Samstag, 7. September 2024

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„Eine Gruppe Farbverrückter“ interpretiert das Thema Zeit

„Eine Gruppe Farbverrückter, das ist es, was wir eigentlich sind“. So beschreibt der Vorsitzende Alwin Gröschner vor einem großen Publikum in der Alten Exerzierhalle all die Kunstinteressierten, die sich im Amateurmalkreis Celle zusammengeschlossen haben. 55 Jahre ist die Institution gestern alt geworden. Gefeiert wurde dieses Jubiläum mit der Eröffnung ihrer Jahresausstellung 2024, dem Höhepunkt des Jahres mit den Highlights der in Ateliers, Wohnzimmern, in der Natur oder anderswo entstandenen Werke der Mitglieder.


Ob das gewählte Thema „Zeit“ etwas mit dem 55. Geburtstag zu tun hat, lässt Alwin Gröschner in seiner Ansprache offen. Er fasst sich kurz, möchte nach eigenen Worten nicht allzu viel Zeit seiner Gäste in Anspruch nehmen und gewährt damit umso mehr Raum für den musikalischen Part des Singer/Songwriter-Duos Volker Mertins und Sarah Fischer.

Und so bilden Lieder, die das Motto der Schau aufgreifen, die musikalische Kulisse für einen ersten Rundgang. Eine ungeheure Bandbreite an Motiven eröffnet sich dem Betrachter. Mit einer Sehnsucht nach Harmonie lassen sich viele Exponate beschreiben, Blumen, eine Cello-Spielerin auf grüner Wiese, Landschaften, von Seen bis Berg ist alles dabei, in schönster Pracht, aber auch Kohlezeichnungen, die Novalis und den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel abbilden, sind Teil der Schau. Tala Wiechers-Stallbaum setzt mit ihren Portraits der Geistesgrößen einen Kontrapunkt zur Farbenflut, die Alwin Gröschners Eingangsstatement alle Ehre macht. Gleißend, poppig, knallig die Blau- und Gelbtöne, für die sich Zandra Gröschner entschieden hat, um ihren täglichen Kampf mit dem 24-Stunden-Limit darzustellen. Schönes geschwungenes Blau auf Surfbrettformat, wer hier an kalifornischen Sommer, Sonne, Wellenreiten denkt, liegt weit daneben, und um ein Surfutensil handelt es sich auch nicht. Vielmehr spiegelt die Form ein Bügelbrett wider, die Künstlerin bedient sich dieses Mittels, um einen harten Alltag mit dem stetigen Blick auf die Uhr zu veranschaulichen.

Abstrakte Elemente sind enthalten, doch das Gegenständliche überwiegt wie beim Gros der präsentierten Gemälde. „Wir durften ja vier Werke zusätzlich mitbringen, die nichts mit dem Motto zu tun haben“, berichtet Carola M. Duis. Sie setzt für den Faktor Harmonie, Schönheit und Entspannung auf Erotik. Aber einige Meter weiter hat sie sehr plakativ Nachdenkliches auf Leinwand gebannt. Ein kleiner trauriger Junge, dem nicht ausreichend Zeit gewidmet wird, lässt kein Wegschauen zu. Daneben Udo Rüssings „Generationen“, ein Kinderhändchen liegt auf der kräftigen „abgearbeiteten“ Hand eines älteren Mannes.

Lediglich einige Beispiele für die Interpretation des großen Themas Zeit. Zu sehen sind alle Arbeiten bis zum 28. Juli 2024 in der Alten Exerzierhallte gegenüber vom Neuen Rathaus täglich von 10 bis 17 Uhr, der Eintritt ist frei.
Anke Schlicht
Celler Presse
Fotos: Anke Schlicht

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