Dienstag, 8. Juli 2025

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Nach 26 Jahren zurück in Celle: Gestohlener Fischheber kehrt ins Bomann-Museum zurück

Ein silberner Fischheber des Celler Silberschmieds Georg Ludolf Friedrich Werner (1783–1856) ist nach mehr als 26 Jahren wieder an seinen Ursprungsort zurückgekehrt. Das seltene Objekt war im März 1999 gemeinsam mit einem zweiten Fischheber aus der Dauerausstellung des Bomann-Museums gestohlen worden. Nun wurde eines der beiden Stücke vom Landeskriminalamt Hamburg sichergestellt und am heutigen Montag offiziell an das Museum übergeben.

Bei der kleinen Übergabe im Foyer des Museums erläuterte Museumsdirektor Stefan Daberkow die ungewöhnliche Geschichte des lange verschollenen Servierbestecks. Der Diebstahl 1999 war Teil einer Serie: Der Täter, ein damals freigängiger Häftling, nutzte seine Ausgangsmöglichkeiten, um gezielt museale Objekte zu entwenden – darunter auch ein historisches Feuerwehrbeil aus Hildesheim, Münzen aus Hameln und sogenannte Mutterkreuze aus Alfeld.

Im Fall des Celler Silberobjekts blieb der Verbleib lange unklar. Erst 25 Jahre später, im vergangenen Jahr, tauchte der Fischheber in einem Hamburger Auktionshaus wieder auf. Wie Daberkow erklärte, wird das Museum durch automatische Online-Suchdienste auf neue Auktionen aufmerksam, in denen Begriffe wie „Celle“ oder „Caroline Mathilde“ vorkommen. So sei auch dieses Mal ein entsprechender Hinweis eingegangen. Die museumseigene Dokumentarin Karin Baumann prüfte daraufhin, ob das Objekt aus der Sammlung stammen könnte – und erkannte es auf Basis der alten Archivfotos zweifelsfrei als das gestohlene Stück.

Entscheidend waren dabei insbesondere die Silbermarken: Kleinste Details und Gebrauchsspuren machten den Fischheber eindeutig identifizierbar. Nach Rücksprache mit dem Auktionshaus sowie den Ermittlern des LKA Hamburg konnte das Objekt gesichert und nun zurückgegeben werden. Wie Simon Pawlowski vom LKA Hamburg bei der Übergabe erklärte, war der ursprüngliche Täter bereits kurz nach dem Diebstahl verurteilt worden – strafrechtlich war der Fall also abgeschlossen. Es ging lediglich noch um die Rückführung des Kulturguts.

Gemeinsam mit seiner Kollegin Helena Kamp überreichte Pawlowski das Besteckstück feierlich an das Museum. Der materielle Wert des Fischhebers sei, so Daberkow, heute weit geringer als zur Zeit des Diebstahls. Während das Objekt damals noch mit etwa 3.500 D-Mark bewertet wurde, liege sein Marktwert heute nur noch im niedrigen dreistelligen Eurobereich. Dennoch sei der ideelle und historische Wert für die Sammlung des Hauses hoch. Der Fischheber war 1918 als Geschenk ins Museum gelangt und ist ein typisches Beispiel für das sogenannte „Celler Silber“.

Das Stück wird nun im Foyer des Museums ausgestellt. Es ist ein verlorenes Kind, das zurückgekehrt ist – und nun nicht nur kunsthandwerklich interessant, sondern auch Träger einer außergewöhnlichen Geschichte.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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