Dienstag, 10. Dezember 2024

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Erinnerung an Anne Frank

AMSTERDAM/BERGEN-BELSEN/FRANKFURT a.M.. Am 12. Juni 1929 wurde Anne Frank in Frankfurt am Main geboren. Anne Frank musste als Kind jüdischer Eltern 1933 vor den Nationalsozialisten in die Niederlande flüchten. In Amsterdam konnten sie jedoch nicht für immer sicher sein, denn vom 10. Mai bis 28. Mai 1940 überrannte die deutsche Wehrmacht die Niederlande und Belgien. Die Familie Frank musste – wie viele zu jener Zeit – um ihr Leben fürchten und versteckte sich in einem Amsterdamer Hinterhaus.

Im Versteck am Merwedeplein in Amsterdam begann Anne Frank ihr berühmtes Tagebuch zu schreiben. Sie führt es auf Niederländisch und nennt es fortan „Kitty“, das Buch selbst trägt den Titel (Het Achterhuis – „Das Hinterhaus“). Um der Verhaftung zu entgehen, versteckten sich die Eltern Otto und Edith mit ihren Töchtern Anne und Margot am 6. Juni 1942 im Hinterhaus zu Prinsengracht 263. Wenige Tage später folgte ihr die Framile Pels in das Versteck.

Anne schrieb und dokumentierte diese Zeit, die sie erlebte. Dazu diente ihr ein kleines Notizbuch, das sie zu ihrem 13. Geburtstag von ihrem Vater, Otto Frank, erhielt. Eigentlich sollte das Geschenk ein Poesiealbum sein, doch Anne nutzte es, um ihre Gedanken und Veränderungen in ihrem Umfeld niederzuschreiben.

In die zunächst den Alltag beschreibenden Einträge flossen jedoch auch schon grundlegende Veränderungen des Umfelds, zum Beispiel das Tragen des Judensterns. Auch das Leben der anderen geflohenen Juden floss mit ein. Ihr Schreibstil änderte sich kurzeitig, indem sie ihre Gedanken in Briefform weiterschrieb. Anne Frank reifte in dieser Zeit, und ihre Lust am Schreiben und Lesen formte sie zusehends.

Der 28. März war ein Wendepunkt in Annes Leben, denn er gab ihr Hoffnung. Im Radio Oranje berichtete Gerrit Bolkestein von der niederländischen Exilregierung, dass er die Zeit der deutschen Besatzung und die Unterdrückung der Niederländer dokumentieren wollte. Mit dieser Aussage war Annes Interesse geweckt. Ihr Tagebuch war eine gute Grundlage, und sie begann, Einträge darin zu ändern und für eine einteilige Veröffentlichung vorzubereiten.

Annes letzter Tagebucheintrag stammt vom 1. August 1944.

Drei Tage nach dem letzten Eintrag kam der SS-Oberscharführer im deutschen Sicherheitsdienst Karl Josef Silberbauer in das Hinterhaus, um die zuvor verratenen Juden festzunehmen. Annes Aufzeichnungen fanden zum Zeitpunkt der Festnahme keine Beachtung. Miep Gies war eine der Helferinnen, die Anne und ihre Familie versteckten. Gries entging der Verhaftung und konnte die wahllos am Boden verstreuten Aufzeichnungen Annes sichern.

Annes Vater, Otto Frank, überlebte als einziger aus dem Hinterhaus und kehrte nach dem Krieg nach Amsterdam zurück. Er musste erfahren, dass seine Frau Edith gestorben sei. Seine Töchter Margot und Anne wurden allerdings ins Konzentrationslager Bergen-Belsen verbracht. Frank hoffte, dass seine beiden Kinder noch lebten, doch das Rote Kreuz konnte ihm im Juli 1945 nur den Tod der beiden Mädchen bestätigen.

Miep Gies, die Annes Tagebuch in Sicherheit verwahrte, übergab es Otto Frank. Dieser veröffentlichte die Aufzeichnungen seiner Tochter.

Das Tagebuch der Anne Frank ist mittlerweile ein historisches Dokument. Es zeigt in eindrucksvoller Art und Weise die Unterdrückung, die Angst und die Unbegreiflichkeit der Zeit des Nationalsozialismus.

Redaktion
Celler Presse

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