Mittwoch, 12. Februar 2025

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Krisentreffen: Kleingartenverein Unterlüß kämpft ums Überleben

Die Vorsitzenden des Kleingartenvereins Unterlüß seit 1947 e.V., Jana Sichert und Sigfried Meyer, luden zu einem Krisentreffen ein. Grund für das Zusammenkommen ist die drohende Räumung des 6 Hektar großen Areals mit 90 Parzellen. Das Gelände, im Eigentum der Firma Rheinmetall, war zunächst an die Gemeinde Südheide verpachtet, welche es an den Kleingartenverein weiterverpachtete. Nun droht das Ende für das seit 1947 bestehende Vereinsgelände, das tief in der Gemeinschaft verwurzelt ist.

Der Kleingartenverein, der sich über viele Jahrzehnte als fester Bestandteil der lokalen Chronik etabliert hat, erlebte vor vier Jahren eine Erneuerung. Unter der Leitung von Jana Sichert und Sigfried Meyer wurden Altlasten beseitigt und das Gelände revitalisiert. Der Verein zählt 45 Mitglieder, von denen einige mehrere Parzellen bewirtschaften. Der Schwerpunkt liegt auf Naturgärten und dem Erhalt der Artenvielfalt.

„Da ist Leben drin“, berichtet Sigfried Meyer stolz. Er und die anderen Vereinsmitglieder möchten ihre Gärten behalten. Jana Sichert ergänzt, dass der Verein stets die Belange und Bedürfnisse seiner Mitglieder in den Vordergrund stellt. Mit viel Eigenleistung wurde ein reichhaltiges Biotop geschaffen, das neben einer Vielzahl von Pflanzen und Insekten auch Ziegen, Schafe, Pferde und Hühner beherbergt. Die Pächter kommen aus der Region, einschließlich der Lüneburger Heide, Hermannsburg und Faßberg, und bezeichnen das Gelände als Oase.

Trotz der Liebe zur Natur und der Gemeinschaft steht der Verein vor einer ungewissen Zukunft. Im Januar 2024 erfolgte der symbolische erste Spatenstich für das „Werk Niedersachsen“, ein Projekt der Firma Rheinmetall, an dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz, die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und Verteidigungsminister Boris Pistorius teilnahmen. Der Tennisverein musste bereits seine Flächen räumen, und die Bauarbeiten schreiten voran. Nun sollen auch die Mini-Biotope der Kleingärtner Parkplätzen und einem möglichen Bürogebäude weichen.

Die Vereinsmitglieder kritisieren den bisherigen Umgang seitens der Gemeinde Südheide. Informationen mussten sie sich selbst beschaffen, und die Kündigung erhielten sie zunächst telefonisch. Die schriftliche Kündigung vom 4. Juli schwebt nun wie ein Damoklesschwert über ihnen. Einige Mitglieder haben bereits ihre Sachen gepackt, während die meisten vor einer ungewissen Zukunft stehen. Es geht nicht nur um Pflanzen, sondern auch um die Tiere.

Da der Gemeinde Südheide die Hände gebunden sind, hoffen die Kleingärtner nun auf Gespräche mit der Firma Rheinmetall. Ob der fast 80-jährige Verein Opfer der Werkserweiterung wird oder ob es einen Neuanfang an einem anderen Standort gibt, bleibt abzuwarten. Ein Gesprächsangebot von Rheinmetall liegt bereits vor. Die Entwicklungen werden weiter verfolgt.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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