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Krankenstand im Landkreis Celle gestiegen – Fehltage liegen insgesamt über dem Landesschnitt

  • Celle

CELLE. Der Krankenstand im Landkreis Celle ist 2018 angestiegen. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen um 0,4 Prozentpunkte zu. Mit 4,8 Prozent gab es in der Region einen höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (4,3 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 48 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Niedersachsen wurde mit 4,9 Prozent im Göttinger Land verzeichnet, der niedrigste mit je 4,0 Prozent im Osnabrücker Land und in der Region Langenhagen.

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für den Landkreis Celle zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen: Die Fehltage bei den psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände sanken um 16 Prozent und damit am stärksten von allen Diagnosen. Sie liegen etwa im Landesdurchschnitt. Ihr Anteil am gesamten Krankenstand beträgt mittlerweile mehr als 14 Prozent. Bei Bronchitis, Sinusitis und Erkältungen und gab es einen Anstieg bei den Ausfallzeiten um fünf Prozent. Beinahe jeder vierte Ausfalltag hatte eine Muskel-Skelett-Erkrankung als Ursache. Rückenschmerzen und Co. rangierten damit auf Platz eins. Die Zahl der Krankschreibungen nahm um zwei Prozent zu. Eine Sonderanalyse zeigt: Erwerbstätige mit gravierenden Problemen durch Alkohol, Zigaretten und Computerspiele.

„Mit unseren Analysen zum Krankenstand im Landkreis Celle setzen wir gezielt beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement an und bieten Arbeitgebern konkrete Hilfe“, sagt Sascha Teifel, Chef der DAK-Gesundheit in Celle.

Hunderttausende Niedersachsen haben ein Suchtproblem

Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunkt „Sucht 4.0 – Trinken, Dampfen, Gamen in der Arbeitswelt“, wie viele Erwerbstätige in Niedersachsen mit gravierenden Problemen durch Alkohol, Zigaretten und Computerspiele zu kämpfen haben. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in dem Bundesland aus – flankiert von Analysen der ambulanten und stationären Versorgung. Eine repräsentative Befragung von 5.000 Beschäftigten sowie eine Expertenbefragung geben Aufschluss über die Verbreitung und den Umgang mit den verschiedenen Suchtmitteln und Verhaltensweisen. Das Fazit: Hunderttausende Beschäftigte in Niedersachsen haben ein Suchtproblem. Konkret bedeutet das: Rund 425.000 Arbeitnehmer zeigen einen riskanten Alkoholkonsum – das ist jeder neunte Beschäftigte. 12,7 Prozent der Arbeitnehmer hierzulande sind zigarettenabhängig. Erstmals untersucht der DAK-Report das Thema Computerspielsucht in der Arbeitswelt. Ergebnis: Rund 200.000 Erwerbstätige in Niedersachsen zeigen ein riskantes Nutzungsverhalten.

Laut DAK-Gesundheitsreport 2019 haben Arbeitnehmer in Niedersachsen mit Hinweisen auf eine so genannte Substanzstörung deutlich mehr Fehltage im Job als ihre Kollegen ohne auffällige Probleme. Der Krankenstand der Betroffenen ist mit 7,3 Prozent fast doppelt so hoch. Sie fehlen aber nicht nur im Job, weil sie wegen ihrer Suchtproblematik krankgeschrieben werden. Vielmehr zeigen sich bei ihnen in allen Diagnosegruppen mehr Fehltage. Besonders deutlich ist der Unterschied bei den psychischen Leiden. Hier sind es mehr als dreimal so viele Fehltage. Bei Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen gibt es ein Plus von 76 Prozent, bei Atemwegserkrankungen sind es rund 53 Prozent. Insgesamt ergibt eine Hochrechnung der Studienergebnisse unter den Erwerbstätigen in Niedersachsen 477.000 abhängige Raucher, rund 49.000 erfüllen die Kriterien einer Internet Gaming Disorder (Computerspielsucht), rund 15.000 Erwerbstätige haben eine sogenannte Gebrauchsstörung im Umgang mit Alkohol.

