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Richtfest für das Klinikum für die Seele

CELLE. Mit dem Neubau eines Fachkrankenhauses für die Seele bietet das Klinikum Wahrendorff ein zusätzliches Angebot für psychisch erkrankte Menschen in der Stadt und dem Landkreis Celle. In direkter Nachbarschaft zum Allgemeinen Krankenhaus Celle (AKH) entsteht derzeit die Psychiatrische und Psychosomatische Klinik mit Tagesklinik. Heute konnte das Richtfest gefeiert werden. Im Spätsommer/Herbst 2015 soll Eröffnung sein.

„Im Februar wurde der Grundstein für das neue Fachkrankenhaus für die Seele in Celle gelegt. Nun können wir bereits das Richtfest feiern und liegen mit unserer Bauausführung deutlich vor dem gesetzten Zeitplan“, so Dr. Rainer Brase, Geschäftsführer des Klinikums Wahrendorff mit dem Hauptsitz in Sehnde. „Wir freuen uns auf den neuen Standort und die zukünftige enge Zusammenarbeit mit dem AKH Celle.“

Mit der bisherigen Tagesklinik in der Celler Altstadt konnte das Klinikum Wahrendorff nur teilstationäre Leistungen anbieten. Ab 2015 kann dann mit 48 Betten in Ein- und Zweibettzimmern auch in Celle eine stationäre Betreuung angeboten werden. 30 tagesklinische Plätze runden das zukünftige Angebot ab. Die Versorgung der Patienten erfolgt auf zwei Stationen und in der Tagesklinik. Mit dem Neubau sichert das Klinikum Wahrendorff die psychiatrische und psychosomatische Versorgung und deckt das gesamte klinisch-psychiatrische und psychotherapeutische Behandlungsspektrum ab. Schwerpunkte im voll- und teilstationären Bereich liegen in der Behandlung von Depressionen, Angsterkrankungen, seelischen Erkrankungen im Alter, Psychosen/Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen und akuten Abhängigkeitserkrankungen. Jeder dritte Mensch wird einmal im Leben psychisch krank. Eine regionale und wohnortnahe Versorgung für die Erkrankungen der Seele ist für die Betroffenen und auch für die Angehörigen eine große Hilfe, denn lange Anfahrtswege stellen eine zusätzliche Belastung dar.

Das Klinikum Wahrendorff bringt dabei im kommenden Jahr 75 neue Arbeitsplätze nach Celle. In den Teams arbeiten u.a. Ärzte, Psychologen, Pflegefachkräfte, Ergo- und Physiotherapeuten, Sozialdienstmitarbeiter sowie weitere Spezialtherapeuten in den Bereichen Musik-, Tanz- und Kunsttherapie zusammen. Sie werden von verwaltenden und weiteren assistierenden Berufsgruppen vor Ort unterstützt.

„Trotz Fortschritten in der psychiatrischen Forschung und Versorgung haben Menschen mit psychischen Erkrankungen in Deutschland nach wie vor mit Vorurteilen zu kämpfen“ so Geschäftsführer Dr. Brase. „Es freut mich umso mehr, dass wir hier in Celle bisher sehr konstruktive Gespräche führen konnten. Denn eine psychische Erkrankung kann jeden Menschen treffen.“ In den vergangenen zehn Jahren haben psychische Erkrankungen als Grund für einen Klinikaufenthalt die bis dahin hauptsächlich verantwortlichen Herz- und Kreislauferkrankungen abgelöst.

Staatssekretär Jörg Röhmann vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung wies in seinem Grußwort darauf hin, dass durch die „normale Medizin“ dem psychosomatischen Krankheitsbild nicht auf den Grund gegangen werden könne. „Das Richtfest macht deutlich: Das Klinikum Wahrendorff schafft hier ein zukunftsfähiges Konzept bei der psychiatrischen Betreuung von Patientinnen und Patienten. Der Neubau bietet einen sehr guten Rahmen und beste Voraussetzungen für einen Ort der Zusammenarbeit, Therapie und Unterstützung von Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten.“

Landrat Klaus Wiswe sprach in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des Allgemeinen Krankenhauses. Er hob hervor, dass es für dieses Projekt immer eine Unterstützung durch den Niedersächsischen Landtag gegeben habe, egal welche Mehrheiten dort herrschten. Wiswe: „Wir feiern heute aber kein gewöhnliches Richtfest, denn bei diesem neuen Gebäude handelt es sich nicht um irgendeinen Neubau. Hier entsteht ein Klinikum, das bei seiner Fertigstellung das modernste Klinikum in Niedersachsen ist. Dieser Neubau hier in Celle sichert eine wohnortnahe Versorgung der Bürger in Stadt und Landkreis Celle.“ Es stehe eindeutig der Mensch mit seinen Erkrankungen im Mittelpunkt. „Spezialisten der medizinischen Fachgebiete Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie bieten verschiedene Versorgungsangebote an. Das Leistungsangebot des Klinikums für die Seele ergänzt damit das Spektrum des Allgemeinen Krankenhauses Celle sinnvoll und qualitativ hochwertig“, so der Landrat.

