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Theater-AG des Hölty glänzt bei Reise in die DDR-Vergangenheit mit dem Stück „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“

  • Celle

CELLE. Am Ende war die Clique um Micha Kuppisch dann doch glücklich und hatte sich letztlich prächtig amüsiert – und das trotz der „Scheiße“ durch die bedrückende, räumliche und ideologische Enge am kürzeren Ende der Sonnenallee in der DDR, in der die Freunde ihre Jugend verbrachten.

Miriam und Micha wurden endlich ein Paar und küssten sich wie Westler, Mario hielt zusammen mit der Existenzialistin verzückt sein Neugeborenes auf dem Arm und die Rolling Stones retteten Wuschel letztlich das Leben, auch als dieser zutiefst traurig feststellen musste, dass das originalverschweißte Doppelalbum der Stones „Exile On Main Street“ durch eine verirrte Kugel eines Volkspolizisten zerbrochen war. Verbotene Musik aus dem Westen und die Liebe waren für die Jungs Ausdruck ihres Protests gegen das verkrustete System des Sozialismus und boten ihnen Nischen für ihre persönliche Vorstellung von Glück.

Glücklich waren am Ende auch die vielen Schauspielerinnen und Schauspieler der Theater-AG des Hölty-Gymnasiums, als sie den wohlverdienten Applaus des zahlreich erschienenen Publikums entgegennahmen, denn sie wussten, dass sie die Aussage und die eigenwillige Komik des Romans „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ von Thomas Brussig in der Bühnenfassung von Regisseur Peter Dehler dem Publikum an den beiden Aufführungsabenden im Theaterraum des Hölty überzeugend transportiert hatten und dass sich die lange und anstrengende Vorbereitung auf die beiden Auftritte gelohnt hatte. Das gesamte Schauspielensemble funktionierte im Zusammenspiel, alle Beteiligten spielten, sangen und tanzten mit großer Leidenschaft, sodass man ihnen ihre Rollen abnahm. Bühnenbild, die Requisiten und die Kostüme vermittelten das Zeitgefühl der 70er Jahre in der DDR und auch die Technik hatte ihren Anteil am Erfolg der Aufführungen. Schulleiterin Monika Nerreter konnte nicht umhin die Schauspielerinnen und Schauspieler dafür zu loben, ihre eigene Vergangenheit amüsant gespiegelt zu haben.

Ein Wehrmutstropfen aber blieb am Ende, denn wieder einmal wurden nach Ende des Stücks tragende Schauspielerinnen und Schauspieler des Ensembles, die mit dem Abitur die Schule verlassen, verabschiedet. Bange sollte der Theater-AG der Schule aber nicht werden, denn der Schauspielnachwuchs aus den unteren Jahrgängen hatte in diesem Stück seine Feuertaufe schon bravourös gemeistert. Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler werden nahtlos in die Fußstapfen der Erfahrenen treten und zukünftig ihr Meisterstück am Hölty abliefern.

Michael Rücker

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