Sonntag, 20. Juli 2025

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„Prominentestes Kind dieses Dorfes“ – Straße nach Hansrudi Wäscher benannt

Er stammt zwar nicht aus Celle bzw. Scheuen, sondern wurde 1928 in der Schweiz geboren, aber er lebte von 1960 bis 1985 hier und dürfte „das prominenteste Kind dieses Dorfes“ sein, wie Ortsbürgermeister Patrick Brammer es formulierte.

Nun wurde eine Straße im Neubaugebiet Schnuckendrift nach Hansrudi Wäscher benannt. Etliche Mitglieder des gleichnamigen Fanclubs mit dem Zusatz Bayern, weil er im bayerischen Raum gegründet wurde, waren angereist, um bei der Einweihung des Straßenschildes dabei zu sein. Den Platz haben sie mit Plakaten geschmückt, einen kleinen Stand aufgebaut, einige tragen T-Shirts mit Comicmotiven. „Das waren Abenteuercomics“, erläutert Fanclub-Mitglied und Einwohner Scheuens, Uwe Winnacker, der die Idee der Straßenbenennung an Patrick Brammer herantrug. Dieser kannte den Namen nicht, er ist zu jung. Hansrudi Wäscher ist schwerpunktmäßig denjenigen ein Begriff, die in den 1950 und 1960er Jahren Kinder und Jugendliche waren. Die von Wäscher erschaffenen Figuren Sigurd, Akim, Nick, Tibor und Falk waren ihre Helden. „Da haben sich Welten aufgetan, in denen das Gute siegte“, berichtet der 77-jährige Hanns-Jürgen, der extra mit seiner Frau aus Berlin angereist ist. Hansrudi Wäscher prägte die ersten Jahrzehnte des deutschen Comicmarktes, heißt es auf der offiziellen Hansrudi Wäscher-Website. Im Jahr 1940 war die Familie von der Schweiz nach Hannover gezogen, dort studierte er Gebrauchsgrafik, arbeitete als Illustrator. Für die Stadt Hannover zeichnete er zum Zweck der Verkehrserziehung „Der Herr Boll“.

„Er war sehr produktiv, verdiente sehr gut“, berichtet Uwe Winnacker. Im Jahr 1960 verschlug es den Künstler gemeinsam mit seiner Frau Helga nach Scheuen. „Als er hier wohnte, war er am produktivsten“, wirft ein Fanclub-Mitglied ein, während der Ortsbürgermeister eine kurze Ansprache hält, bevor er das Straßenschild enthüllt.

Der ehemalige Lehrer des Gymnasiums Ernestinum Uwe Winnacker sagt in seiner Rede: „Wäscher prägte die Werte einer Generation, der sogenannten Boomer. Er hatte einen moralischen Kompass, den wir übernommen haben.“ Noch heute kann er nur den Kopf darüber schütteln, dass die Werke des Comiczeichners, der im Jahr 2016 gestorben ist, in den Anfangsjahren als Schundliteratur galten.

Tief haben sich die Figuren, die Wäscher erschaffen hat, eingegraben ins Gedächtnis seiner Leserschaft. Durch die Straßenbenennung, die mit einer kurzen Information zur Person versehen werden wird, ist der Name verewigt, wird weitergegeben. Auch die Kinder, die im Neubaugebiet am Rande Scheuens aufwachsen, werden später etwas anfangen können mit dem Namen Hansrudi Wäscher.

Anke Schlicht
Redaktion Celler Presse
Fotos: Anke Schlicht

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