößt von Meding auf. Ihr missfiel auch die saloppe Betitelung der Häftlinge als KZ’ler. Diese pauschal und gesichtslos bezeichneten KZ’ler waren alle Menschen. Sie hatten alle Eltern, Familie, einen Beruf und ein Leben. Sie waren wie du und ich, verdeutlicht von Meding.

Noch heute stehen Elke von Meding und die Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen in Kontakt mit Überlebenden. Als einzige Gedenkstätte halten sie zu dieser eine intensive und persönliche Verbindung. Dazu die immer wieder aufgezeichneten Video-Interviews sind ein Alleinstellungsmerkmal. Von Meding ließ die Schülerinnen und Schülern der Anne Frank Schule in Bergen tief in die Vergangenheit schauen. Berichtete von ihrer Namensgeberin und stieß dabei auf reges Interesse. Ebenfalls ließ sich von Meding mit der Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen immer neue Aktionen einfallen, die einen Anstoß geben sollen.

Nicht zuletzt konnte die Rampe als besonderes Mahnmal geschützt werden. Allein diese wenigen Punkte zeigen das große Interesse, die Verbundenheit und das Engagement von Frau Elke von Meding.

Dr. Thomas Rahe, Leiter der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen, würdigte Elke von Meding für ihre Einsatzbereitschaft und die Zusammenarbeit. Es sei ein kooperatives Verhältnis entstanden, das auch hin und wieder auf Kontroversen stieß. Von Meding sei mit Leib und Seele Pädagogin, was auch ihr Engagement in der Anne Frank Schule zeige.

Stets haben bei der Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen die Überlebenden eine zentrale Rolle gespielt. Man wollte Ausstellungen nicht allein mit Historikern und Wissenschaftlern planen. In Gedanken waren immer die Inhaftierten und Überlebenden, aus deren Sicht man versuchte die Dinge, so Dr. Rahe.

Landrat Klaus-Wiswe überreichte heute nach einer Rede Elke von Meding in Vertretung von Bundespräsident Joachim Gauck die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Die Verleihung des Ordens hatten Dorothea Voß, Ilse Rosenkranz, Eheleute Anne-Luise und Dr. Fritz Riege sowie Günter Bensch von der Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen angeregt.

Bürgermeister Rainer Prokop gratulierte, genau wie die vielen anwesenden Gäste im Standhaus, der Geehrten von Meding.

Redaktion
Celler Presse

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