Freitag, 20. Juni 2025

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Kein Nazitreffen in Eschede – Veranstaltungsort nun Anklam

Die Befürchtungen, dass erneut ein neonazistisches Treffen auf dem Gelände des Heimathofes Eschede stattfinden könnte, haben sich nicht bestätigt. Wie am heutigen Donnerstag bekannt wurde, haben die Veranstalter das sogenannte „Haus Jugendstil“ in Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) als neuen Veranstaltungsort benannt.

Damit ist klar: Der angekündigte „Besuch im Norden“ wird nicht in der Südheide stattfinden. In Eschede hatte es im Vorfeld erhebliche Sorgen gegeben, dass der Heimathof als Versammlungsort für die rechtsextreme Szene genutzt werden könnte – nicht zuletzt, weil dort am selben Tag auch der Christopher Street Day (CSD) in Celle stattfindet. Beobachter vermuteten ein mögliches provokatives Aufeinandertreffen beider Veranstaltungen. Die Anspannung unter lokalen Initiativen, Behörden und zivilgesellschaftlichen Gruppen war entsprechend hoch.

„Haus Jugendstil“ in Anklam erneut Veranstaltungsort

Stattdessen soll das Treffen nun im „Haus Jugendstil“ in Anklam stattfinden – einer Immobilie, die seit Jahren ein bekannter Treffpunkt der rechtsextremen Szene in Mecklenburg-Vorpommern ist. Das Gebäude wurde 2007 von den Neonazis Enrico Hanisch und Alexander Wendt erworben. Beide waren Mitglieder lokaler Kameradschaftsstrukturen und auch für die NPD aktiv. Das Haus diente nicht nur als Veranstaltungsort für Konzerte und Treffen, sondern auch als „Bürgerbüro“ des früheren NPD-Landtagsabgeordneten Michael Andrejewski.

Wendt ist mittlerweile in der Partei „Die Heimat“ (ehemals NPD) aktiv und organisiert zudem Neonazi-Konzerte auf seinem Gelände im nahegelegenen Salchow. Hanisch betreibt im Haus Jugendstil den sogenannten „Pommerschen Bücherdienst“, inklusive einer öffentlichen „Bücherei“, die mit rechten Schriften bestückt ist.

Öffentlichkeit verhinderte Verlagerung nach Eschede

Ein wesentlicher Grund für die Verlagerung des Treffens nach Anklam dürfte die frühzeitige öffentliche Thematisierung der ursprünglichen Pläne gewesen sein. Verschiedene antifaschistische Gruppen, unter anderem die Initiative antifa-lg-ue.org, hatten bereits im Mai auf die Gefahr eines erneuten Treffens in Eschede hingewiesen. Dadurch wurde ein stilles Zustandekommen offenbar verhindert.

In Eschede herrscht unterdessen zunächst Erleichterung. Die Sorge um einen weiteren rechtsextremen Aufmarsch im Ort war in den vergangenen Wochen erneut aufgeflammt – auch vor dem Hintergrund mehrerer Veranstaltungen, die den Heimathof regelmäßig zum Ziel neonazistischer Treffen machten. Ein klares Zeichen der Zurückweisung bleibt weiterhin Wunsch vieler Menschen vor Ort.

Ob sich das Neonazitreffen in Anklam tatsächlich wie angekündigt realisieren lässt, bleibt abzuwarten. Beobachter und zivilgesellschaftliche Gruppen kündigten an, auch dort genau hinzusehen.

Proteste gegen rechte Infrastruktur in Eschede gehen weiter

Ungeachtet der aktuellen Verlagerung des Treffens nach Mecklenburg-Vorpommern bleibt der rechte Szenetreffpunkt in Eschede im Fokus öffentlicher Kritik. Für den 21. Juni 2025 ist dort erneut eine Demonstration gegen die sogenannte „Sonnwendfeier“ auf dem rechtsextremen Hof angekündigt. Das Netzwerk Südheide und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) rufen regelmäßig zu Protesten gegen die extrem rechte Infrastruktur in der Region auf. Die Versammlung beginnt um 14 Uhr am Bahnhof Eschede und soll bis 17 Uhr andauern. Ziel der Demonstrierenden ist es, weiterhin deutlich zu machen, dass rechtsextreme Ideologie in Eschede keinen Platz haben soll.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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