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Behiye Uca zur Lage in Batman

CELLE/BATMAN. Die Lage in im türkischen Grenzgebiet spitzt sich von Tag zu Tag zu. Die Kämpfer des Islamischen Staats (IS) befinden sich mittlerweile kurz vor der Türkischen Grenze und die türkische Armee wurde in Alarmbereitschaft versetzt. Lediglich 80 Kilometer von den direkten Kampfhandlungen befindet sich dem türkischen Gebiet die Stadt Batman. Behiye Uca, von der Linkspartei im Celler Stadtrat, setzt sich im besonderen Maße für die Belange der Eziden ein und unterhält einen guten Draht in die Region.

In ihrer Rede informiert Uca über den aktuellen Stand in Batman:

“Am Dienstag habe ich mich in einem längeren Telefongespräch mit dem Bürgermeister von Batman, Sabri Özdemir, über die Situation informiert. Ich will Ihnen einen kurzen Überblick geben:

Batman hat aktuell 3040 Flüchtlinge aus der irakischen Region Shingal aufgenommen. Überwiegend sind es Mütter mit ihren Kindern. Die Stadtverwaltung von Batman hat die Flüchtlinge zum einen in Dörfern untergebracht, die seit langem von Eziden aus der Region verlassen wurden. Da mussten schnell Wasser- und Stromleitungen wieder in Betrieb genommen werden und auch kaputte Fenster ersetzt werden, um die Häuser winterfest zu machen. Zum anderen leben die Flüchtlinge in Zelten, die aber auch winterfest sind. Ein Projekt, das die Stadt gerade angeht, ist die Einrichtung einer Großküche.

Die Stadt Batman bemüht sich, ihrer humanitären Verpflichtung nachzukommen. Vor allem finanziell ist dies für die Stadt aber ein großes Problem. Denn von Seiten der türkischen Zentralregierung gibt es keinerlei Unterstützung. Pro Tag werden zurzeit rund 10.000 Euro für die Versorgung der Flüchtlinge aufgewandt. Insgesamt hatte die Stadt seit Anfang August Kosten von einer halben Million Euro. Das ist aus dem normalen Haushalt der Stadt nicht zu bewältigen, so dass sie zusätzliche Schulden machen muss.

Das Wichtigste aber ist, dass die Flüchtlinge erst einmal in Sicherheit sind. Um ihre Lebenssituation erträglich zu machen, bedarf es aber internationaler finanzieller Hilfe.

Die 5.000 Euro, die wir heute als Spende beschließen, sind da kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber: Sabri Özdemir hat sich dafür bedankt, dass die Stadt Celle sich mit der Einrichtung eines Spendenkontos solidarisch zeigt.

Auch Sie werden gelesen haben, dass die Hilfsorganisationen eine große Spendenbereitschaft für die Flüchtlinge aus dem Irak registrieren. Ich habe die Hoffnung, dass die Celler Bürgerinnen und Bürger da jetzt für die ganz konkrete Unterstützung der Flüchtlinge in Batman mitziehen.

Leider ist kein Ende des IS-Terrors in Sicht. Seit zwei Wochen wird die Stadt und Region Kobane in Nordsyrien mit schweren Waffen aus drei Richtungen angegriffen. Auch hier müssen die Menschen fliehen.

Noch ein letzter Gedanke:

Warum kämpft der IS eigentlich so entschlossen gerade gegen die Kurden? Ich denke, ein Grund liegt darin, dass die Kurdinnen und Kurden im Irak und in Syrien heute die einzige Kraft sind, die sich demokratischen Strukturen zuwendet. Kommunale Selbstverwaltung ist dabei ein wichtiger Aspekt. Und im Unterschied zu den radikalen islamischen Strömungen stehen die Kurden im syrischen Rojava für eine multi-ethnische und multi-religiöse Gesellschaft. Deshalb werden sie von IS bekämpft.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.”

PR/Redaktion
Celler Presse

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