Heiko Gevers, Bürgermeister der Stadt Celle, überbrachte die Grüße der Oberbürgermeisters und ging u. a. auf die im Vorfeld des Bauvorhabens aus der Nachbarschaft vorgebrachten Vorbehalte ein: „Mit diesem neuen Fachkrankenhaus für die Seele wird die medizinische Versorgung Celles um ein weiteres hochwertiges Betreuungsangebot bereichert. Das Klinikum Wahrendorff hat mit seiner offenen Informationspolitik Akzeptanz für ein Haus erreicht, in dem im Übrigen viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden.”
Architekt Torsten Petroschka, Geschäftsführender Gesellschafter sander.hofrichter architekten GmbH, Gesellschaft für Architektur und Generalplanung bezeichnete das Richtfest als Zeichen für den Respekt für die Arbeit der Handwerker, das sei eine anständige Geste. „Mit dem heutigen Richtfest lässt sich bereits erahnen, was Mitarbeiter, Patienten und Anwohner hier in Zukunft erwartet: Ein Fachkrankenhaus für die Seele, das mit seiner offenen und modernen Architektur hilft, Vorurteile abzubauen und psychisch kranke Menschen noch mehr in ihr Umfeld zu integrieren“, so Petroschka. Und weiter: „Uns von Sander Hofrichter Architekten war es wichtig, mit dem Neubau nicht nur den Bezug zu den Gebäudehöhen der Nachbargebäude herzustellen, sondern auch zur Materialität der Region – etwa mit der Entscheidung für eine Backsteinfassade. Mit dem neuen Vorplatz, den vielen Grünflächen und den Patientengärten wird ein Ort entstehen, der Ängste abbaut und Menschen vergessen lässt, dass sie sich in einem Krankenhaus befinden.“
Das Klinikum in Wahrendorff verfügt über 260 Krankenhausbetten und 200 teilstationäre Plätze. Im Heimbereich finden über 950 Bewohner eine individuelle und fachlich anspruchsvolle Versorgung. Mit 1.200 Mitarbeitenden ist es der größte regionale Arbeitgeber und mit über 100 Ausbildungsplätzen einer der wesentlichen Ausbildungsbetriebe. Das Klinikum Wahrendorff sichert in Niedersachsen die psychiatrische Versorgung für die östliche Region Hannover und die Stadt und den Landkreis Celle.

Die Planungen für die Celler Klinik begannen im Jahre 2011, im Februar 2014 war Grundsteinlegung. Nach einem knappen halben Jahr war heute Richtfest, und im Spätsommer/Herbst 2015 soll Eröffnung sein. Die Gesamtkosten betragen 16 Millionen EURO, neun Millionen werden durch das Land Niedersachsen gefördert, sieben Millionen EURO steuert das Klinikum Wahrendorff aus Eigenmitteln bei. Auf einer Grundstücksfläche von 4.331 qm werden 1.829 qm bebaut mit einem Bruttorauminhalt von 24.643 Kubikmetern.

Das viergeschossige Gebäude gliedert sich in Tagesklinik und Pflegebereiche, die über eine zentrale Eingangshalle verbunden sind. Durch die abgerundete Form und die vorgelagerten Grünzonen tritt der Bau von der südlichen Straßenkante zurück und bildet einen attraktiven Vorplatz. In dem barrierefreien Neubau wird es ausschließlich Ein- und Zweibett-Zimmer geben, die sich entlang der Südfassade und zu einem im Innenhof liegenden Patientengarten befinden. Der Neubau besteht aus zwei Baukörpern, die über Flure miteinander verbunden sind. Die Hauptfassaden werden bis zur Ebene 1 verklinkert, das oberste Geschoss hebt sich mit einer Wärmedämmputzfassade von der restlichen Fassade ab. Mit der Klinkerfassade wird die regionale Materialität aufgenommen und der Bezug zum historischen Pflegewohnheim gegenüber hergestellt.

PR/Redaktion
Celler Presse

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