Dienstag, 8. Juli 2025

✔ unabhängig ✔ überparteilich ❤ kostenfrei

Anzeige

Anzeige

Verkehr im Hehlentor – Verwaltung und Anwohner im Dialog

Wie immens hoch der Bedarf an Dialog zwischen den Bewohnern des Hehlentor und den Verantwortlichen des Neuen Rathauses für Verkehr sich darstellt, war am Montagabend in der Alten Exerzierhalle bildlich zu fassen. Auf dem Programm stand die öffentliche Infoveranstaltung zum Thema „Auswirkungen der Ortsumgehung auf die Verkehrssituation in den Quartieren Altenhagen und Hehlentor“. Rund 50 Interessierte folgten der Einladung.

Nach dem Referat von Jörg Frohnert, Fachdienstleiter Verkehr, zum Sachstand wurde die Fragerunde eingeläutet, umgehend bildete sich eine Schlange nach der anderen vor dem Standmikrofon, nach drei Fragen antworteten Ulf Pohlmann, Fachbereichsleiter Verkehr und technische Dienste, und Jörg Frohnert. Die beiden mussten allein in den Ring, ihre Vorgesetzte, die Dezernentin für Bau, Umwelt und Verkehr Elena Kuhls, hatte krankheitsbedingt abgesagt, und auch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Verden, die für die Errichtung der Ostumgehung verantwortlich ist, war nicht vertreten.

Freuen werden sich zahlreiche Nutzer des neuen Edeka-Marktes an der Dörnbergstraße über Frohnerts Ankündigung: „Fürs nächste Jahre ist ein Fußgängerüberweg an dieser Stelle geplant.“ Einen Schwerpunkt der Präsentation bildeten die Zahlen zum prognostizierten Verkehrsaufkommen, nachdem einige Straßenzüge wie die Wittinger- und Dörnbergstraße sowie der Prinzengarten des Hehlentors verkehrsberuhigt bzw. komplett für Autos gesperrt sind, während der Berkefeldweg einen Großteil der Verkehrsströme aufnehmen wird. „Es handelt sich um eine erhebliche Zunahme im Vergleich zu heute“, betonte Frohnert im Hinblick auf die Zahlen von 2400 Fahrzeugen pro 24 Stunden, also drei bis vier in der Minute, auf dem Berkefeldweg in der Übergangsphase der Fertigstellung der Umgehung, die für 2026 zu erwarten sei. Endgültig werde es laut Prognose auf 700 pro 24 Stunden hinauslaufen. Das Datenmaterial stammte aus dem Jahr 2015, ein Gegenstand der Kritik für einige Teilnehmer. „Sie haben keine Fahrradzahlen, nur Kfz, es fehlt ein Fahrradkonzept“, monierte Annegret Pfützner und wollte wissen, welche baubedingten Folgen weiterhin zu erwarten seien und warum die Ursache für die Sperrung des parallel zur Wittinger Straße verlaufenden Radweges an den Dammaschwiesen nicht beseitigt werde. Ulf Pohlmann verwies auf die Zuständigkeit des Hochbaus für das Nebengebäude der Thaer-Villa, das die Sicherheit gefährdende Schäden zeigt. Er sagte zu, sich um eine zeitnahe Lösung zu bemühen, womit er dem Wunsch zahlreicher Quartiers-Bewohner entspricht. Wiederholt wurde dieses Problem, das zu einer erhöhten Frequentierung der Wittinger Straße führt, angesprochen, ebenso wie der Einmündungsbereich der Wittinger in die Dörnbergstraße. Erst im vergangenen Mai hatte es hier einen tödlichen Unfall gegeben. Die E-Bike-Fahrerin, die ums Leben kam, war eine Freundin von Helga Habekost, die scharf kritisierte, dass auf der entsprechenden Folie Datenmaterial aus dem Jahr 2016 abgebildet, vom Unglücksgeschehen also gar nicht die Rede war. „Mit der Ansicht, dass es sich hier nicht um einen Unfallschwerpunkt handelt, ist die Verwaltung allein“, sagte ein Bewohner des Hehlentors. „Warum beseitigt man diesen nicht?“ Sofortmaßnahmen seien nicht vorgesehen, eine kurzfristige Umgestaltung sei nicht erforderlich, hatte Jörg Frohnert referiert. Während der einstündigen Fragerunde deutete Ulf Pohlmann jedoch an, langfristig werde es Veränderungen geben.

Zeit, die nach Ansicht von Andreas Lechner nicht zur Verfügung steht, er mahnte dringlich an: „Machen Sie die Straßen sicher für Radfahrende!“ Ab und an brandete bei einzelnen Statements Applaus auf, so beispielsweise bei Stephanie Springers Aussage zur aktuellen Ausgestaltung des Berkefeldweges, die z.B. alternierendes Parken auf der Fahrbahn zwecks Geschwindigkeitsreduktion vorsieht: „Sie hetzen Fahrrad- und Autofahrer aufeinander. Es entsteht eine hochproblematische Situation“. Die Straße sei nicht ausgelegt für die zu erwartenden Verkehre. Mit ihrem Nachsatz hob sie die Thematik auf eine generelle Ebene: „Es geht insgesamt um ein Weniger an Autoverkehr.“

Anke Schlicht
Celler Presse

Foto: Anke Schlicht

Hinweis zu der Meldung
Diese Seite zeigt gesponsorten Marketing-Inhalt, Quell- und Informationslinks sowie extern eingespielte Banner und Flash-Anzeigen.

WhatsApp-Kanal Immer bestens informiert! Erhalten Sie die neuesten Nachrichten und Updates jetzt auch direkt auf Ihr Smartphone. Folgen Sie unserem WhatsApp-Kanal und bleiben Sie schnell und unkompliziert auf dem Laufenden. Hier klicken und abonnieren!



Anzeige