Sonntag, 16. Februar 2025

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Studie: 38 Prozent der Einzelhändler in Celle verzeichnen starke Umsatzeinbußen durch Corona-Krise

CELLE. 38 Prozent der Celler Einzelhändler hat im Zuge der Corona-Krise starke Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Für 14 Prozent war oder ist die Krise existenzbedrohend.  Die Mehrheit (80 Prozent) schaut aber trotz aller Herausforderungen optimistisch in die Zukunft. Dies geht aus der achten Unternehmerkunden-Studie im Auftrag der Commerzbank hervor. Für diese wurden bundesweit 3.500 Einzelhandelsunternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragt, davon 50 in der Region Celle.

„Der wiederholte Lockdown und der damit verbundene Kundenverlust haben 40 Prozent der Einzelhändler in Celle vor große Probleme gestellt“, berichtet Monika Schmedes, Teamleiterin Unternehmerkunden der Commerzbank Celle. Gut 32 Prozent der Unternehmen mussten auf vorhandenes Eigenkapital zurückgreifen, um Umsatzeinbußen auszugleichen. Rund 28 Prozent nahmen staatliche Hilfen in Anspruch, etwa jeder Achte einen Bankkredit. „Wir haben alles getan, um unsere Kunden in der Krise schnell und unbürokratisch zu unterstützen und zu den verschiedenen Förderprogrammen zu beraten“, sagt Schmedes. Knapp 32 Prozent der Celler Einzelhändler nutzten außerdem Kurzarbeit, um die Krise zu überbrücken. Bei den meisten Unternehmen (62 Prozent) waren jedoch keine Personalmaßnahmen notwendig.

Einkaufsverhalten verändert sich

Die Corona-Krise hat laut den befragten Unternehmen das Einkaufs- und Konsumverhalten ihrer Kunden verändert. Dabei zeigen sich zwei gegenläufige Trends: „Einerseits hat Corona im Einzelhandel einen spürbaren Digitalisierungsschub ausgelöst, wie wir ihn auch als Commerzbank bei unseren Kunden feststellen“, erläutert Schmedes. So berichten 28 Prozent der Einzelhändler in Celle, dass Kunden nun vermehrt online einkaufen. „Auf der anderen Seite sehen wir aber auch einen Nachholbedarf beim Konsum vor Ort. Denn ebenfalls 34 Prozent der  Einzelhändler bemerkt wieder mehr Bedarf an persönliche Beratung. Die Studie zeigt daher, dass Kunden beide Kanäle nutzen wollen – digital und persönlich.“

Auf diese Bedürfnisse der Kunden hat der Einzelhandel in Celle mit verschiedenen Maßnahmen reagiert. So setzte jeder Fünfte auf Angebote wie Click & Meet. 20 Prozent der Unternehmen investierten in den Auf- oder Ausbau einer Website bzw. App, weitere 11 Prozent in einen Online-Shop. „In jeder Krise steckt auch eine Chance“, sagt Kai Mechler, Marktbereichsleiter Privatkunden in Celle. „Immerhin 45 Prozent der Celler Einzelhändler geben an, dass sie ihre Kreativität und Innovationskraft im Zuge von Corona gesteigert haben.“

Furcht vor verwaister Innenstadt

„Viele Einzelhändler zeigen sich jedoch auch besorgt um die Entwicklung der Celler Innenstadt. 72 Prozent befürchten in den kommenden fünf Jahren eine Verödung des Stadtzentrums durch Geschäftsschließungen und auswärts gelegene Einkaufszentren“, berichtet Mechler. „Um die Innenstadt attraktiver zu machen, wünschen sich 56 Prozent der Befragten daher mehr Radwege und Grünflächen. Ein Großteil (70 Prozent) würde sich zudem über eine Verbesserung des Parkplatzangebots inklusive Elektroladestationen freuen“.

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