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Cornelia Rundt: „KELLU ist für Celle der Kristallisationspunkt des Ehrenamtes“

CELLE. Die Freiwilligenagentur KELLU feiert ein Jubiläum der besonderen Art. Seit 15 Jahren finden bei KELLU Freiwillige in einem Ehrenamt eine sinnvolle Beschäftigung. Zu der Feier fand sich sogar die Niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt ein, die die Besonderheit hervorhob, ist doch die Celler Agentur eine der ersten und somit ältesten in Niedersachsen. 380 Freiwillige sind derzeit in 170 Vereinen und Institutionen im Einsatz.

Die Celler Situation war für die Ministerin Motivation, Wertschätzung entgegenzubringen. Von Leseförderung bis erlebnispädagogische Gruppenangebote seien für die Gesellschaft unverzichtbar. Das Ehrenamt dürfe allerdings nicht überfordert werden und sei vor allem nicht die Reservearmee des Sozialstaates, es müsse freiwillig bleiben. Rundt: „Ehrenamt ist das Sahnehäubchen auf unserer Gesellschaft, das die Gesellschaft zusammenhält.“ Nirgendwo in Deutschland engagieren sich mehr Menschen im Ehrenamt als in Niedersachsen, hier sind es 41 % der Bevölkerung, das sind ca. 2,8 Millionen Menschen. Allein in Niedersachsen werden 480 Millionen Stunden ehrenamtlich geleistet. In den letzten 10 Jahren habe sich die Engagementsquote um 10 % gesteigert. Das sei der höchste Zuwachs von allen Bundesländern. Die Landesregierung schaffe Rahmenbedingungen und man dürfe sich nicht auf dem Erreichten ausruhen. Die Förderung für das Ehrenamt sei 2014 landesweit um 100.000 € aufgestockt worden und betrage jetzt 750.000 €. Zudem seien 14.600 Ehrenamtskarten in Niedersachsen vergeben worden.

Wie Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende hervorhob, werde die Arbeit bei Kellu nicht für Ehrenamtliche gemacht sondern von Ehrenamtlichen. 17 Personen vermitteln Freiwillige an 170 Institutionen, Vereine, Verbände. Diese verlassen sich darauf, dass sich Freiwillige ehrenamtlich engagieren. Als neues Projekt werde die Willkommenskultur für Flüchtlinge in Celle forciert. Es sei eine große Herausforderung, den Menschen eine neue Heimat – wenn auch vorübergehend – zu bieten. Im kommenden Jahr müssten noch 250 Flüchtlinge untergebracht werden. Das Klima, was Flüchtlinge angeht, habe sich in Celle und in Deutschland deutlich zum Positiven gewandelt. Es hat einen Stimmungswandel gegeben. Die Willkommenskultur im Umgang mit den Menschen sei sehr wichtig.

Mende ging auf die Motivation der Ehrenamtlichen ein. Demnach haben 95 % Freude an der Tätigkeit für andere, für 86 % ist das Motiv, anderen zu helfen zu wollen und 83 % haben das Gefühl, gebraucht zu werden, etwas bewegen zu wollen oder den eigenen Wohnort attraktiver zu gestalten. Vor allem ältere Menschen seien bereit sich ehrenamtlich zu engagieren. Mende: „Ohne das Zupacken und das Engagement der älteren Menschen wären viele Leistungen, die wir heute aufrecht erhalten können, sonst nicht möglich“. Wer sich bereits in jungen Jahren ehrenamtlich engagiere, komme immer wieder zum Ehrenamt zurück. „Es tut uns allen als Gesellschaft gut, wenn wir junge Menschen ermuntern, sich bereits in jungen Jahren sozial und ehrenamtlich zu engagieren“, so der Oberbürgermeister. Eine Bürgergesellschaft, die den Namen Bürgerkommune verdient, müsse ein ehrenamtliches Engagement in allen Facetten organisieren können.

Claudia Gerke vom Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.v. (LAGFA) überbrachte die Glückwünsche des Dachverbandes und der Interessenvertretung von über 70 Freiwilligenagenturen und Ehrenamtsbörsen.

Heidi Bente, Leiterin von KELLU Celle sieht die Ehrenamtlichen als Sternenhimmel, jeder Einzelne sei ein funkelnder Stern, der weiß was er will und sich für andere einbringt. Das Engagement in den Bereichen, Soziales Bildung, Jugend Alter, sei nicht zu übertreffen. Heidi Bente: „Ich finde es großartig, wie vielfältig Sie sich in Celle und Umgebung engagieren“ . 17 Freiwillige in der Agentur nehmen ein Fülle von Aufgaben wahr. Dabei stehe der Mensch bei der Beratung im Mittelpunkt.

Georg Schäfer, Fachdienstleiter Kinder-, Jugend- und Familienhilfe bei der Stadt Celle würdigte die Aktivitäten der Freiwilligenagentur auf besondere Weise: „Ehrenamt und Würdiger gehören zusammen wie Einatmen und Ausatmen. Wenn kein Ehrenamt stattfindet, hat der Würdiger nichts zu würdigen, und wenn über das Ehrenamt nicht geredet wird, dann hat es für die Öffentlichkeit auch nicht stattgefunden. Ehrenamt ohne Würdiger ist schlecht, umgekehrt auch, man ist aufeinander angewiesen.“ Schäfer: „Ich bin also heute hier, um das Ehrenamt zu lobpreisen und Ihren unzweifelhaften Einsatz wertzuschätzen. Das tue ich aus vollem Herzen, weil ich von Ihrem Produkt überzeugt bin.“

An den Stellwänden in der Alten Exerzierhalle wurden die vielfältigen Tätigkeiten der Freiwilligen verdeutlicht als Entscheidungshilfe für Interessierte. Und viele schon aktive Freiwillige standen mit Rat zur Seite, so dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann die Zahl der Freiwilligen die 400er-Marke überschreiten wird.

Doris und Heimo Füssel berichteten gegenüber Celler Presse über ihr Engagement an der Altstädter Grundschule. Einmal in der Woche für eine Stunde widmen sie sich Kindern – jeder mit einem – die Lernschwächen haben. Lesen ist dabei ganz wichtig. Ca. 20 Minuten lesen die Kinder vor, dann werden sie ganz spielerisch an feinmotorische Übungen geführt. Entscheidend für den Ablauf ist in jedem Fall das Eingehen auf die individuelle Situation der Kinder. Geplant ist, dass sie ein Kind für ca. ein Jahr in Obhut haben. Doris und Heimo Füssel sind jetzt bereits drei Jahre in diesem Engagement und arbeiten dabei eng mit dem Klassenlehrer zusammen, der genau weiß, welchen Kindern diese kostenlose Nachhilfe weiterhilft.

Redaktion
Celler Presse

 

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