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TÜV NORD-Sommertipps 2021

  • Celle

CELLE. Mit dem Beginn des Sommers steigen meist auch die Temperaturen. Für Autobesitzerinnen und -besitzer ist das oft ein Problem, denn Hitze im Fahrzeug kann unangenehm werden. Gut, wenn man weiß, wie man die Klimaanlage richtig anwendet. Eine weitere Herausforderung: Blitz, Donner, Starkregen und blendender Sonnenschein. Das Wetter im Sommer kann unberechenbar sein. Marc Schnoor, Leiter der TÜV NORD-Station Celle, gibt Tipps, wie man gut gekühlt mit Sonnenschutz und ohne Unfall durch diese Jahreszeit kommt.

Mit Akku durch den Sommer  

Dass sich Elektronik und Hitze nicht besonders gut vertragen, ist kein Geheimnis.  Aber kann der Lithium-Ionen-Akku von Elektroautos im Sommer aufgrund hoher  Temperaturen Schaden nehmen? Schnoor erklärt: „Bei Hitze können sich die  chemischen Bindungen der im Akku enthaltenen Stoffe lösen. Zwar nimmt der Akku  selbst bei 50 Grad noch keinen Schaden, jedoch leidet die Kapazität, sodass eine  Leistungsminderung zu erwarten ist.“ Bereits bei 35 Grad kann sich die Reichweite  um 4 Prozent verringern. Die beste Möglichkeit, das E-Auto zu dieser Jahreszeit zu  schützen, ist, es an schattigen Plätzen abzustellen.

Gut gekühlt  

Auch damit sich bei sommerlichen Temperaturen das Fahrzeug nicht in eine Sauna  verwandelt, sollte nach Möglichkeit immer im Schatten geparkt werden. Ist das nicht  machbar und das Auto der prallen Sonne ausgesetzt, empfiehlt es sich, Fenster und  Türen vor Fahrtantritt ein paar Minuten zu öffnen. So kann die angestaute Luft  abziehen. Wem dafür die Zeit fehlt, kann zum Durchlüften auf ein geöffnetes Fenster  während der Fahrt zurückgreifen. Früher galten Klimaanlagen als Luxusausstattung.  Inzwischen wird der Großteil aller Pkw damit bestückt. Eine Klimaanlage sorgt für  angenehme Abkühlung, doch nur bei richtiger Anwendung. Bei der Bedienung gilt es  einiges zu beachten. 

„Wenn sich die Innenraumtemperatur über die Fenster nicht weiter senken lässt,  kommt die Klimaanlage zum Einsatz. Nachdem alle Fenster geschlossen sind, ist es  sinnvoll, bei maximaler Kühlleistung kurzzeitig auf Umluft zu schalten. Nach circa  fünf Minuten sollte dann wieder auf Zuluft umgestellt werden“, erklärt der  Stationsleiter. Verfügt das Auto über eine Klimaautomatik, kann die gewünschte  Temperatur direkt ausgewählt werden. Der TÜV-Experte gibt weitere Tipps: „Mit der  Kälte nicht übertreiben: Der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur  sollte nicht mehr als fünf Grad betragen, sonst können Kreislaufprobleme beim  Aussteigen auftreten. Zudem den Luftstrom nicht direkt auf den Körper richten, da  sonst Erkältungsgefahr besteht.“ Wichtig ist, die Klimaanlage rund drei Minuten vor  Fahrtende auszuschalten. So wirkt man dem Entstehen von Pilzen und Bakterien  entgegen.  

Verschleiß lässt sich auch bei einer Klimaanlage nicht vermeiden. Ein verdreckter  Pollenfilter kann für eine verminderte Leistung der Lüftung und undichte Leitungen  für das Auslaufen von Kältemittel verantwortlich sein. Marc Schnoor rät: „Spätestens  alle zwei Jahre sollte eine Wartung der Klimaanlage erfolgen, um teuren Schäden  vorzubeugen und stets eine einwandfreie Funktionsfähigkeit zu gewährleisten.“  Übrigens: Handelt es sich um eine Kurzstrecke, ist es besser, die Klimaanlage nicht  einzuschalten, da die Fahrtzeit nicht ausreicht, um für merkliche Kühlung zu sorgen.  Auf diese Weise würde lediglich Energie verschwendet werden, vor allem, weil der  Verbrauch der Klimaanlage in den ersten Minuten nach Fahrtbeginn am größten ist.

