Donnerstag, 5. Dezember 2024

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Sally – Ein Schtedl im Kreis Celle – Literatur und Klezmer

Zwei Lebensgeschichten im Strudel der Weltgeschichte, Lebensgeschichten, die gegensätzlicher nicht sein könnten: Der Schriftsteller und Journalist Heinrich Thies stellt am Mittwoch, 13. November, ab 19.30  Uhr (Einlass: 19 Uhr) in der Thalia-Buchhandlung in Celle, Markt 4-6, sein neues Buch „Sally“ vor – musikalisch begleitet von Mariska Nijhof (Akkordeon, Gesang) und Peter Hokema (Geige, Mandoline, Gesang).

In seinem neuen Roman „Sally“ erzählt Heinrich Thies von der denkwürdigen Begegnung zwischen einer jüdischen Tänzerin und Adolf Eichmann im Landkreis Celle.

Mai 1947. Bei einer Radtour durch die Lüneburger Heide hört Sally Rosenstein hinter einem Wäldchen Geigenklänge. Als sie näher heranfährt, sieht die Holocaust-Überlebende, dass auf einer Bank ein hagerer Mann sitzt, der über die Saiten seiner Geige streicht und ein Abendlied spielt. Sie steuert auf den Mann zu, lobt dessen Geigenspiel und kommt mit dem Fremden ins Gespräch. Der Mann repariert ihr das Rad und erweist sich als höflich und gebildet. Zudem stellen beide fest, dass sie zwar ganz unterschiedlicher Herkunft sind, aber darauf brennen, Deutschland so schnell wie möglich zu verlassen. So gewinnt der charmante Herr allmählich Sallys Vertrauen. Die beiden flirten miteinander, und schließlich lädt Sally den Eiermann sogar zu einer Theaterpremiere im nahen DP-Camp in Bergen-Belsen ein.


Wie Sally warten hier Tausende andere Holocaust-Überlebende auf die Ausreise nach Palästina. Am Rande der Massengräber hat sich auf dem Kasernengelände schon wenige Wochen nach der Befreiung im April 1945 so etwas wie eine jüdische Kleinstadt entwickelt – mit Synagogen, Kibbuzim, Sportvereinen, Handwerksbetrieben, Talmud-Hochschule, eigener Zeitung, Polizei und dem Kazet-Theater, in dem Sally vor allem als Tänzerin mitwirkt.

Mit „Sally“ lenkt Heinrich Thies den Blick auf eine bisher wenig beleuchtete Epoche der Zeitgeschichte in der Lüneburger Heide, wo Opfer und Täter verstörend nah beieinander lebten. Aus wechselnden Perspektiven erzählt der frühere Journalist  Lebensgeschichten, die gegensätzlicher nicht sein könnten –Lebensgeschichten im Strudel der Weltgeschichte. So entsteht aus Szenen und Zeitdokumenten ein packender Roman über Liebe, Schuld und die Sehnsucht nach Heimat, ein Roman auf der Grundlage wahrer Begebenheiten.

Am Abend in der Thalia-Buchhandlung kommt zu dieser Geschichte viel Musik. Mariska Nijhof und Peter Hokema werden vor allem Klezmer-Stücke spielen, aber auch – passend zum Buch – Geigenmelodien, Tangorhythmen und Marlene-Dietrich-Lieder vortragen und so die Geschichte Sallys zum Klingen bringen. Die Besucher dürfen sich auf einen spannenden und unterhaltsamen Abend freuen. 

Eintritt:  12 Euro, Karten in der Thalia-Filiale in Celle oder online unter thalia.celle@thalia.de.      

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