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Auch Celler Teilnehmer beim „Kippa-Walk“ in Hannover

HANNOVER. Rund 600 Menschen haben am Freitag in Hannover am „Kippa-Walk“ teilgenommen und damit ein Zeichen gegen Jugendfeindlichkeit gesetzt. Unter ihnen waren auch Teilnehmer aus Celle wie zum Beispiel Angela Hoffmann und ihr Mann Klaus Grelewicz aus Adelheidsdorf. Ebenso nahm Michael Krebs aus Wienhausen an der Demonstration teil. Und während Hoffmann und ihr Mann sich vor Ort eine Kippa kaufen mussten, ist Krebs sogar selber im Besitzer dieser jüdischen Kopfbedeckung.

Seine Kippa habe er in Israel geschenkt bekommen, berichtet er und kann auch gleich noch eine Anekdote dazu beisteuern: „Ein Freund hat sie mir während eines Besuchs geschenkt. Allerdings empörte sich seine Frau dann, dass es sich dabei um ein Hochzeitsgeschenk von ihr handelt. Schnell wurde daher die Kippa gegen einen andere ausgetauscht“.

Der „Kippa-Walk“ entstand aufgrund eines Vorfalls Mitte April in Berlin, wo ein junger Israeli, der eine Kippa trug, angegriffen und antisemitisch beschimpft worden. Daraufhin gab es in mehreren deutschen Städten Demonstrationen und Solidaritätskundgebungen.
Für die Celler Teilnehmer war es sofort klar, dass sie an dem Walk in Hannover teilnehmen müssen. So sind Hoffmann und Grelewicz beispielsweise schon lange Mitglieder der Christlich-jüdischen Gesellschaft in Hannover, aber Freunde unter anderem in Israel und auch Geschäftspartner, die dort tätig sind. Hoffmann selbst fühlt sich auch jüdischen Schriftstellerinnen sehr verbunden und nennt als Beispiel Hannah Arendt oder Elske Lasker-Schüler. Sie fragt sich daher mit Blick auf die aktuellen Ereignisse: „Wo soll das enden, wenn wir jetzt kein Zeichen setzen?“. Und sie ist sich sicher: „Es fängt im Kleinen an und entwickelt sich dann zu etwas Großem“.

Für den hannoverschen Verein „Begegnung Christen und Juden Niedersachsen e. V.“ ist auch Astrid Lange mit beim „Kippa-Walk“ dabei, die eigentlich in Eschede wohnt. Sie trägt ein Transparent mit den Worten „Kein Ort für Judenhass. Nirgends“. Ihr Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, im partnerschaftlichen Gespräch mit Juden auf die jüdische Glaubenstradition zu hören, Kenntnisse über das Judentum zu vermitteln und die Versöhnung von Juden, Christen und Muslimen zu fördern.

Der Veranstalter des „Kippa-Walks“, die Deutsch-Israelische Gesellschaft in Hannover, freute sich über die rege Teilnahme der Bevölkerung. Nach Angaben von dessen Vorsitzendem, Kay Schweigmann-Greve, nahmen sowohl Juden, Muslime, Christen als auch Vertreter der Gewerkschaften und Politik an dem Spaziergang. Unter ihnen auch Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD).
Vom Neuen Rathaus ging es zum Holocaust-Mahnmal am Opernplatz in der Innenstadt, wo den von denen Nationalsozialisten ermordeten Juden gedacht wurden und dann weiter zur Kundgebung am Steintor.

Redaktion
Celler Presse

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