Blitz, Donner, Starkregen: Schwere Gewitter gehören zum deutschen Sommer dazu.  Für Autofahrer ist das oft unangenehm. Schnoor erklärt, wie man sich richtig verhält:  „Mit Regen geht eine Verschlechterung der Sicht einher. Daher sollten Scheinwerfer  bei einem drohenden Unwetter auch tagsüber eingeschaltet werden.“ Um der Gischt  des vorausfahrenden Fahrzeugs zu entkommen, sollte man den Abstand deutlich  vergrößern und das Tempo drosseln. Wie man bei Aquaplaning reagiert, führt der  Stationsleiter weiter aus: „Hier gilt es vor allem. Ruhe zu bewahren. Auskuppeln und  abwarten, bis das Auto wieder Traktion hat. Keine plötzlichen Lenk- oder  Bremsmanöver einleiten, denn das kann zu Unfällen führen.“ Kommen dann noch  Blitz und Donner hinzu, reagieren Autofahrer oft mit Panik. Bei Gewitter ist man dank  des physikalischen Prinzips des „Faradayschen Käfigs“ im Auto jedoch sehr sicher.  Kurzum: Blitze können einem Auto wenig anhaben, da die Elektrizität über die  Metallstruktur der Karosserie in den Boden geleitet wird, ohne dass für den  Fahrenden eine Gefahr besteht. „Für sehr schreckhafte und ängstliche Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer empfiehlt es sich dennoch, bei Gewitter  einen Parkplatz aufzusuchen und abzuwarten, bis das Unwetter vorüber ist.“

Achtung Sonne 

Ein Sonnenschutz im Auto hilft gegen UV-Strahlung, blendende Sonne sowie Hitze  und dient damit der Verkehrssicherheit. Es gibt verschiedene Sonnenschutz-Systeme  auf dem Markt: Blenden, Rollos, Gardinen, Folien oder Überzüge. „Die einfachste  Lösung sind Sonnenschutzblenden, die dank Saugnäpfen oder Selbstklebestreifen  einfach anzubringen sind“, erklärt Marc Schnoor. Diese decken jedoch nur einen Teil  der Scheibe ab und verhindern das Öffnen des Fensters. Auch Sonnenschutzrollos  oder -gardinen sind per Saugnapf schnell montiert oder an der Fensteroberkante  eingehängt. Da sie ausziehbar sind, geben sie die Sicht schnell wieder frei, wenn eine  Verdunklung nicht länger gewünscht ist. Überzüge werden über die Scheibe oder den  Türrahmen gezogen und decken das Fenster vollständig ab. Sie verhindern nicht das  Öffnen der Fenster und fungieren darüber hinaus bei geöffnetem Fenster als  Insektenschutz. Das Abmontieren hingegen kann erst bei Stillstand des Autos  geschehen. Sonnenschutz- oder UV-Folien sind die aufwendigste, teuerste aber auch  effizienteste Lösung. Der TÜV-Experte präzisiert die Vorteile: „Der UV-Schutz und die  Wärmedämmung dieser Folien sind sehr gut. Eine weitere Besonderheit: Die  Insassen können durch die Folien noch nach draußen schauen, während bei den  anderen Varianten die Sicht stark eingeschränkt wird.“ Das Anbringen ist allerdings  nicht ganz einfach und sollte einem Fachmann überlassen werden. Ebenfalls wichtig  zu wissen: Jede angebrachte Folie benötigt eine Allgemeine Bauartgenehmigung  (ABG). Die ABG-Nummer muss an jeder Autoscheibe gut sichtbar sein und das  dazugehörige ABG-Dokument stets mitgeführt werden. Es dürfen nicht die  Frontscheibe und die vorderen Seitenscheiben foliiert werden.

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Foto: TÜV NORD/ iStock1159486041-simpson33

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