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Praxisgerechte Nisthilfen aus Hartholz für Wildbienen und Co. – NABU gibt Tipps, wie Sie die häufigsten Fehler vermeiden

Landkreis CELLE. Wohnraum ist auch in der Natur knapp. In einer natürlichen Umgebung finden Wildbienen in totem Holz ausreichend Wohnraum und einen sicheren Platz für den Nachwuchs. Der Mensch hat die Umwelt aber in den letzten Jahrzehnten massiv verändert und in Nutzung genommen. Deshalb müssen wir den Wildbienen als Nothilfe künstlichen Wohnraum und natürlich Blühpflanzen im direkten Umfeld anbieten, damit sie auch weiterhin existieren können.

Als Wohnraum eignet sich abgelagertes, entrindetes Hartholz (z.B. Esche, Buche, Hainbuche, Eiche), das keinesfalls mit Holzschutzmitteln behandelt sein darf. Eschenholz ist die erste Wahl. Buchenholz tendiert leider zu Rissen. Nadelholz ist ungeeignet, da sich die Fasern nach dem Bohren bei Feuchtigkeit wieder aufrichten und die Bienen verletzen können.

Größe und Form der Nisthilfen sind unerheblich. Etwa ziegelsteingroße Hartholzreste sind gut zu handhaben. Einfach mal bei einer der örtlichen Tischlerei nachfragen, vielleicht haben die noch Restholz! Bewährt hat sich 7 cm starkes Dielenholz, das mindestens 2 Jahre trocken gelagert wurde und in kleinere Blöcke zersägt wird. In das Holz werden Gänge von 5–10 cm Tiefe und 2–8 mm Durchmesser gebohrt.

Empfehlenswert ist die Kombination verschieden großer Gänge in einer Nisthilfe, doch sollten Bohrweiten von 3–6 mm überwiegen. Die verschiedenen Wildbienenarten wählen dann die für sie passenden Bohrgänge zum Nestbau aus. Wenn die Gänge belegt sind, können daneben auch neue gebohrt werden. Die Holzoberfläche wird nach dem Bohren mit feinem Sandpapier geglättet, damit die Nesteingänge nicht durch querstehende Fasern versperrt werden.

Bei Buchenholz und Bohrlöchern größer als 5 mm Durchmesser kommt es durch Witterungseinflüsse zu Rissen. Gespaltene Gänge werden aber von den Bienen kaum angenommen, weil hier die Gefahr eines Parasitenbefalls zu hoch ist. Bei Buchenholz sollten die Bohrgänge mindestens 2 cm voneinander entfernt liegen. Nicht in das Stirnholz, sondern stets quer zur Holzmaserung ins Längsholz bohren. In einem Holzregal mit Rückwand finden die Nisthilfen einen trockenen und windgeschützten Platz, der sich auch schnell erwärmt. Damit Sonne und Wärme auch in den oberen Teil gelangen, kann das Regal mit einer transparenten Platte aus Polycarbonat als Regenschutz abgedeckt werden. Solch ein lichtdurchlässiges Dach kann dann auch 30–60 cm überstehen. Ein weit nach vorne ragendes Dach aus Ziegeln oder Holz – wie vielfach zu sehen – wirft jedoch im Sommer einen weit nach unten reichenden Schatten, der die Besiedlung vor allem durch wärmeliebende Arten zu sehr einschränkt.

Dazu Dr. Paul Westrich „Es kommt nicht darauf an, dass ein Wildbienenhaus den ästhetischen Ansprüchen der Menschen gefällt, sondern dass es die natürlichen Ansprüche der Besiedler erfüllt!“ Ein ganz natürliches „Insektenhotel“ besteht aus Totholz; die Fraßgänge von Käferlarven sind die Kinderstuben der Insekten. Erweitern Sie das Platzangebot gerne mit weiteren künstlichen Fraßgängen, also Bohrlöchern. Wenn der tote Apfel- oder Kirschbaum im Garten oder Park stehen bleiben darf, dient er noch lange Jahre als Lebensraum für eine Vielzahl von Kleintieren.

Ausführliche Infos zu Wildbienen und geeignete Schutzmöglichkeiten finden Sie auf der Internetpräsenz von Dipl-Biol. Dr. Paul Westrich auf www.wildbienen.info

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