Dienstag, 10. Dezember 2024

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„Kein Leben ohne Bienen“ – Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast ist von der Arbeit im Celler Bieneninstitut beeindruckt

CELLE. Barbara Otte-Kinast besuchte heute im Rahmen ihrer Sommertour „Drei Tage, neun Ziele: 800 km“ das Celler Bieneninstitut, das dem Landwirtschaftsministerium untersteht. Es war ihr erster offizieller Besuch als Ministerin. Institutsleiter Werner von der Ohe und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erläuterten ihre anspruchsvollen Tätigkeiten zum Wohle der Bienen und der Menschen, so dass die Ministerium das Fazit zog: „Sie machen das großartig. Ich bin stolz, Sie in unserem Institut in Niedersachsen zu haben. Lassen Sie uns weiter gut zusammenarbeiten. Die Landwirtschaft braucht Sie.“

„Ja, Mädels, ihr seid fleißig. Wie die Landfrauen, immer fleißig, immer im Team“, stellte die Ministerin fest, als Imkermeister Paul Brehmer das Bienenleben erläuterte. Und sie ergänzte, dass sie sehr neugierig sei, welche Arbeit hier geleistet wird.

v.l. Barbara Otte-Kienast, Thomas Adasch, Institutsleiter Werner von der Ohe, Abt.Ltr. Untersuchungseinrichtungen Matthias Kramer

Wie Werner von der Ohe hervorhob, besteht die Aufgabe des Instituts weitgehend in der Beratung der Imker und Hobbyimker. Dazu sind Fachberater landesweit unterwegs. Daneben nimmt die Untersuchungs- und Forschungstätigkeit großen Raum ein. Wichtig ist dabei die staatliche Kontrolle – auch der Unternehmer – damit nicht verfälschter Honig in Umlauf komme. Während es in Deutschland eine große Untersuchungsdichte gibt, ist das in anderen Ländern nicht so. Das Celler Institut hat auch Honigsorten anderer Länder untersucht und dabei Beimischungen festgestellt, die da nicht reingehören. Das liege auch daran, dass es dort keine staatliche Kontrolle gebe.

Wenn ein Honig als Rapshonig angeboten wird, muss mindestens der Rapsanteil 60 Prozent betragen. Wenn Bienen ein lohnendes Feld entdeckt hat, wird das in einer Tanzsprache kommuniziert. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass auch einige Bienen „fremdgehen“.

Großen Wert wird auf die Nachzucht gelegt. Die Bienenvölker müssen winterfest und sanftmütig sein und gut auf der Wabe sitzen, dann gibt es gute Honigerträge. Celle ist das einzige Institut, dass auf der Insel Neuwerk Bienenkörbe aufstellen darf. Damit ist gewährleistet, dass die Königin von Celler Drohnen begattet wird. In kürzester Zeit wird die Königin mehrfach im Flug von Drohnen begattet. Hier in Celle ist der Vorgang nicht kontrollierbar, da zu viele fremde Drohnen unterwegs sind.

Etwas kritisch wird die Tätigkeit von Hobbyimkern gesehen, die ihr Wissen aus dem Internet beziehen. Es ist eine volle Konzentration auf das Wohlergehen des Bienenvolks erforderlich, und es muss dafür gesorgt werden, dass immer ausreichend Nahrung vorhanden ist – auch im Winter. Ist das nicht der Fall, können Bienen innerhalb von sieben Stunden verhungern. Dadurch können Krankheiten entstehen, die sich unkontrolliert verbreiten, wenn andere Bienen damit in Kontakt kommen. Es sei unbedingt erforderlich, so Otte-Kinast, dass sich auch Hobbyimker bei den Veterinärmatern registrieren lassen. Mit Unwissenehit könne viel kaputtgemacht werden. Bei aufgetretenen Krankheiten, ergänzte von der Ohe, gelte es, den Erstverursacher zu finden. Über einen Infodienst erreicht das Institut auch Imker, die nicht Verbänden angehören, so dass auf Probleme aufmerksam gemacht werden kann und vor allem Aufklärung betrieben werden kann.

Im Celler Bieneninstitut sind 700 Bienenvölker aktiv, von denen 300 Wirtschaftsvölker mit je ca. 40.000 Bienen Honig einbringen. 70 bis 80 Kilogramm produziert ein Volk im Jahr. 26 Tonnen sind im letzten Jahr produziert worden. Für ein Kilogramm Honig bedeutet die Flugleistung eines Volkes die sechsmalige Umrundung der Erde am Äquator.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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