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Gewerkschaftliche Konversionsforderungen für die Rüstungsproduktion – Aufklärung über Kampfstoffe bei Rheinmetall gefordert

UNTERLÜß. Aufgrund der Munitionsexplosion führte die Friedensaktion Lüneburger Heide vor Rheinmetall in Unterlüß am Sonntag eine Mahn-Kundgebung durch. Im Mittelpunkt standen die Fragen nach der Gefährlichkeit der Kampfstoffe und ob darunter auch chemische und radioaktive Stoffe sind. Bei der Kundgebung, an der vor allem Gewerkschaftsfunktionäre aus 5 umliegenden Landkreisen teilnahmen, wurde der Widerspruch zwischen Aufrüstung, Profiten aus Kriegsgerätexport und dem desolaten Gesundheitswesen dargelegt.

Bereits vor Beginn der Protestaktion beschwerten sich die Veranstaltenden, denn Rheinmetall verwehrte Ihnen mit weiträumigen Absperrgittern die von der Landkreis-Versammlungsbehörde bestätigte Nutzung des öffentlich zugänglichen Raumes vorm Hauptgebäude. „Das wird ein Nachspiel haben“, erklärte Mitveranstalter Hans-Dietrich Springhorn. In Anspielung auf die Bunkerexplosion machte DGB- und ver.di-Funktionär H-D Charly Braun deutlich, dass unter dem „RRuummssen“ der Rheinmetallprodukte ganze Städte zusammen brechen und Ernten vernichtet werden. „Die mit Rheinmetall-Kriegsgerät Ermordeten werden nicht gezählt. Genau gezählt wird jedoch der Profit, jeder „RRuummss“ ein Treffer an der Börse.“

Dass Rheinmetall auch Nützliches herstellen kann, bewies der Konversionsexperte mit der profitablen Automobilsparte und den zivilen Produkten der Nachkriegsjahre. Weitere Redende verlangten, dass die hochqualifizierten Rheinmetaller heute Hightech-Geräte fürs Gesundheitswesen und erneuerbare Energien produzieren könnten. Vorbild seien die Forderungen von ver.di-Bundeskongress und DGB-Konferenzen nach einer sozialen, ökologischen und nicht militärischen Wirtschaftsstruktur für Europas größten Truppenübungsplatz zwischen Bergen und Bad Fallingbostel.

Hans-Dietrich Springhorn kritisierte, dass sich die Behörden mit der Rheinmetall-Aussage zufrieden geben: „Wir sind kooperativ, ermitteln selbst, können aber noch nichts Genaues sagen“. Springhorn kommentierte, „wenn dieser große Rüstungsbetrieb nicht auf Knopfdruck und auf ein Milligramm genau sagen kann, was und wie viel in dem Bunker gelagert war, muss diese Rüstungsbude sofort dicht gemacht werden. Es gibt verbindliche gesetzliche Vorgaben. Jeder kleiner Kiosk, jede Apotheke bekommt Theater, wenn nicht mit großer Sorgfalt dokumentiert wird, wo, wie und wie viel gefährliche Dinge gelagert werden.“

Die Versammlung wurde mit Bert Brechts „Lied gegen den Krieg“ beendet: „Der Prolet baut ihnen die Kriegsmaschinen, damit sie ums Leben bringen mit ihnen, mancher Proletenmutter Sohn“.

HDS

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