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Wenn Gesten die Worte ersetzen: Kurs in Gebärdensprache an der Volkshochschule (vhs) Celle

  • Celle

CELLE. Zum ersten Mal findet ein Kurs in Gebärdensprache an der Volkshochschule (vhs) Celle statt. Der Dozent ist selbst gehörlos. „Hallo, ich bin Laura Müller. Ich bin 22 Jahre alt.“ Die junge Cellerin stellt sich vor, aber nicht mit Worten, sondern mit Gesten. Laura Müller nimmt an einem Gebärdensprachekurs an der Volkshochschule (vhs) Celle teil – zusammen mit der ganzen Klasse der Evangelischen Fachschule Heilerziehungspflege der Lobetalarbeit e.V. Celle.

„Wir waren gemeinsam in Hamburg im ‚Dialog im Stillen‘. Das war sehr beeindruckend und hat unser Interesse für die Gebärdensprache geweckt, um offen auf Gehörlose zuzugehen und keine Scheu zu haben, mit ihnen ein ‚Gespräch‘ zu führen“, erklärt die angehende Heilerziehungspflegerin die Motivation der Gruppe. Als jetzt zum ersten Mal ein Kurs in Gebärdensprache an der vhs Celle angeboten wurde, entschied sich die Klasse, geschlossen daran teilzunehmen.

Nach drei Terminen beherrschen die Teilnehmenden bereits das Finger-Alphabet, können sich vorstellen – und vor allem ihren Dozenten verstehen; denn Kursleiter Gerhard Schulze ist selbst von Geburt an gehörlos. „Im Unterricht gebärde ich von Anfang an und schreibe vieles an die Tafel“, erklärt der gelernte Raumausstatter seine Vermittlungsform. „Gebärdensprache ist eine visuelle Sprache und es ist mir wichtig, dass die Teilnehmenden sich von vornherein auf die visuelle Ebene einlassen.“ Von der Klasse und ihrem großen Engagement ist Schulze begeistert. „Ich würde mir wünschen, dass mehr hörende Personen die Gebärdensprache lernen. Es sollte auch selbstverständlich sein, dass bei Veranstaltungen Gebärdensprachdolmetscher dabei sind.“

Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) ist eine eigenständige Sprache, die auf körperlichen, visuell wahrnehmbaren Zeichen beruht. Das sind Mimik, Gestik, Körperhaltung und besonders Handzeichen. Diese werden nach Handform, Handstellung und Bewegung unterschieden. Die Gebärdensprache hat einen umfassenden Wortschatz und eine eigene Grammatik. Im Kurs besitzt jeder Teilnehmende einen eigenen Gebärdensprachenamen, den man gut darstellen kann. Er orientiert sich an charakteristischen Merkmalen der Person oder an ihrem eigentlichen Namen. Bei Laura Müller sind es die kleinen Grübchen, auf die sie mit beiden Zeigefingern deutet. Für ihren Nachnamen formt sie die Gebärde für „Mühle“. Im Kurs heißt die junge Frau also „Grübchen Mühle“.
Der Sprachkurs läuft über zehn Abende und wird auch im Herbstsemester an der vhs Celle angeboten. Auskunft gibt Stephan Sänger (05141) 92 98 25 oder s.saenger@vhs-celle.de.

PR
Foto: Martina Hancke/vhs Celle

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