Dienstag, 8. Juli 2025

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25 Jahre LNA-Gruppe im Landkreis Lüneburg – Zugunglück von Eschede war Auslöser für neue Strukturen

Am 1. Juli 2025 blickt der Landkreis Lüneburg auf 25 Jahre „Leitende Notärzte“ (LNA) zurück – ein System, das aus einem der schwersten Eisenbahnunglücke der deutschen Geschichte heraus entstand: dem ICE-Unglück von Eschede im Jahr 1998. Dieses Ereignis hatte bundesweit Diskussionen über Strukturen im Katastrophenschutz ausgelöst – und führte in Lüneburg zwei Jahre später zur Gründung einer eigenen LNA-Gruppe.

Das Zugunglück von Eschede, bei dem 101 Menschen ums Leben kamen und über 100 schwer verletzt wurden, hatte verdeutlicht, wie dringend eine medizinisch-fachliche Einsatzleitung vor Ort notwendig ist – insbesondere bei komplexen Schadenslagen mit vielen Betroffenen. Vor diesem Hintergrund initiierten der Mediziner Prof. Dr. Christian Frenkel und der damalige Erste Kreisrat Dr. Stefan Porwol ein System speziell für den Landkreis Lüneburg.

Von links nach rechts Prof. Dr. Frenkel, Nicole Drewes, Dr. Johannes Goerlitz, Dr. Hans-Joachim von Hartrott, Dr. Katrin Korittke, Dr. Marc Andre Fischer, Dr. David Ruppert, Dr. Sophia Büttner, Hr. Lars Schier, Dr. Detlef Gördes. Es fehlen David Kalmbach und Dr. Wolfgang Schmitz.

Am 1. Juli 2000 nahm die LNA-Gruppe offiziell ihren Dienst auf – seither ist sie fester Bestandteil der Gefahrenabwehr im Kreisgebiet. „Wir haben aus Eschede gelernt“, sagt Prof. Frenkel heute. „Die Koordination der medizinischen Versorgung bei Großschadenslagen braucht klare Strukturen und schnelle Entscheidungen – genau dafür wurde die LNA geschaffen.“

Die Gruppe besteht aktuell aus zwölf erfahrenen Notärztinnen und Notärzten, die meist hauptberuflich im Klinikum Lüneburg tätig sind. Seit ihrer Gründung wurden sie zu rund 300 Einsätzen gerufen – darunter Großbrände, schwere Verkehrsunfälle oder Evakuierungen. Immer arbeiten sie eng mit Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten und dem organisatorischen Leiter Rettungsdienst zusammen.

Landrat Jens Böther würdigt das Engagement der Gruppe ausdrücklich: „Die LNA-Ärztinnen und -Ärzte stellen sich freiwillig in den Dienst der Allgemeinheit. Dieses ehrenamtliche Engagement, zusätzlich zum Berufsalltag, ist nicht selbstverständlich und verdient unseren Dank.“

Zum Jubiläum wechselt nun auch die Leitung: Dr. Katrin Korittke übernimmt den Staffelstab von Prof. Frenkel, der die Gruppe seit Beginn geführt hatte. Er bleibt dem Team weiterhin erhalten.

Auch wenn das Unglück von Eschede inzwischen mehr als ein Vierteljahrhundert zurückliegt – seine Nachwirkungen prägen die Notfallvorsorge bis heute. Die LNA-Gruppe im Landkreis Lüneburg ist eines der konkreten Ergebnisse aus der damaligen Katastrophe – und ein Beispiel dafür, wie aus tragischen Erfahrungen funktionierende Strukturen entstehen können.

Redaktion
Celler Presse
Foto:  Landkreis Lüneburg

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