Wenn das Gedenken politisch wird – Kritik aus Israel an geplanter Gedenkzeremonie in Bergen-Belsen

Im Vorfeld der zentralen Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen am 27. April 2025 hat die israelische Organisation der Überlebenden und Nachkommen von Bergen-Belsen Kritik am Ablauf der geplanten Zeremonie geäußert. Hintergrund ist laut dem Vorsitzenden Arie Olewski, dass der Organisation in diesem Jahr kein Redebeitrag bei der Hauptveranstaltung eingeräumt wurde.

Olewski, der die Interessen zahlreicher Nachkommen ehemaliger Häftlinge vertritt, kritisiert die Entscheidung als politischen Ausschluss. Seine Organisation nimmt seit Jahren an den Gedenkfeiern teil und hatte bereits 2024 Einschränkungen bei der Mitwirkung wahrgenommen. In einer Stellungnahme spricht Olewski von „Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit“ mit den niedersächsischen Veranstaltern und befürchtet, dass politische Erwägungen das Gedenken beeinflussen könnten.

Kritisch sieht die Organisation auch, dass für die Reise vieler Angehöriger aus Israel offenbar nicht ausreichend finanzielle Mittel bereitgestellt wurden. Olewski äußerte Zweifel daran, ob die Landesregierung ihrer Verantwortung im Umgang mit der Gedenkstätte gerecht werde. Er regte an, die Verwaltung künftig unter eine breiter aufgestellte, möglicherweise internationale Trägerschaft zu stellen.

Die Gedenkveranstaltung in Bergen-Belsen wird von zahlreichen internationalen Gästen besucht. Eine Stellungnahme der niedersächsischen Landesregierung zu den Vorwürfen liegt bislang nicht vor.

Redaktion
Celler Presse
Foto: Extern

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