Samstag, 12. Juli 2025

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Ranga Yogeshwar beim Dämmerschoppen der Celler Wirtschaft: „Die Stimmung in diesem Land muss von einem Müssen wieder zurück zu einem Wollen und Können“

Zum Erfolgsmodell „Celler Dämmerschoppen“ hatte die Stadt Celle in Kooperation mit NiedersachsenMetall eingeladen. Dieses Mal war der Hafen auf der Allerinsel die Kulisse und brachte ca. 200 Celler Unternehmerinnen und Unternehmer zusammen. Als Hauptredner konnte wieder – wie vor zwei Jahren im Biergarten am Stadtpalais – der Journalist und Wissenschaftsautor Ranga Yogeshwar gewonnen werden.

So begrüßte Oberbürgermeister Jörg Nigge den prominenten Redner dann auch als Stammgast und bot ihm an, ihn durch ein paar Wohnungen in dem neuen Wohnquartier am Hafen zu führen, um ihm Celle als neuen Wohnsitz schmackhaft zu machen.

Der Oberbürgermeister nutzte die Gelegenheit, eine Lanze für den Wirtschaftsstandort zu brechen mit dem Hinweis auf die große Nachfrage auf Gewerbeflächen und die Planungen für ein weiteres Gewerbegebiet in Groß Hehlen. Die Nachfrage in Celle sei also noch groß, trotz aller Krisen und entgegen aller wirtschaftlichen Entwicklungen.

Nigge: „Die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Celle, die Zukunft unserer Stadt liegt in Ihren, liegt in unseren Händen. Lassen Sie uns heute und weiterhin darüber austauschen, unsere Kontakte vertiefen und lassen Sie uns vor allem eines tun: optimistisch in die Zukunft schauen.“

Andreas Schmidt, Geschäftsführer von NiedersachsenMetall zeigte sich angetan von der Entwicklung des Unternehmerverbandes Celle, dem sich nur wenige Monate nach der Gründung über 60 Unternehmen angeschlossen haben. Es sei sehr wichtig, dass die Celler Wirtschaft ein Sprachrohr bekommt und dafür gebe es nun eine Adresse im Prinzenpalais. Schmidt: „Wir müssen alle an einem Strang ziehen, und das geht nur über eine wirtschaftsnahe Politik, aber auch eine Politik, die die Belange der Wirtschaft ernstnimmt und sie umsetzt.“

Schmidt verwies auf die aktuelle IdeenExpo in Hannover, die sich hervorragend entwickelt habe: „Da geht die Post ab.“ Da werde die junge Generation angesprochen, die sich auf Mathematik, auf Naturwissenschaften, Informatik konzentriert, unterstützt von Unternehmen, die Fachkräfte suchen.

Schmidt wies aber auch auf die schwierige politische Situation im Land hin. Die Zerstrittenheit in der Bundesregierung sorge für „Unsicherheit im Lande, die man greifen kann“.

Ranga Yogeshwar interpretierte den Dämmerschoppen als eine Dämmerung bis dahin wo noch viel mehr passiert und ging gleich auf die coronabedingte Selbstverständlichkeit von Homeoffice ein, das in Umfragen zum großen Teil favorisiert wird. Damit einher ging dann auch der Einbruch des Einzelhandels in den Städten. Man solle sich nun fragen, welche Geschäfte es noch in 10 Jahren geben wird. Daran angelehnt schilderte Yogeshwar die Geschichte eines amerikanischen Unternehmers in Boston im 19. Jahrhundert, der mit einer seinerzeit hervorragenden Geschäftsidee weltweit ein Produkt exportieren konnte. An welches Produkt denkt man dann. Erdnüsse? Baumwolle? Weit gefehlt. Es ging um Eis. Das Eis wurde in Stücke geschnitten und gut verpackt verschifft nach Südamerika nach Australien sogar oder dahin wo es kein Eis gab. In der Blütezeit waren  1700 Schiffe unterwegs. Dann aber kam die Erfindung des Kühlschranks.  Obwohl der Unternehmer gegenüber Veränderungen sonst nicht abgeneigt war, habe er sein Eis-Business sogar noch forciert und Dampfmaschinen zum Sägen des Eises eingesetzt. Den Ausgang der Geschichte könne man nachlesen, so Yogeshwar.  Es sei nun fatal, Veränderung für nicht so dramatisch zu halten und am alten festzuhalten. Das könne man momentan erleben in vielfacher Hinsicht.

Aber auch zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) hatte Yogeshwar viel zu sagen. Im Endeffekt werde sie eine größere Bedeutung haben als bisher abzusehen ist. Sie werde eine größere Rolle spielen als wir heute glauben. Ein Problem sei derzeit, dass Schrift nicht eindeutig sei, da es Begriffe gibt, die nur im Kontext eindeutig sind, z. B. Decke, Schloss, Flügel.

Dass KI nicht perfekt ist, erläuterte Ranga Yogeshwar sehr humorvoll an Abfragen zu seinem Familienstatus, die laut KI teils amüsante aber völlig falsche Ergebnisse erbringen. Sehr interessant war die Abfrage, welche Bücher er geschrieben hat. Die angezeigte Liste wies zwei Titel auf, die nicht von ihm sind – ja, die es überhaupt nicht gibt. So sagt sich der clevere Autor, könnte das eine gute Idee sein, mal Bücher zu diesen Themen zu schreiben.

Als Zuhörer haben wir verstanden: „Wir stehen vor einer Dämmerung im Sinne der Veränderung. Wir sollten aber nicht denken, dass uns das nicht betrifft, sondern genau das Gegenteil tun. Wir sollten dabei verstehen, dass es neue Technologien gibt und keine Angst haben, diese anzuwenden.“

Insgesamt war es wieder eine erfolgreiche und informative Veranstaltung mit vielen Begegnungen und Gesprächen, die sonst nicht stattgefunden hätten. Allerdings konnte nicht abschließend geklärt werden, ob Ranga Yogeshwar nun Bürger von Celle wird.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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