Dienstag, 11. Februar 2025

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Erich Rosenstädt: Der Celler Weihnachtsmarkt und sein Weg zur Tradition

Celle ist heute für seinen Weihnachtsmarkt bekannt – eine Veranstaltung, die sowohl Einheimische als auch Touristen in die historische Altstadt zieht. Doch der Weg zu dieser festlichen Tradition war keineswegs einfach und ist eng mit dem Namen Erich Rosenstädt verbunden. In einem detaillierten Rückblick schildert Rosenstädt die Herausforderungen und Meilensteine, die den Weihnachtsmarkt geprägt haben.

Der Beginn: Eine Idee aus Goslar

Die Ursprünge des Celler Weihnachtsmarktes führen ins Jahr 1971 zurück. Zu dieser Zeit war Erich Rosenstädt als Schausteller aktiv und hatte in den Jahren zuvor den ersten Weihnachtsmarkt in Goslar erlebt, der dort 1969 ins Leben gerufen wurde. „Ich dachte mir, was in Goslar möglich ist, sollte doch auch in meiner Heimatstadt Celle funktionieren“, erinnert sich Rosenstädt.

Doch die Umsetzung seiner Idee stieß zunächst auf Widerstand. Der damalige Stadtrat und die Verwaltung waren skeptisch und wenig begeistert von der Idee eines Weihnachtsmarktes. Stattdessen suchte Rosenstädt Unterstützung bei der Werbegemeinschaft der Kaufmannschaft und dem Schlosskreis, dessen Vorsitzende Peter zum Felde und ein weiterer Kollege sich schließlich für das Vorhaben einsetzten. Mit viel Überzeugungsarbeit gelang es Rosenstädt, eine Genehmigung für eine kleine Fläche an der Stadtkirche zu erhalten.

Die ersten Jahre: Sieben Buden und große Hindernisse

Im Jahr 1971 war der Weihnachtsmarkt mit nur sieben Buden ein bescheidenes Ereignis. Die Kaution von 4.000 DM, die Rosenstädt hinterlegen musste, war eine erhebliche Summe. Die Buden wurden mit einfachen Mitteln dekoriert, oft mit handgefertigtem Schmuck. „Damals waren es vor allem Süßigkeiten, kleine Imbissstände und sogar eine Gänseverlosung, die den Markt prägten“, erzählt Rosenstädt.

Die Infrastruktur war rudimentär. „Wir mussten uns jedes Jahr einen neuen Standort suchen“, erinnert er sich. Der Markt fand abwechselnd auf der Stechbahn, vor der Bibliothek oder sogar auf dem Brandplatz statt. „Es war eine schwierige Zeit, aber wir haben nicht aufgegeben“, betont Rosenstädt.

Ein Wendepunkt: Die 1980er-Jahre

Ein bedeutender Wandel kam Anfang der 1980er-Jahre. Die Stadtverwaltung begann, den Wert des Weihnachtsmarktes für die Innenstadt zu erkennen. Im Jahr 1981 wurde der Markt auf 15 Buden erweitert, die alle einheitlich gestaltet waren. „Wir haben damals viel investiert, um dem Markt ein professionelleres Erscheinungsbild zu geben“, so Rosenstädt. Die neuen Hütten waren ein großer Erfolg und machten den Weihnachtsmarkt attraktiver.

Auch die Dauer des Marktes wurde verlängert, was zu einer besseren Planbarkeit für Händler führte. Die steigende Zahl von Besuchern, insbesondere durch organisierten Busverkehr, zeigte, dass der Weihnachtsmarkt zu einem wichtigen Bestandteil des städtischen Lebens geworden war.

Herausforderungen und Entwicklungen bis heute

Obwohl der Celler Weihnachtsmarkt mittlerweile eine Institution ist, gibt es nach wie vor Herausforderungen. Rosenstädt kritisiert die Parkplatzsituation in Celle. „Besucher von außerhalb haben oft Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden, was das Erlebnis trübt“, sagt er. Auch die neuen Anordnungen in der Marktaufteilung sieht er kritisch, da sie die Laufkundschaft beeinträchtigen könnten.

Eine weitere Herausforderung sind die steigenden Kosten für Standbetreiber, die sich in den Preisen für Waren und Dienstleistungen widerspiegeln. „Wir versuchen, die Preise stabil zu halten, aber die wirtschaftlichen Bedingungen machen das nicht einfacher“, erklärt er.

Inspiration und Familientradition

Die Idee des Weihnachtsmarktes, so Rosenstädt, kam ursprünglich durch seine Erfahrungen als Schausteller. „Ich habe gesehen, wie erfolgreich Weihnachtsmärkte in anderen Städten waren, und wollte dieses Konzept nach Celle bringen“, sagt er. Bis heute ist der Markt ein Familienunternehmen. Seine Enkel und Neffen betreiben ebenfalls Stände, und die Familientradition wird fortgeführt.

„Seit 1913 ist unsere Familie im Schaustellergewerbe tätig. Ich bin die zweite Generation, und ich bin stolz darauf, was wir erreicht haben“, erzählt Rosenstädt.

Ein Blick in die Zukunft

Trotz seines Alters ist Erich Rosenstädt weiterhin mit Leidenschaft dabei. Er sieht den Weihnachtsmarkt als festen Bestandteil der Stadt und hofft, dass die Tradition auch in Zukunft fortgeführt wird. „Ein Weihnachtsmarkt muss immer auf die Bedürfnisse der Stadt angepasst sein. Ein guter Mix aus Angeboten ist entscheidend“, sagt er.

Sein Engagement und seine Geschichten machen ihn zu einer zentralen Figur der Weihnachtsmarktgeschichte. „Ich mache das noch fünf Jahre“, sagt Rosenstädt mit einem Lächeln. „Dann überlasse ich das den Jüngeren, aber mein Herz bleibt immer beim Celler Weihnachtsmarkt.“

Fazit: Ein Weihnachtsmarkt mit Geschichte

Der Celler Weihnachtsmarkt ist mehr als nur eine Veranstaltung – er ist ein Symbol für Tradition, Beharrlichkeit und den Geist einer Stadt. Durch das Engagement von Erich Rosenstädt und vielen anderen hat sich der Markt zu dem entwickelt, was er heute ist: ein Ort der Begegnung, der Freude und des gemeinschaftlichen Erlebens in der Adventszeit.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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