Samstag, 17. Mai 2025

✔ unabhängig ✔ überparteilich ❤ kostenfrei

Anzeige

Anzeige

„Sie würdigen die Opfer mit Ihrer Anwesenheit“ – Gedenken an Befreiung von Bergen-Belsen

„Wasser ist überlebenswichtig, so ist es auch mit der Erinnerung. Und wie das Wasser sucht sie sich ihren Weg“. Dieses Zitat eines Auschwitz-Überlebenden hat eine Jugendliche der jüdischen Gemeinde Hannover an den Anfang ihrer Rede am jüdischen Mahnmal auf dem Gelände der Gedenkstätte Bergen-Belsen gestellt. Anlass ist der 79. Jahrestag der Befreiung durch englische Soldaten im April 1945.

Die Erinnerung hat an diesem heutigen Gedenktag ihren Ausdruck in eindringlicher und berührender Weise gefunden. Überlebende, Angehörige von Opfern, zahlreiche Vertreter jüdischer Gemeinden, Repräsentanten von Verbänden, wie beispielsweise der Landesverband der Eziden, Kommunal- und Landespolitiker sowie die Präsidentin des Niedersächsischen Landtags Hanna Naber und nicht zuletzt die Kultusministerin Julia Willie Hamburg konnte Dr. Elke Gryglewski in ihrer Funktion als Leiterin der Gedenkstätte begrüßen. Mehrere Stationen standen auf dem Programm, darunter der Kriegsgefangenen-Friedhof Bergen-Belsen, auf dem sowjetische Kriegsgefangene nach unbeschreiblichen Qualen an diesem Ort ihre letzte Ruhe fanden.

„Sie würdigen mit Ihrer Anwesenheit das Leid dieser Menschen“, sagte Hanna Naber in ihrer Ansprache. Wie alle anderen Redner spannte sie ein Band von der Vergangenheit zur Gegenwart: „Frieden und Menschlichkeit sind stets gefährdet“, mahnte sie: „Nie wieder dürfen wir das Schicksal von Menschen gleichgültig hinnehmen. Gedenkstunden wie diese haben eine Botschaft, und die lautet: Nie wieder!!“

Die Worte waren an diesem Tag allesamt mit Bedacht gewählt, erzielten Wirkung und konnten doch noch gesteigert werden: Als der ukrainische Chor Bergen, bestehend aus Anna Shevehuk, Aniuta Velichko und Uliana Mochernivk, ans Mikrofon trat und drei Lieder sang, konnte man den Effekt nur als ergreifend beschreiben. „Ich habe etwas verstanden von dem, was gesungen wurde“, sagt eine Frau zu ihrem Begleiter, „das letzte Stück war Jiddisch.“ Beide sind auf der Rücktour per Shuttlebus zum Ausgangspunkt, auf dem Programm steht das Gedenken am Obelisken. Vor der Kranzniederlegung spricht die Überlebende Prof. Dr. Janine Marx-Moyse. Im Anschluss verlesen Dorothea Drinkmann und Franz Eidner die Namen der im vergangenen Jahr verstorbenen ehemaligen Häftlinge und Gefangenen. Alle Anwesenden haben sich erhoben.

Nur einer von vielen eindringlichen Momenten an diesem Gedenktag.

Anke Schlicht
Celler Presse
Fotos: Anke Schlicht

Hinweis zu der Meldung
Diese Seite zeigt gesponsorten Marketing-Inhalt, Quell- und Informationslinks sowie extern eingespielte Banner und Flash-Anzeigen.

WhatsApp-Kanal Immer bestens informiert! Erhalten Sie die neuesten Nachrichten und Updates jetzt auch direkt auf Ihr Smartphone. Folgen Sie unserem WhatsApp-Kanal und bleiben Sie schnell und unkompliziert auf dem Laufenden. Hier klicken und abonnieren!



Anzeige