HERMANNSBURG. Zu einer diesbezüglichen Gesprächsrunde hatte der Förderkreis Heimatmuseum Hermannsburg Teilnehmer des Männercafés in das Häuslingshaus am Auteriver Platz eingeladen. Zu diesen Teilnehmern zählen Menschen mit Fluchterfahrung aus Syrien, Ägypten, Afghanistan und Eritrea.
Ausgehend von einem Fernseh-Zitat „Heimat hat man nicht immer, manchmal muss man sie suchen, finden – sie kann einem auch gegeben werden, auch wir können Heimat geben“ beschrieben die Gäste bei Kaffee und Kuchen ihre Auffassungen von „Heimat“, die nicht immer deckungsgleich mit dem geografisch- soziokulturellen Gebiet sind, in das man hineingeboren wird. „Herkunft“ und „Heimat“ können durchaus unterschiedlich sein.
Das Spektrum reichte von negativen Assoziationen („ewig Gestrige“) bis zu positiven (z.B. „Heimat ist dort, wo man gebraucht wird“). Familie, Freunde, vertraute Sprache, Sicherheit, Freiheit und Gerechtigkeit spielen bei den meisten eine gravierende Rolle. Schatten- und Sonnenseiten der jeweiligen Heimatorte wurden in Worte gefasst (z.B. Umweltzerstörung, Angst und Sorge um die berufliche Zukunft auf der einen Seite, schöne Landschaften, Freiheit der Meinungsäußerung, viele fröhliche Gesichter und hilfsbereite Menschen, die auch zuhören können – hier war insbesondere Hermannsburg gemeint- , auf der anderen Seite).
Gefragt nach machbaren Verbesserungen der jeweiligen Situationen in Hermannsburg wurden u.a. mehr Busse im Nahverkehr, breitere Sprachlernangebote in erreichbarer Nähe, mehr Kontakte mit Einheimischen sowohl im Bereich der Nachbarschaftshilfe als auch des gemeinsamen Erzählens und Feierns genannt.
Insgesamt war es für alle Anwesenden ein bereichernder Gedankenaustausch, der trotz teilweise frisch erworbener Deutschkenntnisse keine sprachlichen Barrieren erkennen ließ und Lust auf weitere gemeinsame Unternehmungen machte.
J.Webel
Foto: privat
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