Gedenken wegen Feminizid in Lachendorf

Am Montag, den 12. Dezember 2022, wurde in Lachendorf eine 78-jährige Frau von ihrem Ehemann getötet. Der Mann stellte sich selbst per Telefon der Polizei. Aktivistinnen der Celler Ortsgruppe der feministischen Organisierung „Gemeinsam kämpfen!“ brachten am Tag nach der Veröffentlichung der Tat ihre Erschütterung und Wut darüber mittels Plakaten, Kerzen und Blumen auf dem Thaerplatz vor der Celler Congress Union zum Ausdruck.

Im Mai dieses Jahres wurde die aus Wathlingen stammende Esra von ihrem Ehemann in Burgdorf auf offener Straße erstochen, ein Feminizid. Im vorigen Jahr attackierte ein Mann im Stadtteil Neustadt seine Ehefrau mit einer Axt, ein versuchter Feminizid. 2008 verschwand Mandy Müller in Celle spurlos, Ermittlungsergebnisse besagen, dass sie im Haus ihres Ehemannes gewaltsam zu Tode gekommen sein müsse, ein Feminizid. Nun wurde eine weitere Frau in der Umgebung Celles von ihrem Ehemann umgebracht.

Die Plakate auf dem Platz sind eindeutig: „Stop Feminizide und Gewalt“ und „Wir wollen uns lebend“, ist auf ihnen zu lesen. Auf ihnen wird auch gefordert, dass Männer sich Hilfe holen sollen und es wird auf das Beratungsangebot für Täter häuslicher Gewalt der Stiftung Linerhaus aufmerksam gemacht.

In Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau von ihrem (Ex-)Partner umgebracht, mehr als jeden Tag überlebt eine Frau einen solchen Angriff. Die feministische Organisierung betont, dass Struktur hinter dieser grenzenlosen Gewalt stecke, sie sei ein tödliches gesellschaftliches Problem und müsse von Menschen aller Geschlechter ernst genommen werden.

Den Familienangehörigen und Freundinnen und Freunden der 78-jährigen Frau sprechen sie ihr tiefes Beileid aus. Sollten sie Kontakt oder Unterstützung und Begleitung wünschen, seien die Feministinnen hierfür ansprechbar. Über folgende E-Mail Adresse kann die Celler Ortsgruppe kontaktiert werden: gkcelle@riseup.net

PR
Fotos: Andrea Knoop