Mittwoch, 30. April 2025

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DMAN wickelt sich ab – Aus nach Angriffskrieg

Alexander Wurst bittet um Verständnis: „Wir sind momentan stark mit der Abwicklung befasst“, schreibt der Direktor der Deutschen Management Akademie (DMAN) mit Sitz im Celler Schloss, Alexander Wurst. Er möchte keine Fragen mehr beantworten. Wann genau Schluss sein wird mit der Arbeit an der repräsentativen Adresse steht noch nicht fest, aber dass es hier und auch an einem anderen Standort nicht weitergeht, ist sicher.

„Bislang hat die Gesellschafterversammlung den für eine Auflösung der DMAN erforderlichen Beschluss noch nicht gefasst. Derzeit zeichnet sich aber ab, dass keiner der Mitgesellschafter die Anteile des Landes übernehmen möchte“, teilt die Pressestelle des Niedersächsischen Wirtschaftsministeriums auf CP-Anfrage mit. Die Anteile des Landes Niedersachsen belaufen sich auf 50,68 Prozent. Mitte Juni entschied die Landesregierung, sich von diesen zu trennen mit der Begründung, sie sehe keine Chance für einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb. Ursache ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine.

Die DMAN war im Jahr 1989 vom Land Niedersachsen sowie Vertretern der niedersächsischen Wirtschaft mit dem Ziel ins Leben gerufen worden, den Ausbau der internationalen Wirtschaftsbeziehungen des Bundeslandes zu unterstützen. Die Einrichtung qualifizierte Fach- und Führungskräfte, half laut eigenem Profil Unternehmen und Organisationen in ihrer strategischen Entwicklung sowie bei der Erschließung neuer Geschäftspotentiale im In- und Ausland. Geografisch lag der Schwerpunkt des Engagements auf Russland und den weiteren GUS-Staaten, 1998 kam China hinzu. Vom Russlandgeschäft konnte sich die Akademie nicht nachhaltig lösen trotz „vielfältiger Akquiseaktivitäten in anderen Ländern“, so die Einschätzung der Landesregierung.

Noch im Mai 2022 wies die gemeinnützige GmbH auf ihrer Internetpräsenz unmittelbar nach der Nennung ihres Sitzes im Celler Schloss auf Moskau hin. Daran änderte auch der Krieg in der Ukraine nichts. Auf der Website wurde nach wie vor die „Programmleitung Russische Föderation/GUS“ hervorgehoben und die Repräsentanz in der russischen Hauptstadt aufgeführt. Die Frage eines Celler Onlinemediums, wie sich derzeit die Arbeit dort gestalte, ließ der Akademiedirektor Alexander Wurst unbeantwortet. „Bitte haben Sie Verständnis, dass ich in der aktuellen Situation nicht jede Ihrer Fragen detailliert beantworten kann“, lautete auch damals schon, vor mehr als einem Jahr, seine Antwort, er versicherte jedoch telefonisch: „Wir umgehen keinesfalls irgendwelche Sanktionen.“ Später wurde die niedersächsische Landesvertretung in Russland, die die DMAN verantwortete, geschlossen. Das Seminargeschäft mit Russland wurde komplett eingestellt, was erhebliche Einnahme-Einbußen bedeutete, die nicht kompensiert werden konnten.

Unter dem Strich beurteilt das Niedersächsische Wirtschaftsministerium die Tätigkeit der Akademie rückblickend als erfolgreich. „In den vergangenen Jahren haben die durch die DMAN vermittelten wirtschaftlichen und politischen Kontakte insbesondere zur Russischen Föderation für die außenwirtschaftlichen Aktivitäten niedersächsischer Unternehmen und das Land einen bedeutsamen Mehrwert geschaffen. Dadurch begründete sich auch das wichtige Landesinteresse an der DMAN“, teilt Christoph Ricking im Namen der Pressestelle des Wirtschaftsministeriums auf CP-Anfrage mit.  

In welcher Form die Räumlichkeiten im Celler Schloss, das sich im Eigentum des Landes Niedersachsen befindet, nachgenutzt werden, ist derzeit offen.

Anke Schlicht
Redaktion
Celler Presse

Foto: Celler-Presse.de

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