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Eklatante Brandschutzmängel: Stadt muss Campingplatz Silbersee räumen

CELLE. Aus Sicherheitsgründen muss die Stadt Celle den Campingplatz Silbersee im Ortsteil Vorwerk mit sofortiger Wirkung räumen. Betroffen sind rund 50 Bewohnerinnen und Bewohner, für die neue Unterkünfte gefunden werden müssen. Auch für Badegäste wird das Areal vorübergehend nicht mehr zugänglich sein, da durch den Tod des bisherigen Pächters derzeit keine Aufsicht gewährleistet werden kann. Die Schließung ist unbefristet.

„Im Rahmen einer aktuellen Begehung des Geländes durch Mitarbeitende der Bauaufsicht, des Brandschutzes von Stadt und Landkreis Celle sowie der Feuerwehr haben sich vor allem hinsichtlich des Brandschutzes eklatante Sicherheitsmängel gezeigt, die uns keine andere Wahl lassen“, so Stadtbaurat Ulrich Kinder am Freitag im Rahmen eines Pressegesprächs. Wie Kinder erläutert, seien viele Bauwerke nach ersten Einschätzungen illegal errichtet worden. Das müsse aber noch geprüft werden. Anlass der Überprüfung waren eine Bauvoranfrage sowie die geplante Veräußerung des Geländes durch die Stadt Celle. Über zwei Jahrzehnte hatte die Stadt das Gelände an den Pächter vergeben. Leider zeigen sich nun im Rahmen der Übergabe an den Nachlassverwalter enorme Missstände, die bislang in diesem Ausmaß nicht bekannt waren. „Es geht überhaupt nicht so“, so Kinder, „allerdings ist es unschön, den Platz am Tag vor Pfingsten schließen zu müssen.“

Die Liste der entdeckten Mängel ist lang. Begonnen damit, dass keines der dort, errichteten Wochenendhäuser, den gesetzlichen Mindestabstand zum Nachbarn einhält. „Das ist im möglichen Brandfall verheerend, da das Feuer sich schnell von Haus zu Haus ausbreiten kann und die Feuerwehr nicht durchkommt“, erläutert Kinder. Brandgassen sind überwuchert und nicht deutlich gekennzeichnet, Löschwasserhydranten sind auf dem Gelände nicht vorhanden, Feuerlöscher nur vereinzelt. Grills, Feuerkörbe, offenen Kamine sind in direkter Nähe von Brandlasten errichtet. Wohnwagen können bei Gefahr nicht vom Platz entfernt werden, da sie mit überdachten Terrassen und ähnlichem überbaut sind. Durch eine illegale Müllhalde, sowie Vermüllung vieler Stellplätze besteht zudem Gefahr der Brandstiftung. Und nicht zuletzt ist das gesamte Gelände in den Abendstunden für die Feuerwehr nicht zugänglich, da das Eingangstor verschlossen und der Schlüssel außerhalb aufbewahrt wird. „So schlimm habenwir uns das nicht vorgestellt“, berichtet Ulrich Kinder.

Kurz: Wenn am Silbersee ein Flämmchen entsteht, könnte schnell der gesamte Platz in Brand geraten! Das hat die Feuerwehr sehr deutlich gemacht.

„Uns geht es um die Sicherheit von Leib und Leben der Bewohner sowie der Badegäste. Von daher haben wir gar keine andere Möglichkeit, als den Silbersee zu schließen“, betont der Stadtbaurat. „Selbstverständlich ist das Thema auch für uns hoch-emotional. Deswegen wird die Stadt den Bewohnern beim Umzug mit Rat und Hilfe zur Seite stehen“, so Ulrich Kinder. „Wir suchen sozialverträgliche Lösungen und organisieren Wohnraum in stadteigenen Unterkünften.“ „Wer ein neues Quarrtier braucht, bekommt es von uns“, bekräftigt der Stadtbaurat. Noch am Freitag wurden alle Bewohnerinnen und Bewohner seitens der Stadt informiert und zum unverzüglichen Verlassen des Geländes aufgefordert. Im Rathaus ist unter 12 19 88 eine Hotline eingerichtet, an die sich Betroffene im Notfall wenden können. Derzeit ist der Platz durch einen Sicherheitsdienst bewacht. Bewohner haben nur noch in dessen Begleitung Zutritt, um das Nötigste aus ihrer Unterkunft mitzunehmen.

Die Stadt müsse der Sache nachgehen, wenn es konkrete Hinweise und Erkenntnisse gibt, „Wenn wir sehenden Auges davon Kenntnis haben, müssen wir eingreifen“, ist das Fazit des Stadtbaurats.

Der Silbersee ist von jeher ein beliebter Treffpunkt der Cellerinnen und Celler zum Baden und Verweilen. Die Stadt ist bereits in Gesprächen mit möglichen Investoren. Sobald ein Käufer feststeht und durch die Politik bestätigt wurde, steht das Gelände wieder als Campingplatz und Ort der Naherholung zur Verfügung.

PR/Redaktion
Celler Presse

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