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Hinter Stacheldraht: Celler Bomann-Museum zeigt Ausstellung zu den Kriegsgefangenenlagern in Celle im Ersten Weltkrieg

  • Celle

CELLE. Ab 26. Mai zeigt das Bomann-Museum Celle eine große Sonderausstellung über die Kriegsgefangenenlager in Celle von 1914–1918. Leihgaben aus dem In- und Ausland, darunter eine große Sammlung von Objekten, Grafiken und Gemälden aus Italien, sowie Tagebücher und kurz nach dem Krieg verfasste Erinnerungen vermitteln ein berührendes Bild vom Alltag der Kriegsgefangenen hinter Stacheldraht im Ersten Weltkrieg in Deutschland.

Britische Zivilgefangene im Lager Celle-Schloss

Im Ersten Weltkrieg entstand das erste große Lagersystem des 20. Jahrhunderts; Kriegsgefangenschaft wurde zu einem Schicksal der Massen. Insgesamt gerieten bis 1918 in allen kriegsteilnehmenden Staaten zwischen 6 und 8 Millionen Soldaten in Gefangenschaft.

Auch in bzw. bei Celle gab es zwei Gefangenenlager: Im Dorf Scheuen, etwa 8 km vom Stadtzentrum entfernt, entstand ab September 1914 ein Barackenlager: Das „Cellelager“ war auf etwa 10.000 Kriegsgefangene ausgelegt und damit eines der größten Lager in der Provinz. Im Celler Schloss wurde ein Gefangenenlager ganz anderen Charakters – und einmalig im Deutschen Kaiserreich – eingerichtet: Etwa 250 „Zivilgefangene höherer Lebensstellung“ waren mitten im Zentrum von Celle interniert.

Ansicht des Cellelagers in Scheuen

Die Ausstellung zeigt anhand zahlreicher Dokumente und Fotografien das Leben der Kriegsgefangenen, ihre Unterbringung, ihre Ernährung in Zeiten des Mangels, die Seelsorge für die Mitglieder von vier Religionsgemeinschaften oder die „Freizeitgestaltung“ mit Theater, Musik, Kunst, Sport und Bildung. Thematisiert werden aber auch Fluchtversuche, Krankheit und Tod.

Biografien einzelner Kriegsgefangener aus Großbritannien, Italien, Belgien und Siam/Thailand, ihr Weg in die Gefangenschaft, ihre Erlebnisse in den Lagern und ihr weiteres Leben verdeutlichen, wie viele einzelne Schicksale hinter der kaum vorstellbaren Zahl von 8 Millionen stehen. Ergänzt wird die Ausstellung durch einen Dokumentarfilm, der Episoden aus dem Alltag der Gefangenen erzählt. Mit der Rückkehr von „Erinnerungsstücken“ für die Ausstellung ins Museum werden die Erinnerungen und Geschichten, 100 Jahre nach den Ereignissen, wieder lebendig.

Ausstellungseröffnung: Freitag, 25. Mai, 19.00 Uhr im Großen Festsaal des Celler Schlosses

Ausstellung und Begleitband wurden maßgeblich unterstützt von der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur und dem Lüneburgischen Landschaftsverband aus Mitteln zur regionalen Kulturförderung.

Bomann-Museum Celle
Schloßplatz 7, 29221 Celle

PR
Fotos: Bomann-Museum Celle, Stadtarchiv Celle

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