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Kai Seefried (CDU): “Finger weg von unseren Schulen”

CELLE. Kai Seefried ging als Schulpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion hart mit der rot/grünen Landesregierung ins Gericht, als er auf Einladung der heimischen Landtagsabgeordneten Thomas Adasch und Ernst-Ingolf Angermann vor Celler Publikum über die geplante Schulpolitik referierte. Seefried: “Politik beginnt mit der Betrachtung der Realität.” Er sprach gar von massiven Unruhen an den Schulen. Die Verunsicherung bestehe seit Februar 2013.

Hintergrund der Betrachtung ist die Befürchtung, dass die Gymnasien und Oberschulen bei Lehrereinstellungen benachteiligt werden. Die frühe Etablierung der Gesamtschule war richtig, so Seefried. Das sollte aber nicht zur Benachteiligung der Gymnasien führen. . In den Gymnasien soll wieder von dem Abitur nach zwölf Jahren ( G8) auf das Abitur nach 13 Jahren (G9) umgestellt werden. Das erfordere 1.295 neue Lehrerstellen. Die Gymnasiallehrer arbeiten jetzt eine Stunde pro Woche mehr. Durch diese Mehrleistung von einer Stunde werden aber 1.000 gut ausgebildete Lehrer nicht eingestellt, so dass der Mehrbedarf nur noch 295 sei. Ausgeschieden seien 284 Lehrkräfte – eingestellt lediglich 84. Damit werden die Gymnasien zum Sparmodell. Erforderlich sei, die Gymnsaien gemeinsam zu stärken, um auch eine bundeseinheitliche Vergleichbarkeit zu erreichen: Seefried: “Was derzeit passiert, wir immer schlimmer.”

Die Demonstrationen der Schüler, weil es keine Klassenfahrten mehr gebe, richten sich nicht gegen die Lehrer sondern gegen das Ministerium. Auch werde kritisch gesehen, dass die Ministerin keine Gymnasien besuche sondern nur Gesamtschulen.

Generell stellte Seefried fest: “Es gibt nicht eine richtige Schule für alle. Schüler mussen die Wahl haben.” Wenn allerdings eine neue Schule gegründet werde, müsse eine andere Schule geschlossen werden; denn es gebe ja nicht mehr Schüler. Es müsse auch verhindert werden, dass es Eltern gibt, die vor ein Gericht ziehen müssen, um ein Kind auf eine Schule ihrer Wahl schicken wollen. Diese Problem ergebe sich auch beim Thema Inklusion, wenn die Entscheidung Förderschule oder allgemeinbildende Schule anstehe. Der Protest im Lande sei groß. Mit 70.000 Petitionen werde für den Erhalt der Förderschule Sprache plädiert. Die Abschaffung der Förderschule sei nicht verhandelbar. Es gehe in erster Linie um das Kindeswohl. Aber auch die Förderschulen werden bei der Ausstattung ausgebremst. Zudem fehlen viele Lehrer mit Zusatzausbildung für Förderschulen. An den 1.700 Grundchulen in Niedersachsen sei mindestens eine Lehrkraft mit dieser Ausbildung erforderlich.

Doch wie geht der Schulbetrieb nach den Sommerferien weiter? Kai Sefried sieht das skeptisch. Die Rückkehr zu G9 sei nicht vorbereitet. Es gebe noch keine Stundentafel und keine Schulbücher. Auf die Landtagswahl 2017 schaut Seefried angesichts der rot/grünen Schulpolitik optimistisch voraus. Es bedürfe nur eines Wahlplakats mit dem Slogan: “Lasst die Schulen in Ruhe.” Dann stünde einem Wahlsieg nichts entgegen.

Das SPD-geführte Kultusministerium verbreitet zu dem Gesamtthema ebenfalls Optimismus. In Gänze betrachtet sei das neue Schulgesetz dazu geeignet, die Bildungschancen aller Kinder und Jugendlichen in Niedersachsen zu erhöhen und mehr Bildungsteilhabe zu gewährleisten. Heiligenstadt: „Die Landesregierung vertraut dem Elternwillen, sichert die Vielfalt unserer niedersächsischen Schullandschaft und stellt diese auf zukunftssichere Füße. Das Kapitel der Verbote und Hürden für Schulträger und Eltern in Niedersachsen wird mit der Verabschiedung des Bildungschancengesetzes am 3. Juni endgültig geschlossen.”

Am 3. Juni ist der Tag der Wahrheit. Ob dann die Einstimmenmehrheit der Regierungskoalition zustande kommt?

Redaktion
Celler Presse

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