Montag, 7. Oktober 2024

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Rollstuhl-Rallye durch Celle

Heute starteten Teilnehmer eines Inklusionsseminars aus Hermannsburg eine Exkursion. Im Rahmen einer Rollstuhl-Rallye starteten die 20 Teilnehmenden FSJler ihre Selbsterfahrungstour durch die Celler Altstadt.

Die Diakonie Niedersachsen hatte ein Inklusionsseminar in Hermannsburg initiiert. Teilnehmende FSJler zwischen 16 und 23 Jahren aus ganz Niedersachsen nahmen mit ihrer Kursleitung daran teil. Unterstützung gab es vom Sanitätshaus Pahmeyer, das fünf Rollstühle zur Verfügung gestellt hatte, und so konnten die Teilnehmenden gruppenweise die Altstadt im wahrsten Sinne des Wortes erfahren. Diese Rallye sollte eine Selbsterfahrung sein, damit alle die ganz alltäglichen Barrieren erleben konnten.

Nach über zwei Stunden kamen die Teilnehmenden in das Diakonische Werk in der Fritzenwiese zu einer Reflexionsrunde zusammen. Zusammen mit der dort eingerichteten Stelle der „Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung“ (EUTB), in Trägerschaft des Ev.-luth. Kirchenkreises Celle und dem Verein „Zentrum Selbstbestimmt Leben – Lüneburger Heide e. V.“ (ZSL LGH) konnten die Teilnehmenden über die Erfahrungen und die Barrieren berichten.

Auf ihrer Tour stellten die Teilnehmenden fest, dass Fahrstühle defekt waren und selbst kleine Stufen stets für Rollstuhlfahrende ein Problem sind. Bei einem Besuch eines Restaurants waren gleich Gäste hilfsbereit und hoben einen der Rollstühle über das Hindernis. Augenscheinlich barrierefreie Ladeneingänge waren trügerisch, denn Schwellen und Treppen befanden sich anschließend im Innenraum. Die Teilnehmenden berichteten, dass sie anders wahrgenommen wurden. Die Menschen erkannten offensichtlich nicht, wie mühselig die Fahrt wegen der vielen Barrieren im Rollstuhl ist. Eine Teilnehmerin sagte auch: „Ich weiß nicht, ob ich angelächelt worden wäre, wenn ich nicht im Rollstuhl gesessen hätte.“

Im Gespräch mit Antje Müller-Dreßler (EUTB) und Jana Petersen-Franke (ZSL LGH) konnten alle mehr über die Beratungsstellen erfahren, die Independent-Living-Bewegung, den Betroffenenaspekt (Peer) und allgemeine Barrieren im Alltag.

Ein gelungener Tag, an dem die Teilnehmenden eine ganz neue Perspektive einnehmen konnten.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Extern

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