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Bürgerstiftung fördert VHS-Deutschkurse für Flüchtlinge

CELLE. 22 Flüchtlinge – vorwiegend aus Afrika – büffeln in der VHS Deutsch. Das Problem: Der Rechtsstatus der Teilnehmer ist ungeklärt, und dann gibt es keine staatliche Förderung. Ungeachtet dieser Hürde ist es Anliegen der VHS und der Bürgerstiftung, den Ankömmlingen das Leben in der Gesellschaft zu erleichtern. Dazu Liliane Steinke, Leiterin der VHS Celle: „Es besteht keine Chance, über andere Quellen das zu realisieren.“

Die VHS engagiere sich schon länger für Flüchtlinge. Durch Flüchtlinge aus Nicht-EU-Ländern habe sich nun eine neue Problemlage ergeben. Nun wolle man nicht auf die endgültige Klärung aller damit zusammenhängenden Fragen warten und die Zeit nutzen, um den sehr engagierten und motivierten Schülern die Grundzüge der deutschen Sprache zu vermitteln. Es gelte, einen Zeitraum von drei Monaten zu überbrücken, in denen keine staatlichen Fördergelder fließen. Dank des Engagements der Bürgerstiftung Celle, die spontan und unbürokratisch 3.600 € zur Verfügung gestellt hat, ist die Finanzierung für einige Monate gesichert. „Unabhängig von allen rechtlichen Problematiken“, wie Michael Polewsky von der Bürgerstiftung es beschreibt. Man hoffe, dass „Vater Staat“ bald eintritt. Derzeit umfasst der aktuelle Unterricht 2,5 Stunden viermal in der Woche, und das sechs Wochen lang.

„Sprache ist ein Tor“, so Liliane Steinke. Man müsse den Flüchtlingen schnell und ab dem ersten Tag die Chance bieten, sich in die Sprache „einzuklinken“. In den nächsten Tagen und Wochen werde wohl noch viel passieren. Es gehe auch um Kinder, die zur Schule gehen müssten, die VHS könne jedoch nicht in staatliche Schulpflicht eingreifen. Deshalb sei viel Phantasie gefordert, um alle Probleme zu lösen. Die Nachfrage nach dem Deutschunterricht sei sehr groß. Wie Evelyn Rzymelka, Projektleiterin der AZF-II-Sprachkurse an der VHS, berichtet, müsse sie derzeit noch Interessenten abweisen und vertrösten, da nicht ausreichend Plätze zur Verfügung stehen.

Zwei Drittel der Teilnehmer am aktuellen Kurs seien Akademiker, Ingenieure, Ökonomen, Sozialarbeiter. Sprachkenntnisse, so Evelyn Rzymelka, seien eine große Chance in Arbeit zu kommen. Ein wichtiges Utensil sei für die Flüchtlinge das Handy – nicht um telefonieren, sondern um Vokabeln zu lernen. Das sei sehr wichtig, um in dem fremden Umfeld zurecht zu kommen. Nach dem jetzigen Unterricht in der VHS sollen die Schüler alle Möglichkeiten nutzen, um sich sprachlich fit zu machen. Dazu gehöre – soweit das möglich ist – Sprachtraining an einem PC.

„Verschiedene Kompetenzen müssen hier Hand in Hand arbeiten und das Beste daraus machen“, fasst Liliane Steinke die Situation zusammen. Das sei das Signal für die ersten drei Monate. Und Regina Haut von der Bürgerstiftung appelliert an die Öffentlichkeit, der Situation der Flüchtlinge offen zu begegnen.

Redaktion
Celler Presse

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