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Früher – Heute – Innovatives Seminar: Armee der Generationen

  • Munster

MUNSTER. Bewusst unmittelbar vor dem 12. November, dem 66. Aufstellungstag der Bundeswehr, welcher wiederum bewusst am 200. Geburtstag des preußischen Heeresreformers Generalleutnant von Scharnhorst gewählt wurde, fand das erste Seminar „Armee der Generationen“ an der Panzertruppenschule in Munster statt. Rund 60 aktive und ehemalige Soldatinnen und Soldaten folgten der Einladung des Kommandeurs der Panzertruppenschule, Brigadegeneral Ullrich Spannuth, an den größten Heeresstandort. 

Der Diskurs der Generationen

„Gemeinsam mit Veteranen und Lehrgangsteilnehmern des Offizierlehrgangs Teil 3 soll in Arbeitsgruppen diskutiert werden, was uns Soldaten durch die Generationen hinweg seit 1955 verbindet und über die Generationen hinweg trägt. Bewusst wurde hier der Zeitraum ab 1955 bis heute gewählt. 66 Jahre Bundeswehr begründen die Diskussion über eine eigene Tradition der Bundeswehr“, leitete Brigadegeneral Spannuth in seiner Begrüßung ein. Es sei dem General wichtig, einen Beitrag zur Festigung des Traditionsbewusstseins und des generationsübergreifenden soldatischen Selbstverständnisses in der Bundeswehr zu leisten. Eine Kernfrage für den Kommandeur – Was verbindet uns drei Generationen von Soldaten? Damit schloss er die Gründungsgenerations der Bundeswehr mit ein. Brigadegeneral Spannuth machte sehr deutlich, dass die Teilnehmenden das Seminar als Chance zum Dialog nutzen sollen. Angebotene Themen dienten als Anhalt, wichtiger sei der Austausch, so der General.

Bereits die Vorstellungsrunden waren hoch interessant

Bereits beim Vorstellen und gegenseitigen Kennenlernen in den vier Gruppen zeigte sich deutlich, wieviel Erfahrung, Erlebtes – positives wie negatives – und Wissen bei allen vorhanden war. Schlagworte wie Fürsorge, Kameradschaft, Umgangston, aber auch Pflichterfüllung, Geisteshaltung und Eid waren über alle Generationen hinweg von großer Bedeutung, sind offensichtlich zeitlos und gelten immer; während der Dienstzeit, und auch danach. Fragen wie „Was hat der andere erlebt? Wie hat sich was entwickelt? Wie war das damals und wie ist das heute?“ haben sich wie ein roter Faden durch die drei Seminartage geschlängelt. Und so konnte auch oft das Erzählte der älteren Generationen unmittelbar in einen geschichtlichen Kontext gebracht werden. Einige der ehemaligen Soldaten dienten bereits seit Beginn der Aufstellung der Bundeswehr, während andere vom Übergang der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik zum Soldaten der Bundeswehr berichteten. So eindrucksvoll können nur Zeitzeugen berichten und dieses Wissen weitergeben! Oberst a.D. Jürgen Damm lobte unterdessen die neue Generation: „Ich weiß nicht ob ich als junger Soldat damals so erwachsen war, wie die jungen Offiziere heute. Ich glaube ich war doch noch mehr Junge als das ich Soldat war“. Die anfänglichen Bedenken der jüngeren Offiziere, – Ich habe ja nicht so viel zu erzählen – zeigten sich sehr schnell als unbegründet, denn es kam überall ein lebhafter Austausch zustande. Und so konnte auch in einigen Bereichen nur scheinbare Vorurteile aus dem Weg geräumt werden.

Im Alten wurden bereits die Grundlagen für das Neue gelegt

Die angebotenen Seminarthemen hatten als Gemeinsamkeit, dass die Themen in verschiedenen zeitlichen Zusammenhängen standen. So wurde die Ausbildung innerhalb der Streitkräfte aus Sicht – die Bundeswehr im Kalten Krieg, aus Sicht Armee im Einsatz und zurück zur Landes- und Bündnisverteidigung – diskutiert. Aber auch die Entwicklung zur Attraktivität der Streitkräfte, Kameradschaft, Innere Führung wurden zur Diskussion gestellt. Oberstleutnant Thomas Kielholt war dem Kommandeur für die Planung, Organisation und Durchführung des Pilot-Seminars verantwortlich. „Das Seminar ist absolut lohnenswert. Wir bieten der jungen Generation die Möglichkeit militärgeschichtliche Zusammenhänge der Bundeswehr zu verstehen“, so der Projektverantwortliche Oberstleutnant Kielholt. Für den Stabsoffizier und sein Team bedeutete das Seminar viel Planung und Organisation. „Für uns zählt der Erfolg – und das ist die sehr positive Resonanz der Teilnehmenden auf das Seminar“, so der Oberstleutnant weiter. 

Neues Seminar – gutes Seminar?

Bei einem waren sich alle Teilnehmenden einig: Das Seminar war sehr gut und bietet eine hervorragende Möglichkeit zum dialogbasierten Diskurs zwischen den Generationen. „Ich halte das Seminar für sehr wertvoll, es sollte unbedingt weiter fortgeführt werden. Auch der Zeitpunkt das Seminar im November anzubieten finde ich gut, das bietet einen sehr guten Rahmen zur Diskussion“, so Oberleutnant Marcus Wagner. Und so wurde auch noch während der Pausen und Mahlzeiten, wesentliche Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Einige davon, sogar mit universeller Aussagekraft. So zog Oberleutnant Sarah Langer ihr Resümee; „Nur, wenn ein militärischer Führer die Kameradschaft vorlebt, können sich die Soldaten daran orientieren“. Oberst a.D. Damm ergänzte dazu, „Wer führen will muss menschliche Nähe suchen und muss ja zum Leben sagen. Führung muss menschlich und vernünftig sein“. „Heute oder Früher war nicht Alles besser oder schlechter, sondern es ist zu seiner Zeit nur anders gewesen. Wir alle hatten und haben ein gemeinsames Ziel – unseren Auftrag zu erfüllen“, schloss Brigadegeneral Spannuth.   

Thomas Rotter
Fotos: Michel Baldus

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