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LUFTBRÜCKE ZUM ANFASSEN – Kinder der Berliner Luftbrücke als Zeitzeugen im Leistungskurs Geschichte

SPANDAU/FAßBERG. Sie waren Kinder der Berliner Luftbrücke, zwischen sieben und 15 Jahren alt, Jahrgänge 1934 bis 1941. Als Zeitzeugen treffen sich die „alten Kinder” nun mit Schülerinnen und Schülern des aktuellen Abiturjahrgangs des Berliner Hans-Carossa-Gymnasiums und des Christian-Gymnasiums Hermannsburg, weiterführende Schule auch für Faßberg. Ihr Projekt: ein Dokumentarfilm, der im Juni 2019 bei Berlin Airlift 70 präsentiert wird.

Luftbrücke zum Anfassen! Die Bürgermeister von Faßberg und Spandau, Frank Bröhl und Helmut Kleebank (9. und 10. v. l.) mit Zeitzeugen und Schülerinnen und Schülern des Hans-Carossa-Gymnasiums Berlin, mit Geschichtslehrer Jobst Herzig (ganz rechts), dem Leiter des Militärhistorischen Museums Flugplatz Berlin-Gatow Oberstleutnant Ralf-Gunter Leonhardt (in Uni-form), Oberstabsfeldwebel Paul Hicks, 1. Vorsitzender des Faßberger Fördervereins für die Erinne-rungsstätte Luftbrücke Berlin e. V. (4. v. l.) sowie Jörg Siebert und Dr. Thomas Keller (1. und 2. v. l.) aus Hamburg vom FÖRDERVEREIN LUFTBRÜCKE BERLIN 70 e.V.
Jörg Sonnabend (hier gemeinsam mit Alexander) wohnte an der Scharfen Lanke unweit vom Flugplatz Gatow, wo sein Vater arbeitete. Beim Badengehen beobachte-ten die Kinder die „Faßberg-Flyer”, wie sie Kohle brachten.

 

„Was Faßberg und Spandau Besonderes zueinander sind, wurde durch die Luftbrücke ererbt. In den vergangenen Jahren engagierten sich Bürgerinnen und Bürger beider Kommunen für neue Beziehungen der alten Partner. Weil Vergangenheit ohne Zukunft nicht denkbar ist, wollten wir diese Brücken der Freundschaft auch zwischen den Generationen errichten, Brücken zum Anfassen. Das ist uns ge-lungen”, freute sich Bürgermeister Frank Bröhl aus Faßberg anlässlich des Treffens am Wochenende auf dem Flugplatzfest Berlin-Gatow mit Berliner Zeitzeugen und Jugendlichen vom Hans-Carossa-Gymnasium Berlin. Es gehört seit dem Jahr 2000 zur Landstadt Gatow, die am ehemaligen Lande-platz der Kohleflieger aus Faßberg entstand. Helmut Kleebank, Bürgermeister des Bezirkes Spandau von Berlin betonte: „Wir haben Faßberg wiederentdeckt und unterstützen auch diese Partnerschaft zwischen beiden Gymnasien hier und dort zum 70. Luftbrückenjubiläum von ganzem Herzen. Die gelebte Partnerschaft zwischen dem großen Spandau und der kleinen 7.000-Einwohner-Gemeinde in der Heide ist schon einmalig. Damals waren die Relationen umgekehrt: 539.112 Tonnen heißbegehrte Kohle wurden während der Berliner Luftbrücke von Faßberg nach Gatow geflogen.”

Die anwesenden Spandauer Zeitzeugen, Barbara und Dietmar Buve, Jörg Sonnabend, Karin und Horst Rohde, Peter Kannakowski und Frau, Mercedes Wild, Herr Kiau sowie Ilse und Wolfgang Göring brachten immer wieder ihre große Dankbarkeit für die humanitäre, logistische und fliegerische Meisterleistung von Royal- und US Air Force zum Ausdruck. Sie erinnerten sich an die Kinderfeste auf dem Flugplatz Gatow, die regelmäßig von den Briten organisiert wurden. Und sie standen Lillan, Flori-an, Berrin, Niklas, Alexander und Johanna vom Hans-Carossa-Gymnasium drei Stunden lang Rede und Antwort, vereinbarten nächste Termine mit ihnen. Insgesamt 12 Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte am Hans-Carossa-Gymnasiums Berlin werden mit den Zeitzeugen vom „Landeplatz Gatow” zusammenarbeiten. Am Christian-Gymnasium Hermannsburg werden 21 Schüle-rinnen und Schüler mit Zeitzeugen vom Kohle-Startplatz Faßberg zusammentreffen.

Jobst Herzig, Geschichtslehrer vom „Spandauer Brückenpfeiler”: „Wir machen unserem Leistungskurs mit diesem Projekt die Geschichte ganz anders erlebbar. Quellen sind schön und gut, Geschichte zum Anfassen hat eine andere Qualität und die Nachhaltigkeit des emotionalen Erlebnisses. Das führt zum besseren historischen Verständnis für Orte, für Familien und eigene Vorfahren, auch zu mehr Sensibilität für unsere heutige und für die kommende Zeit.”

Nicht zuletzt sind es auch die Randglossen aus der Geschichte der Luftbrücke, die das Projekt für die Jugendlichen so spannend machen: Die 10-Cent-Spenden von 25 Cent Taschengeld, mit denen Bar-bara Buve, damals in Washington, als Kind die CARE-Pakete unterstützte; die vielen Kaffeebohnen, die Jörg Sonnabend im Wald bei Gatow aufsammelte, weil ein mit Rohkaffee beladener Flieger nicht ganz sicher landete und viel Ladung verlor. Die Eltern von Karin Rohde freuten sich, wenn die Kinder Kohlen mit nach Hause brachten, die schwer beladene LKW vom Flugplatz aus in manch scharfer Kurve verloren hatten. Mercedes Wild schimpfte noch einmal auf die Jungs von damals, die immer die ersten waren bei den Candy-Fallschirmen. So hatte sie als Mädchen das Nachsehen und bekam ihren ersten Candy-Fallschirm erst 1989 von Gail Halvorsen persönlich überreicht.

Die Schulpartnerschaft zum Luftbrückenjubiläum wird vom Förderverein für die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e. V. in Faßberg, vom Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe am Standort Faßberg, von der Gemeinde Faßberg und dem Bezirksamt Spandau von Berlin technisch, organisatorisch und auch finanziell unterstützt.

PR
Fotos: urbanPR

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