Samstag, 12. Juli 2025

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Tosender Applaus für Roncalli-Premiere

CELLE. Eines steht fest: Roncalli hat Celle fest im Griff. Mit einer fulminanter Show am Premierenabend am Donnerstag bezauberte Roncalli das Celler Publikum in der Arena auf dem Schützenplatz. Noch bis zum 19. Oktober gastiert das Kultunternehmen in Celle. Die gut 1.300 Premierenbesucher sparten nicht mit Applaus für atemberaubende Artistik und umwerfende Clownerie.

Das Programm heißt nicht umsonst „Salto Vitale“. Dafür hat Direktor Bernhard Paul viele bisherige Showhöhepunkte sowie die erfolgreichsten Künstler und Nummern für die Revue zusammengestellt. Zurücklehnen, lachen, staunen, sich mitnehmen lassen lautete die Devise, die Direktor Bernhard Paul ausgegeben hatte. So wurde dem Celler Publikum eine Circuskultur mit Poesie und Phantasie präsentiert, die in diesem Jahr noch in weiteren Städten gezeigt wird, die in der fast 40-jährigen Geschichte des Unternehmens noch nie angesteuert wurden. Leider kann Bernhard Paul nicht nach Celle kommen. Er ist gerade in Österreich mit dem Parallelprogramm „Time is Honey“.

Für die Celler hat sich das lange Warten gelohnt. Da jagt ein Höhepunkt den nächsten. Das ist eine rasante Revue des erfolgreichsten Circus Europas, ein Gesamtkunstwerk, in dem Ambiente, Atmosphäre und Artisten perfekt zusammenwirken. Weiten Raum im Programm nimmt die Komik ein. Da ist das russische Urgestein Sergej Maslennikov, dessen Jonglage mit einer halben Orchesterausrüstung ebenso legendär ist wie sein Stepptanz. Sein wichtigstes Utensil ist ein Besen, mit dem er allerhand Schabernack treibt. Der deutsche „Flötenmann“ Gabor Vosteen ist zum ersten Mal beim Zirkus, hat Flöte studiert und ist Flötenlehrer. Zuvor war er im Kabarett und in der Kleinkunst aktiv bevor er zu Roncalli kam. Das war schon ein Glanzleistung, wie er sich die Akteure aus dem Publikum griff und denen Flötentöne beibrachte. Und wenn Andrej Ivakhnenko als Igel mit großen roten Stacheln das bedrohlich schwankende Schlappseil als Startrampe für schräge Jonglagen mit Hut und Haken nutzt, geht das Schmunzeln schnell in ungläubiges Staunen über. Als Special Guest in der Riege er Clowns konnte Roncalli für Celle Andrej Jigalov gewinnen, der bereits beim Circusfestival in Monte Carlo den Silbernen Clown aus den Händen von Prinzessin Stephanie erhielt. Jigalov verkörpert den sympathischen kleinen Fiesling ebenso brillant wie den wichtigen Rock’n Roller oder die musikalische Nervensäge. Mit der sparsamsten Geste bis hin zu grotesken Kapriolen versteht er es, das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinzureißen. So hatten alle Clownacts dank ihrer Klasse ein leichtes Spiel mit dem Publikum. Wie auch wohl das Trio Csàszàr, das mit viel Paprika im Blut und großer Schwungkraft Saltos am laufenden Band produziert – ob einfach oder doppelt, rückwärts oder vorwärts, mit oder ohne Schraube…

Weniger sprunghaft, aber dafür „handverlesen“ die Kunst, der sich Kelly & Alexandra verschrieben haben: modern und rockig zeigen sie komplizierte Handstandakrobatik, lassen starke Arme halten, was sie versprechen. Romina Micheletty dagegen hat jede Menge Ringe um die Hüfte. Keineswegs aber welche, die Größe XXL erforderlich machen würden, denn die grazile Französin setzt dem Hula Hoop die Krone auf und verbiegt sich ausgesprochen könnerisch, während sie die Reifen um Taille, Arme und Beine kreisen läßt. Das könnte Natalia Leontieva wohl kaum, denn sie bewegt ein großes Rhönrad äußerst geschickt durch die vergleichsweise kleine Manege.

Dass es hier wie auch bei all den anderen Roncalli Stars stets im richtigen Moment spannend und aufregend wird, ist das Verdienst der Musik. Sie ist der Puls des Circus, sie gibt den Rhythmus vor. Ein halbes Dutzend Musiker des Roncalli Orchestra unter Leitung von German Diaz heizt ein, untermalt, lässt träumen, sich in Gedanken wiegen und jubeln, wenn am Ende alles gut und schön ist. Ebenso wie die Live Musik zu Roncalli gehört, dürfen auch hübsche Balletttänzerinnen nicht fehlen, die die Gäste bereits am Eingang begrüßen oder bei manchem Zwischenschritt der Aufführung schön gewandet in Aktion treten. Ganz der Tradition verpflichtet fühlt sich Roncalli, wenn es um die vierbeinigen Akteure geht: So gibt es bei „Salto Vitale“ eine der derzeit herausragendsten und seltensten Pferdedarbietungen. Die Saabel Family aus Italien reitet eine Hohe Schule zu Dritt, untermalt von rassiger spanischer Flamenco Musik. Der Circus verzichtet auf exotische Tiere, bis auf die Zebras. Das sind absolut fellfreie Zeitgenossen im freien Fall, denn hier handelt es sich um eine der stärksten Wurfakrobatik-Darbietungen mit hochdekorierten Spitzensportlern. Und überhaupt: Warum in die Ferne schweifen, wenn wir doch umgeben sind von begabten tierischen Talenten? Die zeigen sich bei Roncalli von ihrer besten Seite. Neun sibirische Huskys und Samojeden Spitze fahren auch mitten im Sommer Schlitten, wenn Kelly, Alexandra und Tiziana Saabel mit ihnen ein russisches Wintermärchen inszenieren.

Und mit Fredy stellte sich ein besonders intelligenter Terrier vor, der vom Handstand bis zu komplizierten Tanzschritten alles auf der Pfote hat. Trainiert wurde der Wunderhund von Rodrigue Funke – so ganz nebenbei, denn Funke ist eine Hälfte des Duo Sorellas, seit Jahren einer der beliebtesten Roncallis Acts. Wenn Rodrigue und sein Partner Christoph Gobet in schwindelnder Höhe am Trapez ebenso muskelgestählt wie strahlend gelaunt zeigen, wie man einen perfekten Körper perfekt beherrscht, dann brennt die Luft. Die mehrfach auf großen internationalen Festivals ausgezeichneten Akrobaten stehen mit ihrer punktgenau choreographierten Höhenkunst auch für das, was Roncalli so besonders macht: die Darbietung muss wie eine schöne Geschichte sein, mit einem Anfang, mit einem Höhepunkt und einem Happy End. Eine Show, die ihresgleichen sucht.

Und das Publikum war gar nicht happy am Ende. Es hätte gern noch mehr gesehen. Mit einem langanhaltenden Applaus dankte das Publikum für ein kurzweiliges und mitreißendes Programm.

Pressesprecher Harald Ortlepp zeigte sich hochzufrieden über den Premierenabend: „Die Stimmung war bombastisch.”

PR/Redaktion
Celler Presse

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