Alkohol: 425.000 Arbeitnehmer trinken riskant

Der Großteil der direkten Krankmeldungen bei Suchtproblemen ist in Niedersachsen auf Alkohol zurückzuführen (81 Prozent). Laut Studie der DAK-Gesundheit hat jeder neunte Arbeitnehmer hierzulande einen riskanten Alkoholkonsum. Bei Männern beginnt das beispielsweise bei täglich mehr als zwei 0,3 Liter-Gläsern Bier, bei Frauen schon bei einem 0,3 Liter-Glas Bier pro Tag. Mit ihrem Trinkverhalten setzen sich 425.000 Erwerbstätige in Niedersachsen Risiken aus, krank oder abhängig zu werden. „Keine Droge verursacht so umfangreiche soziale und gesundheitliche Schäden in der Gesellschaft wie Alkohol. Das riskante Trinken bleibt daher ein zentrales Problem, das auch gravierende Folgen in der Arbeitswelt hat“, sagt Sascha Teifel, Chef der DAK-Gesundheit in der Region. „Sucht ist eine Krankheit, die jeden treffen kann. Wir wollen eine breite und offene Debatte anstoßen. Wir müssen hinsehen, hinhören und handeln, um Betroffene nicht allein zu lassen. Ist es Genuss, Gewohnheit oder bereits Sucht?“ Beim Thema Alkoholprävention fehlen auch in Niedersachsen flächendeckende und wirksame Angebote. Die DAK-Gesundheit schließt diese Versorgungslücke ab sofort mit einem neuen kostenlosen Online-Selbsthilfeprogramm bei Alkoholproblemen. Eine Anmeldung ist auf www.dak.de/vorvida möglich.

Fast 200.000 Beschäftigte in Niedersachsen spielen riskant am Computer

Erstmals untersucht der Report auch das Thema Gaming und seine Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Demnach spielen fast 51 Prozent der Erwerbstätigen in Niedersachsen Computerspiele. 5,2 Prozent der Erwerbstätigen gelten als riskante Gamer. Das heißt: 196.000 Beschäftigte zeigen auffälliges Nutzungsverhalten. Vor allem junge Beschäftigte zwischen 18 und 29 Jahren sind laut DAK-Report riskante Computerspieler (11,6 Prozent). Jeder elfte Mitarbeiter mit riskantem Spielverhalten gab bei der Analyse an, in den letzten drei Monaten wegen des Spielens abgelenkt oder unkonzentriert bei der Arbeit gewesen zu sein. Von den Erwerbstätigen mit einer Computerspielsucht war es sogar jeder Dritte (34,1 Prozent).

Rauchen ist verbreitetste Sucht

Das Rauchen von Zigaretten ist laut DAK-Report in Niedersachsen die verbreitetste Sucht, die auch die Arbeitswelt betrifft. 12,7 Prozent oder jeder achte Erwerbstätige ist zigarettenabhängig. Unter den jungen Erwerbstätigen zwischen 18 und 29 Jahren gibt es bundesweit mit 16,3 Prozent den geringsten Anteil. Bei den 60- bis 65-jährigen Berufstätigen raucht hingegen fast jeder Vierte (23,7 Prozent). Etwa jeder zweite Raucher raucht auch während seiner Arbeitszeit, also außerhalb der Arbeitspausen.

Dampfen – nicht ohne Nikotin

Derzeit dampfen knapp vier Prozent der Erwerbstätigen in Niedersachsen. Raucher von E-Zigaretten greifen oft parallel zur herkömmlichen Zigarette, belegt der DAK-Report. Dampfer finden sich deshalb fast ausschließlich unter Rauchern und Ex-Rauchern.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Sie hat rund 237.000 Versicherte in Niedersachsen, davon etwa 15.000 im Landkreis Celle.

PR

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