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Vom Bundestag ins Pflegeheim

Praktikantinnen und Praktikanten sind im Alten- und Pflegeheim Bode in Wietze nicht unüblich. Nie kam es bisher allerdings vor, dass eine Bundestagsabgeordnete zum Probearbeiten vorbeischaut. Die Leitung der Einrichtung, freut sich, denn Aufmerksamkeit aus der Politik ist ein seltenes Gut.

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Anja Schulz nahm sich nun die Zeit, um in den Arbeitsalltag einer Pflegekraft hineinzuschnuppern. 50 Kolleginnen und Kollegen standen ihr dabei zur Seite, die sich insgesamt um 115 Bewohner kümmern. Das Team ist so bunt und vielfältig, dass die Einrichtung über eine eigene Integrationsbeauftragte verfügt. Von Ruanda, über Rumänien und Russland, bis nach Indien. Der Kräftemangel in der Pflegebranche ist so groß, dass inzwischen weltweit gesucht wird. Dabei will das Haus Bode seine Angestellten nicht im Regen stehen lassen. Integrationsbeauftragte Christin Hamster hilft bei der Vorbereitung auf die Prüfungen, bei der Wohnungs- und Sprachkurssuche oder dabei Familienangehörige nachzuholen. Insgesamt erst einmal ein teurer Spaß. Circa 25.000 Euro kostet es eine Fachkraft aus dem Ausland zu werben und zu integrieren, meist über private Agenturen. Wieso diese Arbeit nicht von der Agentur für Arbeit geleistet werden kann, die um den Fachkräftemangel weiß, sondern von den Heimen gestemmt werden muss, versteht die Abgeordnete nicht.

Bei weitem nicht die einzige Baustelle in der Pflege. Auch Anja Schulz zeigt sich verstimmt. „Wenn ich sehe, dass die Digitalisierung eigentlich ein Werkzeug ist, um das Arbeiten zu erleichtern, finde ich es erschreckend, wie sie genutzt wird, um die Pflege mit zusätzlicher Bürokratie zu drangsalieren“. Wenig verwunderlich, denn Bürokratieabbau und Digitalisierung sind Themen, die die Freien Demokraten schon lange auf ihrer Agenda haben.

Das Haus Bode wird inzwischen in zweiter Generation familiengeführt. Bei der Gründung durch Christine Bode in den 80-igern waren selbstständige Frauen noch eine Seltenheit. Dementsprechend war die Unterstützung rar. Die Lösung, eine Spezialisierung auf Menschen, die sonst nur schwer einen Pflegeplatz bekommen. Menschen mit Pflegegraden und zusätzlicher Demenz oder psychischen Erkrankungen.
An der mangelnden Unterstützung hat sich bis heute wenig geändert. Für Andreas Bode dem Juniorchef eigentlich nur bedingt ein Problem. Er glaubt an die eigene Leistungskraft. Ein Problem allerdings ist es, dass Gewinne in der Pflege nicht gern gesehen sind. „Eigentlich ein Unding. Es wird immer das Bild von kommerzialisierten Pflegeeinrichtungen verbreitet, die jeden Cent auspressen, zugunsten der Qualität. Dass ein familiengeführtes Haus allerdings auch für sich selber vorsorgen, Reserven für die schlechten Zeiten anlegen und Investitionen tätigen muss, darüber redet niemand“, konstatiert Anja Schulz. In ihren Augen ist erfolgreich Wirtschaften kein Unding und nicht an mangelnde Qualität gebunden. Davon konnte sie sich durch das Praktikum eindrucksvoll selbst überzeugen.

Würde Anja Schulz denn vom Bundestag in die Pflege wechseln? „Ich glaube niemand, der das nicht erlebt hat kann sich vorstellen was für ein erfüllender Beruf die Pflege sein kann, gleichzeitig aber auch enorm fordernd und anstrengend. Ich würde nicht tauschen wollen. Aber ich bin froh, dass es Menschen wie Familie Bode und Pflegefachkraft Christin Hamster gibt, die sich vor allem für Ältere einsetzen. Denn dahin werden wir alle einmal kommen.“

PR
Fotos: Alten- und Pflegeheim Bode

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