Montag, 17. Februar 2025

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Bergen erinnert an die verfolgten Sinti und Roma

In Bergen wird auch dieses Jahr zum Internationalen Roma-Tag am 08. April die Roma-Flagge gehisst. Sie wurde vor über 50 Jahren im ersten Roma-Kongress in London verabschiedet und steht für die internationale Roma-Bürgerrechtsbewegung.

Für die Bürgerrechtsbewegung und das kollektive Gedächtnis der Sinti und Roma hierzulande ist Bergen ein wichtiger Ort. Schließlich war es die Gedenkstätte Bergen-Belsen, wo vor 45 Jahren die erste internationale Gedenk- und Protestkundgebung zur Erinnerung an die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma stattstattfand. Circa 2.000 Teilnehmende, darunter rund 500 Sinti und Roma aus zwölf europäischen Staaten, forderten damals die offizielle Anerkennung des Völkermordes und prangerten die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen an, die sie erlitten hatten. Der NS-Verfolgung und der Genozid an Sinti und Roma wurde erst 1982 offiziell durch die Bundesrepublik anerkannt.

„Im erinnerungskulturellen Kontext ist das Jahr 2024 von besonderer Bedeutung“ betont Lukas Engelmeier, der an der Gedenkstätte Bergen-Belsen in der Bildungsarbeit zu den Themen Antiziganismus und der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma arbeitet. Er erläutert weiter: „Der 16. Mai markiert den 80. Jahrestag des Widerstands durch Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz. Am 2. August wird der Ermordung aller in Auschwitz verbliebenen Sinti und Roma, die durch den Widerstand zeitweise verhindert wurde, gedacht.“

Die Stadt Bergen steht für Frieden und Internationalität. Diese großen Worte für eine kleine Stadt werden durch das Engagement vieler Berger und Bergerinnen tagtäglich mit Leben gefüllt .Dadurch ist Bergen ein friedliches Zuhause für Menschen aus über 70 Herkunftsländern. Mit dem Hissen der Roma-Flagge zum 08. April setzt die Stadt Bergen ein Zeichen für eine gleichberechtigte Teilhabe von Sinti und Roma in unserer demokratischen Gesellschaft und gegen die anhaltende Diskriminierung.

Das Hissen der Roma-Flagge am Internationalen Roma-Tag in Bergen ist eine Initiative der Partnerschaft für Demokratie in Bergen. Sie entstand 2017 dank des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

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