Zum Inhalt springen
Anzeige
Anzeige

Forum Eigenverantwortliche Schule: Landesregierung und Verbände diskutieren aktuelle bildungspolitische Herausforderungen

  • Hannover

HANNOVER. Im Fokus des regelmäßigen Dialogs des Niedersächsischen Kultusministeriums mit Lehrerverbänden und -gewerkschaften im Forum Eigenverantwortliche Schule standen am (heutigen) Montag unter anderem das Projekt „Bildung 2040“, Entlastungsmaßnahmen für Lehrkräfte sowie die Stabilisierung und das Berechnungsverfahren der Unterrichtsversorgung auf der Tagesordnung.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne berichtete den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, das Niedersächsische Kultusministerium arbeite intensiv daran, die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte und Schulleitungen zu verbessern. Ziel sei, die Rahmenbedingungen dergestalt zu verbessern, dass Lehrkräfte und Schulleitungen ihre Arbeitskraft zum Wohle der Schülerinnen und Schüler einbringen könnten, ohne sich dabei zu überlasten. Dabei sei noch besser zu ergründen, welche Tätigkeiten verzichtbar oder von anderem Personal als den Lehrkräften zu übernehmen seien. Da letztlich nicht jede Aufgabe, die auf den ersten Blick als überflüssig erscheine, dies auch tatsächlich sei, müssten mögliche Entscheidungen über das Streichen von Aufgaben bestenfalls im Konsens gefällt werden, so Tonne. „Ich lade die Vertreterinnen und Vertreter unserer Dialogrunde daher sehr herzlich ein, an dem Entlastungskatalog mitzuarbeiten. Die Steuerungsgruppe Entlastungen aus meinem Haus wird Sie – die Expertinnen und Experten für den Schulalltag – gezielt bitten, Ihre Erfahrungen und Vorschläge einzubringen“, sagte Tonne in Richtung des Forums.

Im Fokus der Dialogrunde stand darüber hinaus, die Unterrichtsversorgung zu stabilisieren sowie das Berechnungsverfahren der statistischen Unterrichtsversorgung anzupassen. Im Zuge dieser Thematik verwies Minister Tonne auf das „Stabilisierungspaket“ der Landesregierung, welches auch umfangreiche Maßnahmen für Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufs beinhalte. Kultusminister Tonne: „Die bisherige Besoldungsstruktur steht auf dem Prüfstand. Das Kabinett hat im Zusammenhang mit der Diskussion über eine bessere Bezahlung von Grund-, Haupt- und Realschullehrkräften beschlossen, dass bis zum Abschluss des Haushaltsaufstellungsverfahrens eine besoldungsrechtliche Prüfung abgeschlossen sein soll. Derzeit werden eine juristische Argumentation und ein Modell für einen entsprechenden Stufenplan erarbeitet. Das Thema steht ganz weit oben auf unserer Agenda.“ Aus Sicht des Ministeriums ist zudem die bisherige Berechnung der Unterrichtsversorgung in Frage zu stellen, da diese über begrenzte Aussagekraft verfüge und qualitative Aspekte moderner Schule nicht berücksichtige. Um zu einer zeitgemäßen Berechnung und Darstellung zu kommen, solle sich das Forum mit der Entwicklung entsprechender Modelle beschäftigen, wurde vereinbart. „Das ist auch ganz im Sinne des Koalitionsvertrages, der uns die Bearbeitung dieses Themas auch aufgetragen hat“, betonte Minister Tonne.

Auch der Quereinstieg in den niedersächsischen Schuldienst stand als aktuelles Thema zur Debatte, denn wie in anderen Bundesländern gibt es derzeit auch in Niedersachsen einen großen Bedarf an Lehrkräften. Gleichzeitig gibt es eine bestimmte Zahl an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern ohne eine Lehramtsausbildung, die Interesse an einer Tätigkeit als Lehrkraft im niedersächsischen Schuldienst haben. Und so konnte auch durch die bisher eingeführten flexibleren Einstellungsbedingungen für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger die Unterrichtsversorgung stabilisiert werden. „Dieses Potential müssen wir in Zukunft noch stärker nutzen und die Einstellungsvoraussetzungen sowie die Voraussetzungen zur Qualifizierung weiter vorantreiben und beispielsweise auch die Studienseminare für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger stärker öffnen“, betonte der Minister. Im Dialog müsse daher eine für alle zufriedenstellende Struktur gefunden werden, um Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger als festen Teil des Systems Schule adäquat einzubinden, Qualität zu sichern und die Schulen nicht zu belasten, so Tonne weiter. Bei der Entwicklung von Verbesserungen bei der Betreuung, Qualifizierung und Fortbildung im Sinne der Schulen und der Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sei die Erfahrung aus der Praxis besonders relevant, sagte Tonne. „Wenn der Quereinstieg zur Bereicherung insgesamt werden soll, müssen wir unsere Strukturen für den Quereinstieg weiter anpassen. Dabei ist Feedback aus der Praxis sehr willkommen. Ich freue mich, wenn wir in diesem Prozess konstruktive Anregungen aus dem Forum erhalten.“

Darüber hinaus betonte der Kultusminister im Rahmen des Forums, dass es richtig und wichtig ist, über Bildungspolitik auch jenseits der tagesaktuellen Herausforderungen zu

diskutieren. Dafür hat das Kultusministerium das Projekt „Bildung 2040“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit den Forumsteilnehmerinnen und Forumsteilnehmern und vielen anderen an Bildung Beteiligten solle darüber nachgedacht werden, wie und was unsere Kinder lernen sollten, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Dabei sind alle aufgerufen, ihre Perspektiven, ihre Ideen und Vorstellungen einzubringen – und dies losgelöst von finanziellen Zwängen und auch losgelöst von den Grenzen einer Legislaturperiode. Der Auftakt zu diesem Prozess findet am 29. Oktober 2018 in Hannover statt.

PR

Hinweis zu der Meldung
Diese Seite zeigt gesponsorten Marketing-Inhalt, Quell- und Informationslinks sowie extern eingespielte Banner und Flash-Anzeigen.



Anzeige