Mittwoch, 30. April 2025

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Sommerfest im Seniorenheim Franz-Guizetti-Park nach der Corona-Pause: Improvisation und Blasmusik

Zwei Jahre lang mussten die gut 100 Bewohner des CMS Pflegewohnstifts Franz-Guizetti-Park auf eine lieb gewordene Tradition verzichten: Das Sommerfest, das jedes Jahr mit Bewohnern, Angehörigen und Freunden des Hauses gefeiert wurde und das bei allen Gästen äußerst beliebt war, musste wegen der Corona-Pandemie ausfallen.

Doch am 24. Juni dieses Jahres wagte das Heimleitungsteam Günter Weber und Heike Otto den großen Schritt, wieder ein Fest für alle Bewohnerinnen und Bewohnern (und einige Gäste) zusammen zu veranstalten. Alle Aktivitäten sollten draußen stattfinden – zum einen, da sich dies für ein Sommerfest einfach anbietet und zum anderen aus Corona-Schutz-Gründen. Fast hätte Petrus einen Strich durch die Rechnung gemacht: Als ein Teil der Tische bereits festlich weiß eingedeckt war, kam plötzlich starker Wind auf  und ein heftiger Regenguss sandte die fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Sekundenschnelle unters schützende Zeltdach. „Sollen wir die Bewohner doch lieber drinnen im Bistro platzieren und die Blaskapelle draußen im Pavillon? Oder lieber umgekehrt? Was ist dann mit der Akustik?“ Die Meinungen gingen hin und her. Generalstabsmäßig brachte Heimleiter Günter Weber Ordnung in das gut gemeinte Chaos. Einige Tische mussten neu eingedeckt werden aufgrund der Nässe; gegen Windböen wurden die Ecken der Tischdecken unter den Tischen mit Bindfaden verknotet – aus Mangel an Tischtuchhaltern. Improvisation ist halt alles bei so einem Fest, wie der weitere Verlauf noch bestätigen sollte.

Eine ganze Weile vor dem offiziellen Beginn um 15.00 Uhr trafen die ersten Gäste ein und ebenso die wichtigsten Akteure des Nachmittags, die Mitglieder des Musikzuges Celler Knappen, bei den Bewohnern des Franz-Guizetti-Parks bereits bekannt und beliebt. Die Gäste wurden ganz zünftig an ihren Plätzen bewirtet mit Kaltgetränken, Currywurst und Fischbrötchen. Und kaum hatte die Blaskapelle ihr erstes Stück angespielt, war gute Laune überall zu spüren und in den Gesichtern zu sehen. Man schunkelte oder klatschte den Rhythmus mit, einige Mutige wagten sogar ein Tänzchen. Herr Weber war ein begehrter Tanzpartner unter den Damen. Irgendwann hörte man ihn stöhnen: „Frau B., Sie sind 97 Jahre alt. Sie brauchen mal eine Pause. Ich kann nicht mehr…“.

Höhepunkt des Nachmittags war dann sicherlich das Theaterstück „Der Fischer und seine Frau“, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialen Betreuung mit sichtlichem Vergnügen, schauspielerischem Können und Kreativität auf der Bühne bzw. dem Parkplatz vor dem Haus hinlegten. Ina Penschinski, Leiterin der Abteilung und heute Erzählerin des Grimmschen Märchens, kommentierte den ungeplanten Auftritt eines Bewohners, der samt Rollator gemächlich über das „Meer“ und das ausgelegte Fischernetz schritt, spontan mit den Worten: „Und nicht nur der Butt erschien wieder, sondern auch ein echter Wasserwanderer, den man sonst nur aus der Bibel kennt…“. Herrlich fanden die Zuschauer auch den Moment, als die unersättliche Ehefrau des Fischers mithilfe des Butts Päpstin geworden war und „Könige und Kaiser von nah und fern ankamen, um ihr die Füße zu küssen“. Bei diesen Worten lösten sich die beiden Einrichtungsleiter Frau Otto und Herr Weber plötzlich aus den Zuschauern und warfen sich vor der Päpstin nieder.

Ob sie ihr tatsächlich die Füße geküsst haben, konnte man leider nicht erkennen… Tosender Applaus belohnte die Darsteller am Ende. Und dass der Wohnbereich 3 dieses Schauspiel schon einmal genossen hatte, tat der Freude überhaupt keinen Abbruch. Herr Weber dankte dem Team und fügte ein wenig seufzend hinzu: „Es ist wie im richtigen Leben: Die Männer müssen das tun, was die Frauen wollen.“ Kaum zu Ende gesprochen, entwand ihm Teampartnerin Frau Otto das Mikrofon und ergänzte schlagfertig: “Ja, und warum? Weil viele Männer nicht in der Lage sind, Grenzen zu setzen!“ Das ist doch wirklich wie im richtigen Leben, oder???

Noch einmal ging es hoch her mit temperamentvoller Animation zum Mitmachen von Olga Adam aus der Sozialen Betreuung: „Alle, die jodeln können, machen mit; und alle, die es nicht können, machen noch mehr mit!“. Die Gäste wollten die Celler Knappen, die die letzte Runde des Festes bestritten, am liebsten gar nicht gehen lassen. Einen Trost gibt es: Sie werden ganz bestimmt noch öfter in den Guizetti-Park eingeladen, denn, wie Herr Weber bei seiner kleinen Dankesrede betonte: „Es ist einfach klasse: Wir organisieren irgendetwas für unsere Bewohner, Sie machen die Musik dazu, und die Stimmung steigt automatisch.“ Schmunzelnd konterte Günter Dreblow von den Knappen: “Das ist eben der Unterschied zwischen Noten-Spielen und Musik-Machen“. Auf den Punkt getroffen, Herr Dreblow! Wir freuen uns, wenn Sie beim nächsten Guizetti-Fest wieder mit dabei sind!“ war das einhellige Fazit.

Elke Dehnbostel

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