Montag, 19. Mai 2025

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Neues Konzept für Führungen: 10. Klassen des Christian-Gymnasiums besuchen Gedenkstätte Bergen-Belsen

Immer weniger Zeitzeugen gibt es, die über die Verbrechen während des Nationalsozialismus aus eigener Erfahrung berichten können. Deshalb kommt der Erinnerungskultur und auch schulischer Geschichtsvermittlung eine immer wichtigere Bedeutung zu, wenn das Wissen um die Menschenfeindlichkeit nicht verloren gehen soll, die diese Zeit kennzeichnet und nationalistisch-chauvinistisches wie auch rassistisches und antisemitisches Denken allgemein prägt. Deshalb haben sich Geschichtslehrkräfte am Christian-Gymnasium diesbezüglich weitergebildet und ihr Konzept für Führungen über die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen und das dazugehörige Dokumentationszentrum aktualisiert. Nun haben sie mit dem gesamten 10. Jahrgang die ersten Exkursionen nach Bergen-Belsen unternommen.

Nach einem intensiven Austausch innerhalb der Fachgruppe Geschichte nutzten die Kolleg:innen den „Zukunftstag“, an dem die Schüler:innen wegen eintägiger Praktika nicht in der Schule sind, für eine schulinterne Fortbildung, die der Lehrer David Hildenbrand leitete. In ihr wurden anhand des Lageplans der Gedenkstätte und der Struktur der Ausstellung im Dokumentationszentrum Schwerpunkte einer geführten Begehung und selbstständiger Arbeitsphasen der Schüler:innen festgelegt. Im nächsten Schritt erfolgte eine Sichtung und Auswahl passender Quellen und Aufgabenformate und schließlich ein Zeitplan für den Unterricht vor und nach dem Besuch wie auch die Exkursion selbst.

„Wichtig war uns hierbei“, so Hildenbrand, „dass der neue Vortrag der Lehrkräfte sich auf die Basisinformationen beschränkt und die Jugendlichen sich Details möglichst selbstständig erarbeiten können und den Erkenntnisgewinn aktiv mitgestalten.“ So werden auf dem Außengelände an passenden Stellen ausgewählte Augenzeugenberichte und Quellen durch die Lernenden selbst vorgetragen, die den Vortrag veranschaulichen und vertiefen. Im Dokumentationszentrum verschaffen sie sich dann zunächst einen Gesamtüberblick und wählen dann selbstständig einzelne Lebensläufe ehemaliger Häftlinge oder für sie besonders aussagekräftige Exponate oder Bilder aus, die sie in Kurzpräsentationen vorstellen, in den Gesamtzusammenhang der Ausstellung einordnen und ihre persönliche Auswahl begründen. Ein abschließendes Nachbereitungsgespräch dient der Zusammenführung der Ergebnisse und bietet den Jugendlichen die Gelegenheit, sich über das Erfahrene auszutauschen.

Kurz vor und unmittelbar nach den Osterferien haben nun alle 10. Klassen der Schule dieses Programm durchlaufen. „Die Eindrücke der Kolleg:innen vor Ort wie auch die Auswertung mit den Schülerinnen und Schülern haben ergeben, dass wir sehr zufrieden sein können“, sagt Hildenbrand. Insbesondere der Zugang über selbst gewählte Einzelbiographien und Ausstellungsdetails habe zur Eindrücklichkeit und Nachhaltigkeit der gewonnenen Erkenntnisse beigetragen. Mit diesem modernisierten Konzept werde die regelmäßige Umsetzung des im schulinternen Curriculum für die 10. Klassen verankerten Besuchs der Gedenkstätte für die Lehrkräfte einerseits wesentlich erleichtert, andererseits biete es in seiner Offenheit Raum für das individuelle Lernen der Schüler:innen.

Sebastian Salie
Fotos: Johanne Gerlach

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