Sonntag, 15. Juni 2025

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Barocke Pracht im Upcycling-Look – Modenschau als letzter Act des Hygge-Festes

Es war ein gelungener Abschluss des dreitägigen Hygge-Festes im Schlosspark: Eine Modenschau abseits gängiger Eigenschaften setzte den fulminanten Schlusspunkt eines gelungenen Events. Nicht die großgewachsenen Models mit Gardemaß dominierten die Bühne, sondern ausladende Formen, betonte Hüften, Kostüme auch rückwärtig leicht gepolstert, beherrschten die Szenerie, wie man es eben trug zu Zeiten von barocker Pracht mit Königin im Celler Schloss. Das ist nicht falsch, aber auch nicht ganz richtig.

Für die kreativen Köpfe der veranstaltenden KulturTrif(f)t, allen voran Sabine Schöllchen, wäre dieses zu einfach gewesen. Eine Rückreise in die Zeit der Celler Jahre von Königin Caroline Mathilde von 1772 bis 75 war ein Muss, immerhin ist ihr das Jubiläumsjahr 2025, das ihren 250.Todestag begeht, gewidmet. Aber die Gegenwart durfte nicht fehlen. „Unser Textilkollectiv hat aus ganz unterschiedlichen Materialien, die uns überlassen wurden – gekauft haben wir nichts -, drei Monate lang nach eigenen Ideen Gewänder geschneidert, die sich anlehnen an die damalige Mode, aber durch das Upcycling neu interpretieren“, berichtet Vorstandsmitglied Sabine Schöllchen. Um sicherzustellen, dass die barocke Kleiderordnung auch eingehalten wurde, holte sie sich Beratung in Person von Petra Hälbig. Historische Kostüme sind ihr Hobby, ihr Wissen bezieht sie nicht nur aus ihrer familiären Bindung zum „Kaiser-Panorama – Jahrhundert-Erinnerungen in 3-D“, sie war auch Teil einer historischen Tanzformation und kennt sich darüber hinaus mit den alten Nähtechniken aus.

Gemeinsam mit Miriam Santelmann moderiert sie die Schau und gibt Auskunft, ob die Kreationen aus alten Straßenkarten, Kaffeesäcken, Gardinen, Vorhängen, Bettlaken, Taschen und vielem mehr die Barocklinie einhalten. „Ich trage hier als Einzige ein authentisches Kostüm“, erläutert sie gleich zum Auftakt und fügt hinzu: „Außerhalb des Hofes konnte man legerer gehen.“ Wie das aussah, zeigt ihr Outfit, bestehend aus einer Corsage zum Seidenrock, dazu eine kleine weiße Kopfbedeckung, in der Armbeuge lugen Spitzen hervor. „Sie sind Teil des Unterhemdes, das behielt man zum Schlafen an, morgens zog man das Kleid drüber“, erklärt Petra Hälbig. Auch die Models, die eines nach dem anderen vor der Bühne erscheinen und die üppigen Gewänder präsentieren, tragen Spitze, kombiniert zu wiederverwerteten Textilien unseres gegenwärtigen Alltags.

Das Publikum ist sehr interessiert, applaudiert, kommentiert, fotografiert alles und alle im Sekundentakt. Das Wetter spielt mit, die Sonne lacht. „Das Publikum nimmt die optischen Eindrücke mit, die wirken nach“, zeigt sich Petra Hälbig nach ihrem gelungenen Auftritt ebenso zufrieden wie Sabine Schöllchen mit dem Verlauf der Modenschau, die so originell wie kreativ Vergangenes mit Gegenwärtigem verbunden hat.

Die Leiterin des Residenz-Museums, Juliane Schmieglitz-Otten, dankte der „KulturTrif(f)t“, die zu den Kooperationspartnern des Hygge-Festes gehörte, und beendete das Event mit den Worten: „Es war eine wunderbare Stimmung hier auf dem Schlossplatz. Uns war wichtig, dass jeder Zugang hat, daher haben wir auf Eintritt verzichtet. Dieser unkommerzielle Charakter hat den Rahmen des Schlossfestes mit vielfältigen Kulturangeboten geprägt.“

Anke Schlicht
Redaktion Celler Presse
Fotos: Anke Schlicht

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