Sonntag, 1. Dezember 2024

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Rathausblick und Altstadteingang – Markt wird Fußgängerzone

Keine Autos, mehr Grün, weniger Versiegelung – kurzum ein Plus an Aufenthaltsqualität – das sind die Stichworte für die lang angekündigte Umgestaltung des Marktes in der Celler Altstadt zwischen Kanzleistraße und Buchhandlung Thalia an der Ecke zur Neuen Straße. Als Startpunkt wurde nun in der jüngsten Umweltausschuss-Sitzung sowie im Ortsrat Blumlage/Altstadt Anfang 2025 genannt.

„Wieso wurde das Teilstück bis zur Stechbahn denn nicht berücksichtigt?“, fragte Ortsbürgermeister Christoph Engelen (SPD). „Kein Bedarf, das ist bereits Fußgängerzone“, antwortete der Fachdienstleiter Verkehr Jörg Frohnert und machte damit klar, wo der Schwerpunkt der Sanierung liegt. Lediglich Anlieferung und Radverkehr wird zulässig sein. Derzeit befinden sich 17 Kurzzeitparkplätze am Markt, davon werden 14, zwei Behindertenstellplätze eingeschlossen, in die Kanzleistraße per Schrägaufstellung verlagert. Die hierfür benötigten Kapazitäten werden unter anderem frei durch den Wegfall der Bushaltestelle in der Kanzleistraße.

Jedem Platz in der Celler City hatte der frühere Stadtbaurat Ulrich Kinder in seinem Entwurf „Lebendige Altstadt“ eine Funktion zugewiesen, mit „Rathausblick und Altstadteingang“ war der Markt überschrieben. Auch die aktuell mit der Sanierung beauftragten Firmen Heidt + Peters sowie die Landschaftsarchitekten Betcke/Jarosch betonen in ihrer Präsentation die Bedeutung der Sichtachsen von der Hehlentorstraße aus zum Giebel des Alten Rathauses. „Bereits seit 1850 war diese ein Postkartenmotiv“, referierte Dipl.-Ingenieur Thomas Jarosch in der Sitzung des Umweltausschusses. Der Platzcharakter solle unterstützt werden, zu diesem Zweck wird unter Verwendung des gleichen Steins wie am Brandplatz neu gepflastert, Sitzgelegenheiten und sieben neue Bäume, deren Art noch nicht bestimmt wurde, sind vorgesehen. Die Außengastronomie erhält ausreichend Freifläche, wobei zwischen gastronomischem Betrieb und Außenbestuhlung, anders als derzeit der Fall, ein Weg verlaufen wird. Gegenüber befinden sich die Häuser Markt 17 und 18 mit dem Antiquariat und Rechtsanwaltskanzleien, die die Stadt veräußern möchte. Im vorgelagerten Bereich befand sich auf der Kanzleistraße ursprünglich der Pipenposten, der im Jahr 1935 an den Brandplatz versetzt worden war. Ihn von dort zu entfernen, um ihn zurückzubringen an seinen angestammten Ort, hat ihn in Mitleidenschaft gezogen, so dass sich der denkmalgeschützte Brunnen nach Zwischenlagerung im Bauhof nun in der Restauration befindet. Was diese kosten wird, kann Stadtsprecherin Myriam Meißner aktuell nicht beziffern.

Insgesamt betragen die investierten Mittel für die Maßnahme laut Meißner rund zwei Mio Euro, die die Stadt aus eigenen Haushaltsmitteln aufbringt. Ein Teil der Aufbereitung und Erneuerung wird nach Fertigstellung gar nicht zu sehen sein. Denn es geschieht in der Erde, wo Wasser-, Strom-, Gas- und Telekommunikations-Leitungen verlaufen. „Ist denn die Wärmeplanung mitgedacht worden?“, erkundigte sich Stephan Ohl (Grüne). Und Gerald Sommer (parteilos) wollte wissen, ob Starkregenereignisse berücksichtigt seien. Leerrohre werde es keine geben, informierte ihn Jörg Frohnert, und der für die Sanierung Kleiner Plan und Markt zuständige Mitarbeiter des Neuen Rathauses, Torsten Kalpen, ergänzte: „Was wir wissen, wird vorgesehen.“ Notüberläufe seien für extremen Niederschlag eingeplant. Veranstaltungen wie der Wochenmarkt können weiterhin stattfinden, die Versorgungspoller und -schächte bleiben.

Was nicht bleibt, ist die Partnerstädtepyramide. „Sie ist nicht mehr zeitgemäß, und sie behindert die Durchfahrt für die Feuerwehr“, erläuterte Fachbereichsleiter technische Dienste und Verkehr Ulf Pohlmann und fügte hinzu: „Wir würden die Plaketten herausnehmen und ebenerdig im Boden in dem Bereich der bisherigen Pyramide positionieren.“

Gerald Sommer kommentierte die Umgestaltungspläne in der Ortsratssitzung Blumlage/Altstadt: „Eine grüne Revolution ist das nicht, aber besser als nix.“

Für die Bauzeit wird ein Jahr veranschlagt, ab Frühjahr 2026 dürften Celler und Besucher die gesteigerte Aufenthaltsqualität am Markt genießen können.

Anke Schlicht
Celler Presse
Foto: Anke Schlicht

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