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Zivilcourage: „Man kann ja auch mal selbst Hilfe brauchen“

CELLE. Daran hatten die drei Schülerinnen Sophie Raschke, Hanna Korte und Louisa Töller gar nicht gedacht, als sie am 12. September dieses Jahres hilfesuchend die Zöllnerstraße und die Stechbahn entlangliefen, Menschen ansprachen und zunächst niemanden fanden, der Hilfe leisten wollte oder konnte, dass sie dafür großes Lob erfahren werden. Da lag ein Mann – offensichtlich leblos – in der Fußgängerzone Zöllnerstraße und viele Fußgänger machten einen Bogen um ihn. Auch als die drei Schülerinnen die Vorbeigehenden ansprachen, Hilfe zu leisten, taten sie das vergeblich. Soweit ist das eine bittere Erfahrung, die die Schülerinnen machen mussten.

Erst in der Schlossapotheke auf der Stechbahn fanden sie Gehör, und Stephanie Poth und Olga Schmunk verließen ihren Arbeitsplatz, um zum Ort des Geschehens zu eilen und – falls notwendig – Erste Hilfe zu leisten. Dort hatte sich zwischenzeitlich ein Rettungswagen und auch die Polizei eingefunden, so dass der leblos erscheinende Mann ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Es hatte eine Frau über 110 Hilfe angefordert. Wie Christian Riebandt von der Kriminalprävention berichtete, hat der Mann überlebt. Wie später festgestellt wurde, war das der einzige Anruf zum dem Fall über 110 um 12:38 Uhr und weitere Recherchen ergaben, dass die Einlieferung auf die Intensivstation um 13:16 Uhr war. Bei der Polizei Celle wurde dieser Fall nicht dokumentiert, da die Polizisten vor Ort von der Bereitschaftspolizei waren, die nur ihrer Dienststelle berichten.

Am 13. September wurde der Fall bei der Polizei Celle bekannt, da die Helferinnen aus der Apotheke sich über den Ausgang informieren wollten und auch den Kontakt zu den Schülerinnen suchten. Man verlor sich am Vortag aus den Augen in der ganzen Aufregung. So startete die Polizei einen Aufruf, und es dauerte nicht lange, bis sich das Trio bei der Polizei meldete. Die Polizei wollte den Vorfall ausnutzen, um ein Zeichen zu setzen für Zivilcourage und lud die Schülerinnen und die Damen aus der Apotheke ein, um einfach nur „Danke“ zu sagen.

Daniel Dahlke, Leiter des Kriminaldauerdienstes, sagte heute bei der Würdigung: „Das machen wir nicht jeden Tag. Wir freuen uns, dass es Menschen gibt, die Zivilcourage leben.“ Man müsse Haltung haben, wenn ein Mensch Hilfe braucht. Christian Riebandt ergänzte: „Danke, dass ihr euch so eingesetzt habt.“ Zivilcourage fange schon im Kleinen an. Drum sei es auch wichtig, sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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