Sonntag, 20. Juli 2025

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BARMER-Leitfaden für Unternehmen: Unterstützung für Frauen in den Wechseljahren

Laut Statistischem Bundesland befinden sich über 11 Millionen Frauen im Alter zwischen 40 und 59 Jahren potenziell in den Wechseljahren. Rund 80 Prozent von ihnen ist erwerbstätig. Eine Analyse des Forschungsteams der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR) zeigt, dass jährlich fast 40 Millionen Fehltage durch die Wechseljahre verursacht werden. Die Krankenkasse BARMER hat einen Handlungsleitfaden für Unternehmen entwickelt, der über den mit Wechseljahren im beruflichen Umfeld aufklärt und Tipps gibt, wie im Arbeitskontext dieses Thema sensibel angesprochen werden kann. BARMER-Landesgeschäftsführerin Heike Sander berichtet über die Kernpunkte dieses Papiers.

Celler Presse: Frau Sander, welche Rolle spielen die Wechseljahre im beruflichen Kontext?

Heike Sander: „Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein natürlicher Lebensabschnitt, der jede Mitarbeiterin individuelle beeinflusst und unterschiedliche Auswirkungen auf den Arbeitsalltag haben kann. Eine britische Studie aus dem Jahr 2023 hat gezeigt, dass gezielte Unterstützungsmaßnahmen am Arbeitsplatz die Fehltage reduzieren und die Leistungsfähigkeit steigern. Frauen ab 40 bringen sehr häufig einen breiten beruflichen Erfahrungsschatz in das Unternehmen ein und verfügen über ein etabliertes Netzwerk. Ihre Fähigkeiten sind demnach eine extrem wichtige Ressource für die Unternehmen. Die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren kann temporär zu Herausforderungen führen. Mit dem vorliegenden Handlungsleitfaden wollen wir Arbeitgeber aufklären und hilfreiche Maßnahmen zur Unterstützung ihrer Mitarbeiterinnen geben.“

CP: Was genau ist die Menopause?

Sander: „Grundsätzlich markiert die Menopause das Ende der Fruchtbarkeit der Frau. Als Wechseljahre bezeichnen wir den Lebensabschnitt, der dem Zeitpunkt der Menopause vorausgeht. Viele Menschen kennen vor allem die berühmten Hitzewallungen als Symptom der Wechseljahre. Neuen Studien zufolge erleben etwa 85 Prozent der weiblichen Bevölkerung Symptome der Wechseljahre.“

CP: Welche Symptome sind besonders relevant für die berufliche Tätigkeit?

Sander: „Erschöpfung, Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen, Muskel- und Gelenkschmerzen und auch die Hitzewallungen, können Frauen in dieser Phase ihres Lebens zu schaffen machen. Diese Symptome können temporär die professionelle Effizienz vor allem bei komplexen Aufgaben beeinträchtigen. Schlafmangel kann das Kurzzeitgedächtnis beeinflussen, emotionale Schwankungen können für die Teamdynamik herausfordernd sein und steife Muskeln und Gelenke die Mobilität beeinflussen.“

CP: Was raten Sie Unternehmen ganz konkret?

Sander: „Zunächst sollten die Unternehmen ermitteln, wie hoch der Anteil der Mitarbeiterinnen über 40 Jahren ist und in Umfragen oder Workshops die Bedürfnisse der Betroffenen abfragen. Eine Ansprechperson im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) kann als Schnittstelle zwischen Management und Mitarbeiterinnen fungieren und die Planung passender Maßnahmen vorantreiben. Wichtig ist es, offene Kommunikation zu unterstützen und ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende ehrlich über gesundheitliche Herausforderungen sprechen. Fachvorträge von Expertinnen können dabei helfen, das Thema ‚hormonelle Umstellung‘ aus der Tabuzone zu holen. Ich erachte es außerdem als absolut notwendig, dass dieses Thema in der gesamten Belegschaft verankert wird und nicht nur die betroffenen Mitarbeiterinnen Angebote erhalten.“

CP: Das Thema „Wechseljahre“ erscheint immer noch als recht schambehaftet. Wie kann eine angemessene Kommunikation hierzu erfolgen?

Sander: „Betroffene Mitarbeiterinnen befürchten häufig, als weniger leistungsfähig gesehen zu werden, während Führungskräfte Bedenken haben, durch die Thematisierung als unangemessen wahrgenommen zu werden. Die Grundlage bildet eine sachliche und zugleich offene Kommunikationspraxis. Führungskräfte können in Zusammenarbeit mit Personalabteilungen, dem betrieblichen Gesundheitsmanagement und den Gleichstellungsbeauftragten Räume zur Kommunikation öffnen. Es lohnt sich ein Blick, auf andere Gesundheitsthemen, die bereits im beruflichen Alltag angekommen sind – beispielweise das Thema Rückenschmerz. Höhenverstellbare Schreibtische werden in vielen Unternehmen selbstverständlich als Bestandteil der Gesundheitsförderung akzeptiert. Gesundheitliche Probleme wie ein Bandscheibenvorfall werden in der Regel nicht als Privatsache abgetan, sondern pragmatisch im Arbeitsalltag berücksichtigt. Ein solcher Ansatz kann helfen, um Programme zur Menopause und den Wechseljahren im Unternehmen zu implementieren: sachlich, informativ und lösungsorientiert.“

CP: Vielen Dank Frau Sander für Ihre ausführlichen Erläuterungen zu dem sensiblen Thema.

PR

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