Mittwoch, 11. Dezember 2024

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Klimaschutz im Moor geht nur mit der Landwirtschaft – Landvolk fordert vor Entscheidungen, Wissenslücken zu schließen

„Die von der Politik angestrebte Transformation der Moorbodennutzung ist im Umfang mindestens mit dem Kohleausstieg vergleichbar. Dementsprechend muss das Land Niedersachsen als Moorland Nr. 1 dafür finanzielle Mittel bereitstellen und neue ökonomische Konzepte für die Moorregionen entwickeln“, richtet Dr. Karsten Padeken, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Moorbauern im Landvolk Niedersachsen, seine Forderung an die niedersächsische Landesregierung. „Zudem muss die Politik schnell für Planungssicherheit in den betroffenen Regionen sorgen, und den dort lebenden Menschen müssen Perspektiven für zukünftige Wertschöpfung und Einkommen aufgezeigt werden“, erklärt Padeken gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.

Vor allem bemängelt das Landvolk das Fehlen aussagekräftiger Studien, um die Daten- und Wissenslücken zur zukünftigen Moornutzung zu schließen. „Die Moorpotenzialstudie des Umweltministeriums hat gezeigt, dass das Klimaschutzpotenzial von Deckkulturen erheblich sein kann. Sand- und Schlickdeckkulturen lassen sich deutlich leichter mit der bisher in den Moorregionen üblichen Formen der Landwirtschaft inklusive der Weidetierhaltung in Einklang bringen als großflächige Wiedervernässungen. Erst wenn wir dazu eindeutige Aussagen haben, können weitreichende und kaum rückgängig zu machende Entscheidungen über die Zukunft der Moorregionen getroffen werden“, führt der Moorbauern-AG-Vorsitzende als Beispiel an.

„Landwirtschaft darf in der Diskussion um Moorbodenschutz nicht als Gegnerin von Klimaschutz betrachtet werden, sondern als Mitgestalterin“, zeigt Padeken auf

Solch richtungsweisende Entscheidungen sind deshalb nur gemeinsam mit der Landwirtschaft und der Landbevölkerung herbeizuführen. „Landwirtschaft darf in der Diskussion um Moorbodenschutz nicht als Gegnerin von Klimaschutz betrachtet werden, sondern als Mitgestalterin. Zukünftig wird es ein Mosaik an verschiedenen Nutzungen von Moorböden in den Moorregionen geben müssen. Dieses sollte Moor-PV, Paludikulturen, Milchwirtschaft mit erhöhten Wasserständen, Naturschutzflächen, aber eben auch intensive Milchwirtschaft wie bisher umfassen“, zeigt Padeken auf. Fatal wäre es seiner Ansicht nach, wenn über den Kopf von Eigentümern, Pächtern und der Menschen vor Ort hinweg entschieden werde. Auch dürfe auch die kulturhistorische Leistung der Moorkultivierung nicht außer Acht gelassen werden. Padeken sieht die Landesregierung deshalb in der Pflicht, diese ökonomisch langfristig tragfähigen Alternativen der Landnutzung für die Moorregionen sozial verträglich zu entwickeln und letztendlich zu finanzieren.

LPD
Foto: Landvolk

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