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Generationenwechsel im Verein kann gelingen

„Das Ehrenamt muss aufgewertet werden“, fordert DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt bei unterschiedlichen Anlässen. Eines der großen Probleme in diesem Zusammenhang ist der Generationenwechsel in den Vereinen, das Rote Kreuz bildet hier keine Ausnahme. Häufig bleiben Vorstände, die längst beschlossen haben, kürzer zu treten, länger im Amt, weil keine Nachfolger in Sicht sind.

Und doch gibt es Beispiele, die zeigen, dass und wie es gelingen kann: Zwölf Jahre lang war Marianne Weiss Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Eicklingen. „Es war eine schöne Zeit, aber irgendwann merkte ich, dass es mir zu viel wurde“, berichtet die heute 80-Jährige. Sie begann, die Augen nach einer geeigneten Nachfolgerin offen zu halten, um auf längere Sicht einen geordneten Übergang zu organisieren. Im Rahmen des intensiven Zustroms von Geflüchteten im Jahr 2015 arbeitete sie eng mit Ina Pjechgott-Schepelmann zusammen. „Sie brachte die Eigenschaften mit, die man für einen Vereinsvorsitz braucht“, merkte die Eicklingerin recht schnell, sprach sie direkt auf das Thema an und erhielt letztendlich eine positive Antwort. Mehrere Monate über gestalteten sie das Vereinsleben Seite an Seite, dann übernahm Ina Pjechgott-Schepelmann die Leitung. Vor ihrer Zusage hatte sich diese zunächst bei ihren drei heutigen Mitstreiterinnen im Vorstand, Karin Wirbals, Sybille Leunig, Michaela Fricke, rückversichert, ob sie mitziehen würden. „Das war für mich ganz wichtig“, blickt sie zurück. Ganz reibungslos vollzog sich der Wechsel jedoch nicht. „Das haben wir aber immer auf diese Weise gemacht“, hörten die Vier häufig, wenn sie neue Wege gehen wollten, beispielsweise bei der Durchführung der Blutspende-Termine. Marianne Weiss wirkte diplomatisch in beide Richtungen, redete den verdienstvollen älteren Mitgliedern gut zu, loszulassen und sich zu öffnen für Neuerungen. „Dieses ist ein sehr bedeutender Aspekt“, sagt sie heute. Diejenigen, die dazukommen, müssen den Eindruck gewinnen, dass sie ihre Ideen einbringen können. Man dürfe nicht zu sehr am Althergebrachten kleben, betont die ältere Dame.

Das Ergebnis gibt ihr recht, der OV Eicklingen ist aktuell gut aufgestellt. „Na ja, wenn wir von einer jungen Truppe reden, dann sind das Frauen bis 55 Jahre“, merkt Ina lachend an. Und ihre drei Vorstandskolleginnen geben offen zu: „Wir waren nicht gleich begeistert, immerhin sind wir alle berufstätig“, erinnert sich Karin Wirbals. Sie testeten das gemeinsame Agieren im Verein zunächst einmal an und stellten fest: „Das macht Spaß, das übernehmen wir!“

Den Schwerpunkt der Aktivitäten bilden die Blutspende-Termine, die auf überdurchschnittlich hohe Resonanz stoßen – nicht zuletzt, weil der Vorstand bei der Beköstigung viel Kreativität an den Tag legt. „Wir geben den Spendern etwas zurück. Einige kommen nur wegen unseres Essens“, erklärt Michaela die Zahl von durchschnittlich 70 bis 80 Spendern. Aber auch Ferienpass-Aktionen, Weihnachten im Schuhkarton, Radtouren und zukünftige Beteiligungen am Eicklinger Weihnachtsmarkt stehen auf dem Programm.

Gemeinschaftlich etwas Gutes zu tun, treibt das Quartett an, und noch etwas macht den Reiz der Vereinstätigkeit aus: „Wir haben Spaß an der Zusammenarbeit“, sagt Karin, eine wichtige Rolle spiele darüber hinaus die gute Dorfgemeinschaft, die in Eicklingen nun einmal da sei. Egal, ob durch die Kinder, Begegnungen beim Einkaufen, Nachbarschaft oder durch das Engagement der Ehemänner in der Feuerwehr, man kennt sich und legt Wert auf ein aktives und harmonisches Miteinander. Dank des gelungenen Generationenwechsels liefert dafür auch zukünftig der DRK-Ortsverein eine Plattform.

Anke Schlicht
Fotos: Anke Schlicht

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