Samstag, 19. Juli 2025

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Celle Alaaf! Die Narren erobern das Celler Rathaus

Pünktlich um 11:11 Uhr am 11.11. war es wieder so weit: Die Narren der Rheinischen Vereinigung Celle von 1925 eröffneten die neue Karnevalssession und eroberten traditionell das Celler Rathaus. Zum hundertjährigen Jubiläum hätte das Spektakel unter freiem Himmel stattfinden sollen – doch Petrus spielte nicht mit. Der Regengott war gnadenlos, sodass das närrische Treiben in das Alte Rathaus verlegt werden musste. Die Zeremonie fand deshalb diesmal im intimen Kreis und ohne die jubelnde Öffentlichkeit statt. Ja, selbst die Wolken hatten wohl Mitleid und weinten mit, als Präsidentin Gertraude Kramer angesichts der weltpolitischen Lage eine Minute des Gedenkens für die Opfer und die verstorbenen Mitglieder einlegte. Auch in der Bütt darf es eben mal nachdenklich zugehen.

So begrüßte Kramer, wenn auch in Reimen, die Karnevalisten mit einem Hauch von Melancholie – jedoch nicht, ohne das Fehlen des Oberbürgermeisters spitzbübisch zu kommentieren. Dieser konnte der Zeremonie bedauerlicherweise nicht beiwohnen, da er sich krankgemeldet hatte. In den Karnevals-Kreisen munkelt man jedoch, dass der OB in diesem Fall lieber im Warmen unter der Decke blieb, statt den Schlüssel zum Rathaus freiwillig herzugeben. Als würdiger Ersatz sprang dafür der Kulturstadtrat Sebastian Stottmeier ein, der passend mit Narrenkappe und Karnevalsorden geschmückt wurde und den Anwesenden die Grüße der Stadtverwaltung überbrachte.

Stottmeier, den Präsidentin Kramer launig als „Gentleman“ vorstellte – so, wie man ihn sich im Film erträumt –, nahm die Schlüsselübergabe mit einem Lächeln vor und war sichtlich stolz, dass ihm beim 100-jährigen Jubiläum diese Ehre zuteilwurde. In seiner Rede betonte er, wie sehr die Rheinische Vereinigung zum Celler Kulturgut geworden sei und versprach, sich dafür einzusetzen, dass die Vereinskultur in Celle auch in den kommenden Jahren weiterlebt. Eine Aufgabe, die für jeden echten Karnevalisten einem wahren Ritterschlag gleichkommt!

Besuch kam zum Jubiläum auch aus der Landeshauptstadt Hannover: Michael Glaser, der Vizepräsident des Karnevalverbands Hannover, gratulierte den Celler Narren herzlichst zum 100-jährigen Bestehen. Er hervor, dass von den 18 Karnevalsvereinen im Verband nur drei ein so hohes Alter erreichen – und die Celler Rheinische Vereinigung ist einer von ihnen. Glaser hofft, auch  an der Hauptsitzung am 15. Februar in Celle teilnehmen zu können.

Kramer nutzte den Anlass, um auf ihre ganz eigene Weise ein bisschen Gesellschaftskritik einzubauen – wie es sich im Karneval gehört, wohlbekannt für seine närrische Narrenfreiheit. Kritisch und pointiert reimte sie über aktuelle Ungerechtigkeiten, Rentenpolitik und die immer schneller werdenden Wendungen der Weltpolitik. „Was gestern noch Gelb ist heut schon Rot – wem kannst du noch vertrauen, bist du in Not“, ließ sie verlauten und verteilte augenzwinkernd Seitenhiebe in Richtung Politik. Und weil der Humor nicht zu kurz kommen darf, wies sie auch darauf hin, dass die Politiker sich ihre Diäten stets großzügig anpassen, während der dreistellige Betrag für einen Rentner reichen soll.

Fazit: Mit Humor, Hintersinn und einem Schuss Wehmut läuteten die Celler Karnevalisten die Session ein.  Am 15. Februar kann die Celler Bütt jedenfalls kommen – und die Rheinische Vereinigung wird zeigen, dass das jecke Treiben in Celle auch nach 100 Jahren an Witz und Charme nicht verloren hat. Celle Alaaf!

Redaktion
Celler Presse

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